Alicia
Hund zu Hilfe.
Rab versuchte aufzustehen, torkelte aber nur benommen umher.
Stephen hatte dem Hund nur einen kurzen Blick gegönnt. Als er wußte, daß er keinen ernsthaften Schaden genommen hatte, starrte er mit offenem Mund auf ihre rosigen Brustspitzen und ihre gerundeten Hüften, die wie mit elfenbeinfarbenem Satin überzogen zu sein schienen.
»Dafür werde ich Euch töten! « schrie Alicia.
Stephen war viel zu sehr verzaubert von ihrer Schönheit, um zu bemerken, wie sie nach dem Messer griff, das bei der Früchteschale lag. Es war ein stumpfes Messer, jedoch mit scharfer Spitze. Er sah es gerade noch aufblitzen, ehe es sich in seine Schulter gebohrt hätte. Er bewegte sich zur Seite, und so schnitt es nur in seine Haut.
»Verdammt! « sagte er und preßte die Hand auf die Wunde. Blut sickerte ihm durch die Finger. Plötzlich fühlte er sich sehr müde. Er setzte sich auf das Bett und befahl: »Reiß ein Stück vom Laken ab, damit ich mir das da verbinden kann. «
Alicia stand starr da, das Messer noch in der Hand.
Stephen sah sie an, und sein Blick tat ihrem Körper Gewalt an. »Reiß ein Stück vom Laken ab! « befahl er noch einmal, und sie kniete sich auf den Boden, riß einen Streifen von dem Leinen und wickelte sich den Rest um den Körper.
Stephen bat sie nicht um Hilfe, als er sich mit einer Hand und mit Hilfe seiner Zähne einen Verband anlegte. Dann wandte er sich dem Hund zu. »Komm her, Rab«, sagte er ruhig. Der Hund gehorchte sofort. Stephen untersuchte ihn sorgfältig, und als er keine Verletzung an dem Tier entdeckte, streichelte er es, und der Hund rieb den Kopf an seiner Hand. »Guter Junge«, sagte Stephen, »und nun lege dich dorthin und schlafe. « Rab ging zu der Stelle, auf die Stephen deutete, und legte sich hin.
»Und jetzt kommst du ins Bett, Alicia«, sagte er im gleichen Ton wie zu dem Hund.
»Ich bin nicht Rab, der so rasch seine Treuepflicht vergißt! «
»Ach, zum Teufel! « sagte Stephen, machte einen langen Schritt auf sie zu und packte sie am Handgelenk. Er wickelte sie mit einem Ruck aus dem Leinen und schleuderte dieses zu Boden. »Du wirst mir gehorchen, und wenn ich dich dazu zwingen muß. « Damit warf er sie über den nackten Schenkel und verabreichte ihr ein paar saftige Hiebe auf ihre festen, runden Pobacken.
Als sie beide die roten Male seiner Finger trugen, warf er Alicia auf die andere Seite des Bettes hinüber. Er achtete nicht auf die Tränen, die der Schmerz ihr in die Augen trieb. Er streckte sich neben ihr aus, schlang einen Arm um ihre Taille und legte einen Schenkel auf den ihren.
Stephen lag einen Moment ganz still und spürte ihre herrliche zarte Haut an der seinen. Ihm verlangte sehr danach, sie ganz zu umarmen, doch zugleich fühlte er sich sehr, sehr müde. Er hatte mit Roger am Morgen gekämpft und den übrigen Tag mit Alicia und ihrem Hund. Ein wohliges Gefühl der Ruhe überkam ihn. Er hatte sie und konnte sie bis zum Ende seiner Tage genießen. Seine Muskeln lockerten sich.
Alicia lag steif unter Stephens Schenkel und stemmte sich innerlich gegen alles, was jetzt über sie hereinbrechen mußte. Ihre Kehrseite war ganz wund von seinen Schlägen. Als sie spürte, daß er sich entspannte, und dann seine regelmäßigen Atemzüge hörte, die ihr verrieten, daß er eingeschlafen war, seufzte sie erleichtert auf. Im nächsten Moment war sie beleidigt. Sie wollte von ihm abrücken, doch sein Arm hielt sie so fest umklammert, daß sie sich dabei die Rippen brechen mußte. Da sie nichts an ihrer Lage zu ändern vermochte, entspannte sie sich. Und danach fand sie sogar Gefallen daran, daß ihre Körper sich berührten. Seine Schulter fühlte sich so fest und hart an. Sie legte ihre Wange an sein Gesicht. Die Wachskerzen im Zimmer fingen an zu flackern, und als er ihr Gesicht in ihren Haaren vergrub, lächelte sie verträumt vor sich hin.
5. Kapitel
Stephen erwachte schon sehr zeitig am nächsten Morgen. Zunächst war er sich nur eines pochenden Schmerzes in seiner Schulter bewußt. Das Zimmer war dunkel und still. Nur ein Hauch von Rosa schwamm im dunklen Blau vor dem Fenster.
Dann nahm er den warmen Hauch von Alicias Körper wahr. Ihre dicken schwarzen Haarsträhnen waren um seinen Arm gewickelt. Ihr Schenkel ruhte zwischen seinen. Sofort vergaß er das Pochen und Ziehen in Arm und Schultern. Er holte tief und langsam Luft, während er sie betrachtete. Im Schlaf sprühten ihre Augen keinen Haß. Ihr Kinn war gesenkt und wehrlos, ihr Gesicht so
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