Alien Earth - Phase 1

Titel: Alien Earth - Phase 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch

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damit?

    Homo sapiens ( Profil ) 15.9.2064, 0 Uhr 19
    Dass die ganzen Artefakte nur ein Ablenkungsmanöver sind.
    Wir glotzen wie das Kaninchen auf das, was wir für den Kopf der Schlange halten. Aber vielleicht ist es nur der Schwanz!

    Oder: Die Aliens transportieren was ganz anderes. Etwas, dem die Hitze nichts ausmacht.

    Flash Gordon ( Profil ) 15.9.2064, 0 Uhr 20
    Aha. Und was soll das sein?

    Homo sapiens ( Profil ) 15.9.2064, 0 Uhr 20
    Na ja … zum Beispiel Bewusstseine, Seelen.

    Flash Gordon ( Profil ) 15.9.2064, 0 Uhr 20 HAAAAAAAAAAAAAAAAAAA! So einen Mist hab ich mein ganzes Leben noch nie gehört!

    Glubschauge ( Profil ) 15.9.2064, 0 Uhr 21
    Was gibt es da zu lachen? Die Aliens sind Zauberer! Sie können alles! Ihr werdet es erleben!!!

    - Transkript AlienNet-Forum, Unterforen /Aliens, /Artefakte und
/Technische Aspekte
Gesamtzahl der Unterforen, Stand 1. September 2064: 582
Zahl der täglichen Beiträge (durchschnittlich): 710.000

KAPITEL 23
    Lichter schälten sich vor der Bitch in einem langen Streifen aus der Nacht.
    Nanomea, die Rettung.
    Das Flugzeug war herunter auf 900 Meter, hielt die Höhe mit Mühe. Triebwerk 4 war ein ausgebrannter Stumpf, die übrigen drei liefen - der Tankanzeige nach zu urteilen, die seit einer Viertelstunde auf null stand - nur noch aus Treue zu Wilbur. Oder aus Angst vor dem Bordingenieur. Rudi vermutete Letzteres.
    Rudi wollte den Kopf wenden, Wilbur zubrüllen, dass er zur Landung ansetzte, aber der Bordingenieur stand bereits hinter ihm. Er schüttelte den Kopf.
    »Die Piste ist zu kurz. 200 Meter fehlen. Wenn der Haken nicht greift, ist es aus mit uns. Falls wir überhaupt noch einen haben. Also tanz weiter.«
    Rudi gehorchte. Wilbur roch gefährlich, nach scharfem Rauch, seine Hände waren geschwärzt. Als sie Nukufetau passierten, 70 Kilometer vor Funafuti, war die Bitch herunter auf 600 Meter und zweieinhalb Triebwerke. Nr. 2 hatte begonnen zu stottern und brachte mehr Unruhe in das Konzert ein als Schubkraft. Rudi schaltete es aus.
    »Piste zu kurz?«, fragte er.
    Wilbur schüttelte den Kopf. »Nein, aber wir können hier nicht landen.«
    »Wieso?« Die Lichter Nukufetaus winkten Rudi zu. »Nukufetau ist ein Flyboy-Stützpunkt. Man wird uns mit offenen Armen empfangen.«
    »Ja. Und mit leeren Händen. Dort unten gibt es kein einziges
Ersatzteil für die Bitch . Wenn wir jetzt landen, kommen wir nie wieder hoch.«
    Du denkst doch nicht, dass dieser Schrotthaufen jemals wieder fliegen wird?, dachte Rudi, behielt aber seine Meinung für sich. Die Crew hatte ihn in ihren Kreis aufgenommen, aber mit engen Grenzen. Rudi hatte sich bereits die Zunge verbrannt, als er vor einer Stunde vorgeschlagen hatte, Heros Mini-U-Boot abzuwerfen, um überflüssiges Gewicht loszuwerden. Es hatte nicht viel gefehlt, und die Crew hätte ihn als überflüssiges Gewicht aus der Luke gestoßen …
    »Was ist mit Diane?« Die Pilotin hing bewusstlos im Sitz, gehalten von ihren Gurten. Hero hatte ihr Druckverbände am Hals und an der Seite angelegt. Sie schienen ihren Zweck zu erfüllen. »Du hast selbst gesagt, dass sie einen Arzt braucht. Sollten wir nicht zusehen, sie so schnell wie mö…«
    »Diane hätte gewollt, dass wir weiterfliegen.«
    Rudi zuckte die Achseln. »Okay.«
    Die Lichter Nukufetaus blieben hinter ihnen zurück. Rudi versuchte, das Flugleitsystem zu erreichen, um sich von seiner eigenen Angst abzulenken, aber der Funk blieb tot. Sie waren auf sich allein gestellt, allein in der unendlichen Schwärze der Nacht.
    Schwärze?
    Rudi sah ein Licht in der Ferne. Funafuti? Kaum, die Bitch war herunter auf unter 500 Meter, Dunst war aufgekommen und schränkte die Fernsicht ein. Aber da war ein Licht. Es wurde größer und größer - und dann erkannte Rudi es.
    Sein Engel. Sein Engel war gekommen!
    Sie lächelte ihn aus ihren Mandelaugen an, und dann flüsterte sie: »Keine Angst, Rudi. Du schaffst es. Tu es für mich.«
    Rudi saß da, starr.
    »Tu es für mich, Rudi!«, flüsterte der Engel. »Tu es für mi…«
    Ein Schlag von der Seite vertrieb den Engel. Plötzlich war da nur noch der stechende Schmerz in der Hüfte und die Schwärze und Wilbur, der ihn schüttelte.
    »Verdammt, Junge! Was ist los mit dir, träumst du? Da unten ist Funafuti!«

    Ja, da war der Lichtstreifen der Piste, unter ihrem linken Flügel. Die Bitch hatte die Insel beinahe passiert, während Rudi sein Engel erschienen war. Der Company-Arzt in Neo-Bangkok hatte es ihm prophezeit.