Alien Earth - Phase 1
sperrt, hin und her schiebt und darauf hofft, dass möglichst viele von ihnen dabei wegsterben. Sie dürfen die Wahrheit nicht erfahren!«
»Und wieso erzählst du sie mir?«
»Weil du nicht zu ihnen gehörst. Du hast nie an die Lange Reise geglaubt. Du glaubst daran, dass du für dich und durch dich selbst lebst, du glaubst an die Werte, die deine Laborinstrumente ermitteln, und das Haus und die Stellung, die in Kairo auf dich warten. Du willst uns nicht begleiten, egal auf welchem Weg. Du hast als Einziger in meiner Reichweite den Abstand, unser Unternehmen mit einiger Nüchternheit zu betrachten, mich eingeschlossen. Deshalb brauche ich deine Hilfe.«
»Das leuchtet ein. Aber was hat dein Großer Plan mit diesem Alienband zu tun?«
»Es ist ein Geschenk.«
»Von den Aliens?«
»Nicht ganz. Von meinem Mittelsmann. Demjenigen, der mir die Wahrheit über die Aliens enthüllt hat. Der den Handel mit den Alienbändern begründet und damit erst ermöglicht hat, dass das Große Pack entstanden ist.«
»Das Große Pack hat Millionen von Alienbändern gewebt. Wieso soll dies eine besondere Bedeutung haben?«
»Der Mittelsmann hat mich aufgefordert, es beim Transfer zu tragen. Ich traue der Sache nicht.«
»Das ist absurd! Du rufst auf seine Enthüllungen hin das Große Pack ins Leben, du bist bereit, deine eigene Existenz und die von Tausenden Menschen aufs Spiel zu setzen - und dann das?«
»Es ist nur folgerichtig. Die Aliens wollen auf die Erde. Sie kommen nicht weiter. Der Seelentransfer wird das Tor für sie weit aufreißen. Ihre Motive sind klar und nachvollziehbar. Dieses Band hier … es ist ein Geschenk. Niemand schenkt ohne Hintergedanken. Ich will wissen, was hinter diesem hier steckt.«
»Was soll daran besonders sein? Es ist ein Alienband wie jedes andere. Ein Symbol der Zusammengehörigkeit für das Pack, etwas Handfestes für deine Anhänger, ein Produkt, das man dem Rest der Menschheit verkaufen kann - das ist alles, was hinter den Alienbändern steckt, nicht? Ich kann mir nicht vorstellen, was …«
»Genau das ist es. Ich auch nicht. Und das macht mich unruhig. Deshalb will ich, dass du dieses Band weiter untersuchst. Wenn ich zufrieden mit deiner Arbeit bin, kannst du gehen, wohin du willst. In die USAA, was weiß ich. Das Gro ße Pack stattet dich mit den nötigen Geldern aus, um jeden Weg gehen zu können, für den du dich entscheidest. Wir haben genug übrig.«
Wenn ich zufrieden mit deiner Arbeit bin - das konnte alles oder nichts bedeuten. Aber Wieselflink hatte ohnehin keine Wahl: Er musste Wolf vertrauen. Wieselflink stellte zu seiner Verwunderung fest, dass er es tat. Wolf schien ihm nicht grausam, nicht ohne Not wenigstens. »In Ordnung«, sagte er. »Ich versuche mein Bestes. Aber versprich dir nicht zu viel davon, ich …«
»Ich weiß. Du hast alles versucht, was in deiner Macht steht. Deshalb wirst du ab jetzt im Team arbeiten.«
»Mit wem?«
»Sie wartet draußen. Du wirst dich freuen.«
»Ich …«
»Geh! Ihr habt Arbeit.« Wolf wandte sich ab.
Wieselflink verließ Wolfs Bau.
Vor der Tür stand Blitz.
Frieden im Universum, Frieden auf der Erde
Ich sage Ihnen: Die Aliens kommen in Frieden. Und das ist kein Glaube, das ist das Ergebnis empirischer Wissenschaft, der jahrtausendelangen Beobachtung einer intelligenten Spezies.
Welcher Spezies? Ganz einfach: des Menschen.
Der Mensch ist ein Spross desselben Universums wie die Aliens. Für seine Entstehung und Entwicklung galten und gelten dieselben Gesetze wie für die Wesen, die im Augenblick nur wenige Tausend Kilometer über unseren Köpfen schweben.
Aber bleiben wir beim Menschen. Betrachten wir seine Geschichte. Viele sehen sie als eine einzige Abfolge von Kriegen und Gewalt an. Ich nicht. Ich sehe Frieden.
Wie ist das möglich? Nun, Krieg ist laut, er zerstört Leben, Lebenspläne und Träume. Krieg kann nicht übergangen werden. Er ist die Katastrophe, die den normalen Gang der Dinge unterbricht.
Und das ist der Punkt: Menschen sind friedlich. Sie kooperieren und tolerieren einander, leben den leisen und unsichtbaren Kompromiss. Diese unsere wichtigste Eigenschaft ist so selbstverständlich, dass sie meist übersehen wird.
Aber was ist dann mit den furchtbaren Kriegen der Vergangenheit?, ruft man mir an dieser Stelle oft entgegen. Den beiden Weltkriegen, den Taiwan-Kriegen und den zahllosen anderen? Diese Menschen sind aufrichtig - und sie liefern gleich die Antwort mit. Es sind Kriege
Weitere Kostenlose Bücher