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Alien 2: Verborgene Harmonien

Alien 2: Verborgene Harmonien

Titel: Alien 2: Verborgene Harmonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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hatte sich auch nach Rivingtons
Übersiedlung nach Freeport erhalten, wo er die
Landwirtschaftssektion des Freeport-Kollektivs verwaltete. Irgendwie
hatte Jonah dabei noch Zeit gefunden, mehrere Expeditionen in die
Trackless Mountains durchzuführen, um Proben der Flora zu nehmen
und ein Verzeichnis der dort heimischen Pflanzen anzulegen. Mit de
Ramaira hatte er in losen Abständen über seine Funde
korrespondiert.
    Aber es war nicht diese gemeinsame Bekanntschaft, die Rick und
Rivington zusammenbrachte, sondern das Band einer Freundschaft, die
sich entwickelte, als Rivington Rick vorschlug, ein
Kommunikationssystem zu entwickeln, in das die Streitkräfte der
Stadt nicht eindringen konnten. Rick dachte den ganzen Morgen
während seiner Arbeit in der Gießerei darüber nach
und suchte anschließend Rivington in der Messe, einem der
größeren Zelte im Camp, auf.
    »Ich habe ein paar Antworten für Sie.«
    »Versuchen Sie etwa, bei mir Eindruck zu schinden? Okay, ich
bin beeindruckt.« Rivington hatte ein trauriges Gesicht voller
Falten. Es wurde noch faltiger, als er jetzt lächelte.
»Also, was sind das für Antworten?«
    »Ich weiß nicht, ob sie Ihnen gefallen
werden.«
    »Wir sind bereit, alles Machbare zu versuchen. Im Ernst
– so dicht bei der Stadt hat man das Gefühl, die Cops
könnten einen hören, wenn man auf dem Donnerbalken
sitzt.«
    Rick wärmte seine Hände an einem Becher voll Kaffee. Es
war kalt im Messezelt. »Auf kurze Entfernung arbeiten Laser
sicher und zuverlässig. Ein stark gebündelter Strahl
verursacht kaum Streuung. Natürlich ist diese Art Kommunikation
auf Sichtkontakt beschränkt.
    Für weite Entfernungen fällt mir nichts Besseres ein als
das Maya-System.«
    »Ah ja, das Maya-System. Und was ist das? Irgendeine Art
Code?«
    »Nicht ganz. Die Maya hatten Botenläufer, die
Nachrichten in Form von speziell geknoteten Seilen durch das Land
trugen. Wir könnten auch berittene Boten mit
verschlüsselten Botschaften einsetzen, die irgendwo an ihnen
selbst oder an ihren Pferden versteckt sind. Verfassen Sie zum
Beispiel Ihre Nachricht in zwei Teilen, verknoten Sie sie in zwei
Seilen und flechten Sie sie in die Mähne des Pferdes. Wird der
Überbringer geschnappt, kennt er die Nachricht nicht, und die
Cops wären kaum in der Lage, sie zu entdecken.«
    »Das ist aber ganz schön um drei Ecken gedacht, wenn ich
das mal so sagen darf. Ich hatte mir eher einen Kommunikationsweg
erhofft, den die Cops nicht abhören können, oder einen
Code, der nicht zu knacken ist.«
    »Es gibt unzählige Möglichkeiten, ein Abhören
des Funkverkehrs zu erschweren – Nanosekunden-Explosionen zum
Beispiel. Das Problem ist, daß die Cops die bessere
Ausrüstung dazu haben. Außerdem bin ich kein Codierer, der
Botschaften verschlüsseln kann. So oder so glaube ich, daß
Constat jede Nachricht knackt – außer vielleicht einen
Code mit einer speziellen, vorher vereinbarten Bedeutung. Sie nennen
das um drei Ecken gedacht. Ich nenne das eine der Situation
angepaßte Technik.«
    »Also keine Hexerei, was?« Rivington lachte. »Na
schön, ich werde Ihre Idee von dem modifizierten
Pony-Expreß weitergeben.«
    »Vergessen Sie nicht die Laser für den Nahbereichsfunk.
Sie sind relativ einfach einzurichten, obwohl man Sichtschneisen in
den Wald legen muß. Dazu würde mir aber sicher auch etwas
einfallen.«
    »Die Laser – natürlich. Vergessen Sie aber nicht
das Atmen, solange Sie auf einen Orden für Ihre Idee warten. Sie
könnten uns sonst verlorengehen.«
    Ein paar Tage später tauchte Rivington in der Gießerei
auf und meinte, wenn Rick tatsächlich der Sache der Insurgenten
dienlich sein wolle, würde es allmählich Zeit, daß er
seine wahren Fähigkeiten bemühte.
    »So langsam werde ich richtig gut darin«, konterte Rick
sarkastisch und packte mit einer meterlangen Zange einen kleinen,
schweren Tiegel, hob ihn hoch und goß das dampfende,
flüssige Blei in die Formen.
    Rivington wich unwillkürlich einen Schritt zurück.
»Das mag schon sein. Aber wir brauchen eine einigermaßen
funktionierende Kommunikation ebenso dringend wie Patronen. Also
– wollen Sie uns helfen?«
    Jeden Tag gingen Rick, Rivington und ein halbes Dutzend
Freiwillige in die Wälder um Arcadia und bauten ein Funknetz
zwischen den einzelnen Insurgenten-Vorposten auf, in das die Cops
nicht eindringen konnten. Sie verlegten kilometerweit
Faseroptik-Kabel, die Arcadia zur Verfügung stellte, und
ließen, als der Vorrat erschöpft war, silbrig

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