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Alien 4: Die Herren der Erde

Alien 4: Die Herren der Erde

Titel: Alien 4: Die Herren der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul J. McAuley
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zu
haben.«
    »Ich muß unbedingt in ein Schiff. Ich muß nach
Luna.«
    »So, so. Unbedingt.« Das Gesicht der Frau war nur ein
weißer Schimmer in der Dunkelheit. »Also steckst du in
Schwierigkeiten.«
    »Ich bin meiner Mutter davongelaufen. Aber sie verhält
sich nicht wie eine Mutter zu mir. Erst auf Luna bin ich sicher vor
ihr. Dort haben sie andere Gesetze.«
    »Alle Gesetze auf der Erde sind merkwürdig«,
brummte die Frau. »Da oben aber bist du ganz fremd. Wenn du mich
fragst, gehörst du zu deiner Mutter. Geh zurück zu ihr. Ich
werde den Posten nichts verraten.« Damit drehte sie sich um,
schwang sich leichtfüßig über die Brüstung und
ging davon.
    Eine Weile saß Klein-Ilia im feuchten Gras, hielt Box in der
Tasche umklammert und schaute auf die Lichter von Galveston, die
jenseits der dunklen Meeresfläche herüberschimmerten.
Schließlich fragte sie sich leise: »Was soll ich nur
tun?«
     
    Sternenwind. Das Leuchtdisplay war an einem soliden blauen
Steinblock über der Chromtür angebracht. Klein-Ilia
streckte die Hand nach dem Türgriff aus – und verharrte
stirnrunzelnd in der Bewegung, als das Geräusch von splitterndem
Glas den allgemeinen Lärm drinnen übertönte und eine
Frau laut aufschrie. Das Mädchen wich zurück und wanderte
weiter die neonbeleuchtete Straße hinauf.
    Es war nicht schwer, die Freespacer zu finden, aber es erwies sich
als nahezu unmöglich, mit ihnen zu reden. In der ersten Bar
hatte ein Mann ihr zwar aufmerksam zugehört, war aber dann
achselzuckend davongegangen. Ein anderer hatte ihr gesagt, sie solle
warten, bis er zurückkäme. Das hatte sie getan, eine lange
Zeit, ohne daß die Leute ringsum sie sonderlich beachteten,
aber schließlich eingesehen, daß der Bursche nicht
zurückkam. Außerdem hatte der Mann hinter dem Tresen
ständig zu ihr herübergeschaut. Klein-Ilia floh auf die
Straße hinaus.
    Eine Polizeistreife schwebte lautlos über sie hinweg, das
Positionslicht unter dem Bauch blitzte im Sekundentakt. Klein-Ilia
bog mit klopfendem Herzen in eine Seitenstraße ein. Wie ihre
Mutter Ilia hatte sie eine Abneigung gegen alle Behörden und
ihre Beamten…
    In der Seitenstraße war es dunkel, die meisten Strahler
waren offenbar mutwillig zerschlagen worden. Schmalbrüstige
Häuser standen dicht an dicht und ließen nur einen
schmalen Spalt Himmel zwischen ihren Giebeln frei.
    Einen Häuserblock weiter drehte sich die Projektion einer
seitlich verkehrten Galaxis über einem Flachglas-Fenster, das
über seine ganze Breite große Sprünge zeigte.
Klein-Ilia blieb vor der Tür stehen. Plötzlich wurde sie
aufgerissen, und die herausströmende Menge riß das
Mädchen fast mit sich. Nur ein Mann mit kahlrasiertem Kopf und
bis auf einen Lendenschurz unbekleidet drehte sich kurz nach ihr um,
beeilte sich aber, zu seinen angeheiterten Kumpanen
aufzuschließen.
    Klein-Ilia trat durch die Tür, die laut hinter ihr ins
Schloß fiel. Ein Tresen aus Metall zog sich an einer Wand der
Bar entlang. Auf der restlichen Fläche des ohnehin engen Raumes
standen dicht an dicht kleine Tische und Stühle, ebenfalls aus
Metall. Nur wenige waren besetzt. Im Gleichtakt mit dem pulsierenden
Lichtspiel an der Außenwand erklang polyphone Musik. Hier war
es wesentlich ruhiger als in den beiden anderen Bars.
    Ein Mann saß allein an einem Tisch in der Nähe der
Tür. Klein-Ilia nahm all ihren Mut zusammen, ging auf ihn zu und
fragte ihn, ob er jemand kenne, der nach Luna flog. Der Mann schaute
auf und grinste breit. Einer seiner Zähne war aus purem Gold und
funkelte hell im breiten weißen Band der übrigen
Zähne. Er hatte eine stark gebogene Nase und strichförmige
Augenbrauen in der Farbe seiner dunklen, kurzgeschnittenen Haare.
»Nach Luna? Was willst du denn dort, kleine Dame?«
    »Ich muß unbedingt dorthin.«
    »Tatsächlich. He, Jose!« Er winkte einem kleinen
dunkelhäutigen Mann zu, der an einem anderen Tisch mit einem
Pärchen sprach. Mit gerunzelter Stirn kam der Mann zu ihnen
herüber.
    »Die da will nach Luna«, meinte der erste.
    »Möglichst noch auf ’nem Intersystem-Klipper,
wie?« Beide Männer lachten.
    Am Nebentisch stützte eine Frau den Arm auf die Stuhllehne
und meinte: »Ich will dir was sagen, Kleines. Es ist einfacher
für dich, nach Hause zurückzugehen als nach Luna zu
gelangen.«
    »Wenigstens hat sie nur ’nen bescheidenen Wunsch«,
brummte der erste Mann und lachte wieder.
    »Es ist einfacher, auf ’nem von Schwänen gezogenen
Schlitten nach Luna zu kommen,

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