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Alien Earth - Phase 1

Titel: Alien Earth - Phase 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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aus dem Dreck ziehen.« Er schüttelte den Kopf. »Sie haben mehrere Lichtjahre überbrückt. Mit einem Raumschiff, das in der Lage ist, seine Fühler in das ganze Sonnensystem auszustrecken, um den eigenen Ausbau - wozu auch immer - zu betreiben. Das allein ist Beweis, dass sie uns technisch unendlich überlegen sind. Wenn sie sich entscheiden, uns zu helfen, beginnt ein neues Zeitalter für uns. Ein Zeitalter der unbegrenzten Möglichkeiten. Wenn nicht, dann ist es aus. Dann gehen bei uns die Lichter aus. Und wir verlöschen mit ihnen.«
    »Du siehst das zu schwarz«, wandte Rudi ein. »Wir …« »Sagt der Himmelsberger.« Rudi hatte ihm anvertraut, woher er kam. Und Jonathan hatte ihm mit derselben Ernsthaftigkeit zugehört, wie er allem zuhörte. »Weißt du, dass deine Leute in ihrer Grundannahme gar nicht so weit daneben liegen? Aber egal, natürlich, das Leben geht weiter. Es wird auf kleiner Flamme brennen. Es wird unbequemer sein, kürzer, gemeiner. Und es wird viel weniger Menschen geben. Aber die Menschheit an sich wird überleben, glaube ich. Nur …«, Jonathan wand sich, sah nach links und rechts, als wolle er sich versichern, dass er und Rudi ungestört waren, »das ist nicht das Schlimmste. Nicht, was mich angeht, wenigstens.«
    »Nicht?«
    Der traurige Jonathan wirkte trauriger als je zuvor. »Die Katastrophe ist, was die Aliens von uns denken müssen. Sie haben eine Reise über Lichtjahre hinter sich, eine Entfernung, die wir niemals auch nur im Ansatz begreifen werden. Eine Reise über Jahrtausende oder länger und ohne Rückkehr für den Einzelnen, durch das lebensfeindliche Vakuum. Und dann
stoßen sie auf die Erde. Eine Welt, die vor Leben wimmelt. Stell dir vor, welche Wirkung die Erde auf sie haben muss, ein Hort des Lebens in der unendlichen Schwärze und Kälte! Sie gehen in eine Umlaufbahn und sehen sich dieses unermesslich wertvolle Kleinod an. Und was sehen sie? Wie wir es zuschanden reiten - und den letzten Sprit dazu benutzen, uns gegenseitig ihre Artefakte abzujagen. Und jeder, der einen Moment ehrlich zu sich ist, muss eingestehen, dass es sich dabei wahrscheinlich um ihren Müll handelt, den sie über Bord kippen. Weißt du, was ich an ihrer Stelle täte? Ich würde meine Sachen packen und wieder abziehen. Woanders nach intelligentem Leben suchen, das die Bezeichnung verdient. Und das wäre die letzte Tragödie für uns. Die Chance, dass wir jemals wieder Besuch von einer anderen Welt bekommen, ist gleich null. Dazu ist das All zu groß und unser Leben zu kurz.«
    Kein Wunder. Im Gegenteil, es wäre ein echtes Wunder gewesen, wenn Jonathan durch die Tests gekommen wäre, mit dem Ballast im Kopf. Jonathan war bald aus dem Camp verschwunden, um irgendeinen Schreibtischposten anzutreten, wie sie die Company gescheiterten Möchtegern-Flyboys anzubieten pflegte, um sie nicht ins Bodenlose stürzen zu lassen. Und Rudi war abgelenkt gewesen. Zu viele Tests, zu viele Sorgen, ob er selbst es schaffen würde. Insbesondere der Schwimmtest. Jonathans Prophezeiungen waren vergessen.
    Beinahe.
    Zwei Dinge waren haften geblieben. Erstens der Wunsch, die Lichter Neo-Bangkoks zu sehen, solange es sie noch gab. Die Engel. Jonathan hatte Rudi von ihnen erzählt. Und in seinen Augen hatte ein wehmütiger Glanz gelegen, den Rudi bei ihm niemals sonst sah, nicht einmal, wenn er darüber sprach, was für eine Welt der Wunder die Aliens der Menschheit erschließen könnten.
    Und zweitens ein geradezu schmerzhaftes Gefühl von Dringlichkeit, das blieb. Die Aliens waren ohne Vorwarnung gekommen, sie konnten ebenso wieder gehen. In diesem Augenblick
konnten sie bereits Fahrt aufnehmen und die Erde für immer hinter sich lassen.
    Der Gedanke trieb Rudi um, trieb ihn nach der überlangen Mission aus seinem Bett, hinaus in das Licht der Scheinwerfer ans andere Ende von Funafuti und in den Hangar der Bitch .
    Sie kauerte im Halbdunkel der Halle, umringt von Mechaniker-Karren und ölverschmierten Ersatzteilen, und schlief. Nur das Alien-Pin-up wachte mit seinen weit aufgerissenen Glubschaugen über sie. Rudi legte einen Finger auf die Lippen, winkte ihr verschwörerisch zu und sah sich um. Wo steckte Wilbur? Rudi schlich auf Zehenspitzen durch den Hangar und fand den Mechaniker schließlich eng an den Flügel auf der abgewandten Seite der Bitch gekuschelt. Wilbur schlief so fest wie seine Maschine.
    Weiter. Rudi stieg in die Bitch . Die übrige Crew war kein Hindernis. Diane, Rodrigo und Hero liebten die Bitch,

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