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Alien Earth - Phase 1

Titel: Alien Earth - Phase 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Leben? Dafür, dass es bald mit ihr zu Ende ging? »Das würde dir so passen, was?«, schnappte Rudi zurück. »Was bildest du dir eigentlich ein? Nur weil du …«
    Eine Hand legte sich auf seinen Mund. Fest. Wilburs Hand. »Keine Beleidigungen, bitte. Wir sind eine Crew. Wir gehen vernünftig miteinander um. Verstanden?« Der Kopf des Bordingenieurs war nur eine Handbreit von Rudis entfernt. Wilburs Augen flehten.
    Rudi nickte langsam.
    »Gut.« Wilbur nahm die Hand von seinem Mund. »Jetzt versuch es noch mal, Junge. Sag, was dir auf der Seele lastet.«
    Rudi schnappte nach Luft. »Wir fliegen direkt in den Sturm!«
    »Ja.«
    »Wieso? Der Pazifik ist groß! Die Chance, dass ein Artefakt irgendwo herunterkommt, ist gleich. Wir …«

    »Es geht nicht um Artefakte.«
    »Ach ja, worum dann? Dazu hast du mich auf die Bitch gelockt? Ein letzter Flug, hast du gesagt!«
    »Ein letzter Flug, ja. Aber ich habe keinen Ton von Artefakten gesagt.«
    Es stimmte, musste Rudi sich eingestehen. Die Artefakte hatte er als gegeben genommen. Was sollte es sonst hier draußen geben? »Also gut, du hast nichts von Artefakten gesagt«, räumte Rudi ein. »Aber was sollen wir dann hier draußen? Und was wollen wir in dem Sturm?«
    »Nichts. Er hat den Vorteil, dass er uns die Amerikaner vom Hals hält. Ansonsten steht er uns nur im Weg. Er ist zu groß, als dass wir ihn umfliegen könnten.«
    »Im Weg? Im Weg wohin?«
    »Zu Mel…«
    Die Bitch bäumte sich auf und kippte zur Seite, als der Wirbel des Zyklons sie mit voller Wucht erwischte. Wilbur wurde gegen den Pilotensitz geworfen, dann gegen die Decke. Schließlich kam er mit einem dumpfen Schlag auf dem Boden auf, wo er mit jedem Aufbäumen der Bitch hin und her geworfen wurde. Diane stöhnte laut, dann sackte sie schlaff zusammen. Die Gurte hielten sie im Sitz fest.
    Und Rudi klammerte sich an das Steuerhorn, versuchte, dem Wirbel zu widerstehen, zog und zerrte und keuchte, bis ihm klar wurde, dass er keine Chance hatte, gegen den Sturm anzukämpfen, und er dem Wirbel nachgab, mit ihm ging.
    Die Sprünge verwandelten sich in ein konstantes Beben des Rumpfs, als die Maschine mitgerissen wurde, der Wirbel sich anschickte, die Bitch von sich zu schleudern und …
    … und da legte sich Wilburs Hand auf Rudis Arm.
    »Junge, nicht!«, keuchte der Bordingenieur. Er blutete aus einem tiefen Schnitt in der Wange. »Nicht hinaus. Steuer hinein, in das Auge!« Und als Rudi nicht reagierte, sagte er: »Bitte, Junge, in das Auge. Bring uns dorthin, und ich erzähle dir alles. Alles, hörst du?«
    Rudi hörte.

    Lieber Toni,
     
    DANKE!
     
    Danke für deinen Beitrag.
    Danke, dass du in einer Zeit gegeben hast, in der wenige
glauben, etwas zu geben übrig zu haben.
Danke, dass du an das Gute im Universum glaubst.
Danke, dass du an das Gute im Menschen glaubst.
     
    Die Vernunft wird siegen!
François & Jan
     
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    - Bestätigungsmail für Loskauf 10. Juli 2063
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KAPITEL 36
    Ein Gardist führte Wieselflink zurück ins Labor. Es war ein junger Mann, beinahe ein Junge. Er erinnerte Wieselflink an Bongo, den er in der Nacht der Räumung in der Fabrik kennengelernt hatte. Der Gardist hatte die Datenbrille lässig hochgeschoben; die Gardisten-Uniform mit ihrem breiten Gürtel und den bunten Knöpfen wirkte an ihm wie das Kostüm für eine Party. Nur, dass der Junge alles andere als Partylaune ausstrahlte.
    »Bist du gar nicht aufgeregt?«, fragte er Wieselflink, als sie Wolfs Bau hinter sich ließen.
    »Doch, natürlich.« Wieselflink wünschte, der Junge würde ihn in Ruhe lassen. Er dachte an Blitz. Daran, wie Fischer sie geschlagen hatte, was er ihr jahrelang angetan hatte. An das, was ihm Wolf eröffnet hatte. Die Reise zu den Sternen war real, sie war ein Seelentransfer. Glaubte Wolf.
    Er musterte den Jungen an seiner Seite - was hatte ihn unter die Nomaden verschlagen? Hatte er seine Papiere vergessen und war in eine mobile Kontrolle geraten? Ein Haus, das zu nahe am Meer gestanden hatte und ihn und seine Familie erst heimatlos und anschließend überflüssig gemacht hatte? Und was sah Wolf in ihm, dass er ihn in seinen engsten Kreis aufgenommen hatte? Knete in seinen Klauen? Oder einen viel versprechenden jungen Mann, dem das Leben übel mitgespielt hatte und dem er eine bessere

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