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Alien 2: Verborgene Harmonien

Alien 2: Verborgene Harmonien

Titel: Alien 2: Verborgene Harmonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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Universitätsfakultäten.«
    Rivington kicherte und richtete sich auf. »Die Bücher
müssen warten. Ich habe immer noch keinen gefunden, der uns
rüberbringt. Wenigstens kannst du dich dadurch noch etwas
ausruhen. Bin bald zurück.«
    »In Ordnung.« Rick beobachtete im schwachen Licht, wie
Rivington trotz seiner Größe mit spielerischer Sicherheit
seinen Weg zwischen den ruhenden Männern und Frauen fand. Aus
der Ferne scholl Gewehrfeuer herüber. Wieder ein kleineres
Gefecht. Rick lehnte sich zurück und schloß die Augen,
doch ging ihm zu vieles durch den Kopf, um ein wenig schlafen zu
können. Aber dazu blieb ohnehin keine Zeit.
    Es war fast wieder wie damals, als er und Lena auf das Aufblitzen
des Lichtsignals an der anderen Seite der dunklen Lichtung im Wald
gewartet hatten. Ein leises Ziehen in der Handfläche. Ein
Kloß im Hals, der sich nicht verschlucken ließ.
    Liebes, das ist nicht selbstsüchtig, sondern nur
vernünftig.
    Zum Teufel mit dir!
    Ich versuche doch nur einen Teil meines Lebens zu erhalten. Als
wir das alles mit Jonah ausgearbeitet haben, warst du Feuer und
Flamme.
    Wahrscheinlich war ich mir nicht bewußt, auf was du dich
da einläßt. Wenn du unbedingt für dein Weglaufen eine
Rechtfertigung suchst, kannst du ja im Hospital mithelfen.
    Willst du das?
    Nein, nein. Wahrscheinlich nicht. Hör einfach nicht auf
mich. Ich bin sehr egoistisch. Geh nur, laß dir den Hintern
wegschießen und komm dann her, um dich behandeln zu lassen. Ich
werde dafür sorgen, daß das ohne Narkose
geschieht.
    Es waren schon merkwürdige Tage gewesen in diesem Camp auf
den Feldern westlich von Arcadia. Rick war zu seinem Ursprung
zurückgekehrt – dafür aber in Sicherheit. In einer
Vorhölle zwar, aber trotzdem keinem schlechten Platz zum
Verweilen.
    Außer den Verwundeten waren alle Leute im Lager
Überläufer aus Port of Plenty. Sie durften sich innerhalb
eines bestimmten Umkreises frei bewegen. Wenn sie nicht arbeiteten,
waren Lena und Rick ständig zusammen.
    In den ersten paar Tagen hatte Rick in einer Behelfsgießerei
gearbeitet, in der Patronen hergestellt wurden, und Blei in Formen
gegossen, die in ein Sandbett eingegraben waren. Die Gießerei
war nur von einer Zeltplane überdacht und ansonsten nach allen
Seiten offen für die kalte Winterluft, so daß es Rick
gleichzeitig immer zu heiß und zu kalt war. Seine
Füße froren in dem glitschigen Schlamm, während sein
Gesicht von der Hitze des geschmolzenen Metalls glühte. Manchmal
fraßen sich Bleispritzer durch die dicken Wollschützer,
die bis zu den Ellbogen hochreichten. Die Nase lief ständig bei
dieser ewigen Mischung aus trockener Hitze und beißender
Kälte. Trotzdem bereitete Rick diese Plackerei keinerlei
Verdruß. Er begann eben noch einmal ganz von vorn.
    Und die Liebe war etwas, das aus dieser alltäglichen Fron
erwuchs, und daher kostbarer als seine früheren gelegentlichen
Vereinigungen mit Cath, von unauslöschlicher Süße,
die die Müdigkeit ihrer Glieder überwand – denn auch
Lena arbeitete. Sie versorgte und pflegte die Verwundeten in den
Hospitalbaracken im Zentrum des Camps. In ihrem kleinen Zelt, auf der
Matratze, die mit einer Plane unterlegt war, gewannen die beiden die
Liebe aus dem Ende jedes grauen Tages.
    Einen Tag nach ihrer Ankunft hatten Rick und Lena im Lager
geheiratet – eine Fünfzehn-Minuten-Zeremonie mit einem
Episkopal-Priester. Als Trauzeugen hatten sich der Lagerarzt und ein
Posten zur Verfügung gestellt. Rick hatte Lena am letzten Abend
in Port of Plenty einen Heiratsantrag gemacht. Den Ring hatte er
selbst aus Nickeldraht hergestellt, und Lena gab ihm einen ihrer
Armreifen – mit Bachs Gesamtwerk. Es war also eine ganz und gar
traditionelle Hochzeit.
    Und so wäre es wahrscheinlich bis zum Kriegsende
weitergegangen, wenn es da nicht Jonah Rivington gegeben hätte.
Er war ein großer, schwerer Mann, immer freundlich, mit einer
etwas lockeren Lebensauffassung. Er gehörte irgendwie zum
Geheimdienst von Czillers bunt zusammengewürfelter Armee. Was er
dort genau tat, blieb der Phantasie überlassen, obwohl er
gelegentlich Neuankömmlinge im Lager verhörte. Bei dieser
Gelegenheit hatte Rick ihn kennengelernt. Das anfänglich
formelle Verhör uferte bald aus in weitschweifende Erinnerungen
an die Universität im allgemeinen und David de Ramaira im
besonderen.
    Rivington hatte sich mit dem Schoßweltler angefreundet, als
er an der Universität vor über zehn Jahren Landwirtschaft
studierte. Diese Freundschaft

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