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Alien Earth - Phase 1

Titel: Alien Earth - Phase 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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ihr zugewiesenen Zug entfernte, und einen tödlichen Schlag auslöste.
    »Geschieht dir recht, blöde Schlampe!«
    Der Anführer, den Kitty gebissen hatte, schimpfte ihr mit drohend erhobener Faust hinterher, dann zog er ein Tuch aus der Tasche und wickelte es sich um die blutende Wunde.
    »Los, weiter!«, sagte er. »Sie wachen langsam auf. Auf noch so eine Nummer kann ich verzichten!«
    Der nächste Nomade. Kräftig, gute Zähne. Gute Gene. Er blieb.
    Der nächste. Gesund und kräftig, gute Zähne. Den Unterschenkel bei der Räumung der Fabrik gebrochen. Schade, aber konnte man nicht ändern. Er flog.
    Der Zug fuhr ungebremst weiter. Was war los? Wieselflink konnte sich an keinen Zug erinnern, der so viel Strom zugeteilt bekommen hätte. Wenn er nicht bald anhielt, dann …
    Wieselflink war an der Reihe. Die Männer machten sich
nicht die Mühe, ihn zu betasten oder ihm in den Mund zu sehen.
    »Oh, Mann, was für ein Hemd. Der hält den Start niemals durch. Raus mit ihm!« Der Mann beugte sich vor. Wieselflink starrte zu ihm hoch, starrte auf den breiten Gürtel seiner Uniform. Er war mit Dutzenden von bunten Knöpfen übersät, wie das Spielzeug eines Kindes.
    »Nein, nicht!«, rief Wieselflink. »Wartet! Bitte!« Er wedelte flehend mit den Armen, ihm fiel nichts Besseres ein.
    Die Männer hielten inne, sahen einander verblüfft an. »Der Typ ist ja wach. Richtig wach«, sagte der Linke. »Man sollte denken, ein Schlag von seinem Halsband würde reichen, um ihm für immer das Licht auszuknipsen.«
    »Schmeißt mich nicht raus, bitte!«
    »Und wieso nicht, Männchen?«, fragte der Rechte, der Anführer. »Sag mir einen Grund, wieso sich das Große Pack mit einem Wicht wie dir abgeben soll?«
    Das Große Pack? Wieselflink hatte noch nie davon gehört. Egal, er musste eine Antwort geben, schnell. »Weil … weil … ich halte was aus. Ich bin zäh.«
    »So, so.«
    »Ja, das seht ihr doch. Ich bin wach. Richtig wach. Als Einziger. Ich bin zäh.«
    Der Anführer stemmte die Arme in die Hüften.
    »Also gut, du bist zäh. Auf eine Art. Du steckst Schläge besser weg als andere. Aber das ist uns egal. Wo wir hingehen, gibt es keine Schläge mehr.«
    Wieselflink verstand gar nichts. Aber er musste verstehen. Sonst war er über Bord. »Wo … wo geht ihr hin?«
    »Das geht dich nichts an. Du gehörst nicht zu uns. Und wir wollen dich nicht. Der Zug ist sowieso schon zu voll. Der Stopp an der Fabrik war nicht eingeplant. Sie haben uns ein paar unserer besten Gardisten für ihren Schlachthof genommen. Und was haben wir dafür bekommen? Vier Dutzend Zuchtbullen und eine Hand voll Wichte wie dich. Nein«, er schüttelte den Kopf, »vergiss es. Du wärst nur ein nutzloser Esser.«

    »Das stimmt nicht. Wirklich nicht! Ich bin nicht nutzlos! Ihr könnt mich gebrauchen! Ich verdiene mir mein Essen!«
    »Du?« Die beiden Männer grinsten, als hätte er einen guten Witz erzählt. »Wie willst du das anfangen?«
    »Ich … ich kann euch helfen.« Wieselflink lag auf dem Rücken. Er sah die Gesichter der beiden Uniformierten, die auf ihn herunterstarrten, registrierte ihre Halsbänder, die ebenso schwarz waren wie ihre Uniformen. Und in dem Schwarz glitzerten Lichtpunkte, wenn sie sich bewegten. Wie Sterne am Nachthimmel. Er sah an den Gesichtern vorbei zur Decke. Ein langer, dunkler Schmierer zog sich schräg an ihr entlang, ansonsten war sie sauber. In regelmäßigen Abständen waren Lampen angebracht. Sie brannten. Bis auf eine. Das war es! »… ich bin Elektriker!«
    »Natürlich. Und dass du Zug fährst, ist eigentlich ein furchtbarer Irrtum, nicht wahr? Du gehörst nicht hierher.«
    Die beiden Männer nickten einander zu, packten Wieselflink an den Armen und zogen ihn hoch.
    »Glaubt mir doch! Ich bin Elektriker, ich kann es beweisen!«
    »Ja, natürlich. Und wir sind Aliens auf Abenteuerurlaub - deshalb fahren wir Zug!« Sie schleiften Wieselflink in Richtung Schiebetür.
    »Ich bin es wirklich!«
    Die Männer machten sich nicht die Mühe zu antworten. Sie hielten vor der offenen Tür, stellten sich breitbeinig hin, um guten Halt für den Wurf zu haben. Draußen wischte die Ruine eines verlassenen Landhauses vorbei.
    »Seht in meinem Rucksack nach!«, brüllte Wieselflink. »Ihr werdet sehen, ich bin Elektriker. Ich kann euch viel nützen. Das Licht reparieren! Alles!«
    In den Augen der Männer blitzte etwas auf. Wieselflinks Rucksack. Beute. Beute ließ keinen Nomaden kalt - auch diese hier nicht.
    »Zeig her!«
    Sie

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