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Alien 2: Verborgene Harmonien

Alien 2: Verborgene Harmonien

Titel: Alien 2: Verborgene Harmonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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Kommunikation zwischen den einzelnen Truppenteilen
hatten den Vormarsch beträchtlich behindert. Rick hatte mit
Jonah Rivington und den Offizieren der Division einen Platz auf der
Ladefläche eines kleinen Luftkissen-Trucks gefunden. Am
frühen Vormittag waren sie an der Jones Beach eingetroffen. Das
weiße Amphitheater erhob sich vor der winterlich grauen See wie
die Hülle eines enorm großen Meerestieres.
    Die Vorhut hatte schon an der Straße der Stadt ihre
Stellungen bezogen.
    Die meiste Zeit zwischen ihrer Ankunft und der überraschend
heißen Mahlzeit – der ersten Nahrung, die sie seit dem
Frühstück um sechs Uhr zu sich nahmen – verbrachte
Rick in der Kommandozentrale, einem größeren Zelt, dessen
Planen sich wie Trommelfelle im kalten Wind blähten. Zusammen
mit Jonah Rivington war er nochmals ihren Plan bezüglich der
Universität und die Listen durchgegangen, die sie gemeinsam
aufgestellt hatten. Die meiste Zeit aber saß er da und
ließ die Minuten verstreichen.
    Bald nach Ankunft der Offiziere waren die berittenen Abteilungen
eingetroffen, doch wurde es schon dunkel, ehe die ersten
Infanteristen auf die Lichtung taumelten. Die Männer und Frauen
schwitzten stark, trotz der Kälte. Ihre Augen lagen tief in den
dunklen Höhlen. Der Hauptteil der Truppe erreichte die Lichtung
nach Sonnenuntergang. Zum Schluß hatten sich ungefähr
tausend Leute beim Amphitheater eingefunden. Feuermachen war
verboten, doch die wenigen Luftkissen-Trucks, über die die
Division verfügte, brachten große Kessel voll Stew und
Kaffee von Arcadia mit. Ein paar Unglückliche traf das Los,
Latrinen zu graben. Die anderen machten es sich, so gut es ging, im
sandigen Gras bequem. Ihnen blieb nichts weiter übrig, als zu
warten.
    Rick hörte Schritte auf sich zukommen. Jemand baute sich vor
ihm auf, nicht mehr als ein Schatten in der Dunkelheit. »Du hast
dich ja nicht von der Stelle gerührt.« Jonah Rivington
hatte seinen dröhnenden Baß auf ein leises Brummen
reduziert. »Sie haben endlich die Planung abgeschlossen. Du
freust dich sicher, das zu hören.«
    Ricks Nervosität schwoll an wie ein Ballon. »Dann
können wir also los?«
    »Langsam, nur die Ruhe. Sie sagten mir, daß die
Patrouillen in etwa einer halben Stunde aufbrechen. Wir können
uns einer von ihnen anschließen, wenn es keine Einwände
gibt. Doch der Spähtrupp kann nicht bis zu unserer Rückkehr
auf uns warten. Wir müssen uns selbst unseren Rückweg durch
die Linien suchen.«
    »Jesus! Aber eigentlich habe ich nichts anderes
erwartet.«
    Du wirst zurückkommen, nicht wahr?
    Natürlich. Nichts könnte mich davon abhalten.
    Gib acht, daß dir bei deinem verrückten Vorhaben
nichts zustößt.
    Verrückt? Ich bin dabei, die Zivilisation zu retten, und
du nennst das verrückt?
    Nun, ich liebe zwar Vaughan Williams, aber ich würde kaum
mein Leben aufs Spiel setzen, um der Nachwelt seine Partituren zu
erhalten.
    Trotzdem bist du ein Risiko eingegangen, um die Familienarchive
aus der Stadt herauszuschaffen. Ich habe nun mal das Gefühl,
daß die ganze Sache, unsere Flucht, nur eine leere Geste
wäre, wenn ich jetzt nicht ginge.
    Vielleicht klingt das, was ich jetzt sage, selbstsüchtig.
Aber wenn es so ist, macht es auch nichts. Bitte setz nicht
unsere Zukunft für die anderer Leute leichtfertig aufs
Spiel.
    Rivington setzte sich mit zufriedenem Grunzen in den kalten Sand.
»Die Dinge sind hier komplizierter als sonst. Aber immerhin
kommen wir jetzt voran. Ich habe schon gedacht, Cziller bekäme
ihre Mannschaft überhaupt nicht mehr zusammen, und der Winter
würde unseren Feldzug stoppen. Wo wären wir dann? Es sind
ohnehin schon viele Leute abgesprungen, weil sie es nicht abwarten
konnten, sich ihr Stück Land abzustecken. Sie schätzen,
daß ungefähr fünf Prozent auf dem Marsch heute
abgesprungen sind.«
    »Und es werden noch mehr, denke ich, wenn der Kampf erst mal
richtig losgeht.«
    »Nicht unbedingt. Wenn die Leute merken, daß die Stadt
wirklich fällt – nun, genau dazu sind sie ja hergekommen.
Hör zu, Richard, eines muß ich dir noch sagen, ehe wir
aufbrechen.«
    »Sicher etwas Ernstes. Das ist es immer, wenn du mich Richard
nennst.«
    »Hoffentlich freut sich David de Ramaira über das, was
wir für ihn tun. Das war’s, was ich sagen wollte.«
    »Das hoffe ich auch. Aber du solltest mal die Sachen sehen,
die er hat, Jonah – eine ganze Bibliothek voll mit Büchern,
Datenwürfeln, Speicherplatten… Sein Besitz allein ist so
viel wert wie drei

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