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Alien Earth - Phase 1

Titel: Alien Earth - Phase 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Wir haben uns dagegen entschieden. Sie sind zu eng, um die Passage großer Menschenmengen in kurzer Zeit zu gestatten. Für dich werden sie genügen.«

    Für dich. Nicht Für dich und Blitz , registrierte Wieselflink. Er ließ es sich nicht anmerken.
    »Was ist mit den Bahnpolizisten? Sie werden auch von ihnen wissen.«
    »Möglich. Du wirst es herausfinden …« Er wandte sich ab und sagte in sein Mikrofon: »S minus 38. Einfahrt steht unmittelbar bevor.«
    Wieselflink hielt sich mit Mühe auf den Beinen, als der Zug mehrmals hin und her sprang. Er musste in hoher Fahrt das Gleis wechseln. Blitz wurde erst gegen die eine, dann gegen die andere Wand geschleudert. Sie unternahm keine Anstalten, sich festzuhalten, gab keinen Laut von sich. Als der Zug das Springen wieder einstellte, setzte sie sich auf und starrte weiter ins Leere. Wieselflink ging zu ihr, nahm sie in die Arme. Blitz reagierte nicht.
    Dann hielt der Zug mit quietschenden Bremsen an.
    »S minus 37!«, rief Fischer. »Zielgleis erreicht! A-Kompanie: Ausschleusen! B-Kompanie: Bereitmachen zum Ausschleusen.«
    Die verbliebenen Gardisten erhoben sich von ihren Plätzen, gingen zu Fischer, schüttelten ihm die Hand, wünschten ihm Glück und verließen die Zentrale. Wieselflink hörte ihre schweren Schritte, schließlich wieder Fischers Stimme: »S minus 34. B-Kompanie: Ausschleusen!«
    »Was ist mit dir?«, wandte sich Wieselflink an Fischer. »Hast du keine Angst, dein Schiff zu verpassen?«
    »Doch, riesengroße sogar. Aber jemand muss die Stellung halten.«
    Die Reihe der Displays schaltete um, zeigte ein halbes Dutzend unscharfer Bilder. Es waren Innenansichten einer großen Halle - der des Frankfurter Hauptbahnhofs. Der Bordrechner musste sich in das Netz der Überwachungskameras eingeklinkt haben, wahrscheinlich hatte er es sogar übernommen, um es vor dem Zugriff der Bahnpolizei zu schützen. Eine Kamera zeigte die Panzerzughälfte von außen. Durch eine Luke sprang die B-Kompanie Gardist um Gardist auf den Bahnsteig. Wieselflink erwartete, dass sie sich abrollten und die nächstmögliche
Deckung suchten. Stattdessen blieben sie aufrecht an Ort und Stelle stehen, bildeten, die Gewehre im Anschlag, einen Halbkreis. Dann kam Wolf. Er sprang mit einem weiten Satz aus dem Zug, kam auf allen vieren auf, verharrte kurz, bevor er sich aufrichtete. Der Sprung war das Einzige, was Wieselflink verriet, wen er vor sich hatte. Wolf trug eine Gardisten uniform, die den ganzen Körper bedeckte - und einen verspiegelten Raumhelm.
    »Dein Erlöser will dem einfachen Pack nicht zu viel Wahrheit zumuten, was?« Wieselflink konnte sich den Kommentar nicht verkneifen. »Die Menschen könnten kalte Füße bekommen, wenn sie sehen, was für einer Kreatur sie gefolgt sind.«
    »Halt den Mund! Äußerlichkeiten sind nicht von Belang. Aber nicht alle Menschen sind so weit, diese Überzeugung zu leben. Sollen sie deshalb zurückbleiben?«
    Wolf setzte sich in Bewegung. Seine Leibwächter umschlossen ihn von allen Seiten. Trug er das Alienband, das er untersucht hatte? Wieselflink vermochte es nicht zu sagen. Das Bild der Überwachungskamera war zu grobkörnig, um es erkennen zu können. Da war ein heller Streifen am Halsstück des Anzugs. Möglich, dass es sich dabei um das Band handelte. Möglich, dass Wolf ein anderes übergestreift hatte. Möglich, dass er, Wieselflink, sich den Streifen nur einbildete.
    »Das ist heller Wahnsinn«, kommentierte Wieselflink. »Wieso schwenkt er nicht gleich eine große bunte Flagge und brüllt: ›Hier bin ich!‹? Die Bahnpolizisten haben ihn auf der Stelle erledigt. Sie brauchen nur eine Gelegenheit, um …«
    »Die sie nicht bekommen werden. Wir geben ihnen ein grö ßeres Ziel.« Fischers Finger huschten über die Virtuelltastatur. »Festhalten!«
    Der Panzerzug schüttelte sich, als die Maschinengewehre zu feuern begannen. An der Peripherie des Bahnhofs zerplatzten Rauch- und Staubwolken. Dann, nach genau 27 Sekunden - Wieselflink konnte es von der Steuersoftware der Waffen ablesen -, stellte der Zug das Feuer wieder ein. Staubwolken senkten sich langsam. Ihren Platz nahmen
Rauchwolken ein, die von mehreren Dutzend kleineren Feuern aufstiegen.
    »Das sollte sie eine Weile beschäftigen«, sagte Fischer und stellte Maschinengewehre und Geschütze auf Automatik. »Und jetzt raus hier! Die Bahnpolizisten werden sich auf den Zug einschießen, und die Panzerung hält das nicht ewig durch. Außerdem ist da ein Schiff, das wir nicht

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