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Alien Earth - Phase 1

Titel: Alien Earth - Phase 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Stress. Lieber blöd und glücklich, sage ich dir.«
    Ein pinkelnder Mann?
    »Wir sind alle nur Menschen, haben alle unsere Bedürfnisse. Über den Abgrund der dunklen, toten Lichtjahre hinweg verbindet uns das Bedürfnis, uns regelmäßig zu erleichtern.«
    Weiß. Einfaches Weiß ohne Muster?
    »Das Zeichen für Flexibilität und Umfassendheit. Weiß ist eigentlich keine Farbe, sondern umfasst alle Farben des Spektrums. Weiß verträgt sich mit allem, kann zu allem werden.«
    »Wie ein unbeschriebenes Blatt«, warf Wieselflink ein.
    Blitz machte: »Hä?«
    »Oder wie eine Weiße Flagge.«
    Noch einmal »Hä?«.

    »Und natürlich ein Symbol für Reinheit und Unschuld in den westlichen Kulturen. In China, heißt es, steht Weiß für Trauer und Unglück.«
    Ein drittes »Hä?«.
    Blitz kannte weder die Redensarten noch die Symbolik. Sie kannte vieles nicht.
    Eine stilisierte Darstellung des Lichtpalasts des neuen Europäischen Parlaments in Luxemburg, das man auf den Trümmern des alten errichtet hatte, unter der Kuppel ein riesiges Tor, weit und einladend geöffnet?
    »Unser Haus steht euch offen. Aber wieso haben sie so ein komisches Haus gewebt? Niemand wohnt in so einem Haus!«
    Die Flagge der ehemaligen UNO, erweitert um eine Darstellung der Raumstation im Orbit um die Erde?
    »Was ist das für ein komischer Zweig? Und die Kugel erst! Wie ein Fußball - aber wieso sind da so Flecken darauf?«
    Die Gesichter von Menschen aller Hautfarben, dazwischen Alien-Köpfe aller Spielarten, ohne Ausnahme lächelnd?
    »Die Menschen sind komisch! Der eine ist so schwarz! Ist er krank? Und die Augen von der einen, wie Schlitze! Was tun überhaupt die Tiere dazwischen?«
    Blitz wusste nichts von der Welt draußen, und gleichzeitig drückte sie sich manchmal aus, als käme sie direkt von einer Universität. Dann wieder klang sie wie jemand, der weit herumgekommen war und sich einen Reim auf alles machen konnte. Es ergab keinen Sinn. Wieselflink verstand es nicht. Was ihn eigentlich dazu hätte bewegen müssen, Blitz loszuwerden, trotz ihrer Erpressung. Nicht verstehen war gefährlich. Doch Wieselflink stellte fest, dass es ihn nicht störte. Die Zeit mit Blitz, gestand er sich ein, bereitete ihm Freude; ihr stellenweises Erwachsensein war zwar merkwürdig, aber nicht bedrohlich. Er hörte auf zu überlegen, wie er sie wieder loswerden könnte, genoss die Zeit mit ihr und widmete sich seinem Halsband in den Nächten.
    »Kann ich dir helfen?«, fragte Blitz eines Tages, als er sie nach der Raterunde sanft aus der Werkstatt bugsierte.

    »Wobei?«
    »Bei deiner Arbeit.«
    »Du willst mir helfen? Sei mir nicht böse, aber du hast keine Ahnung von Elektrizität. Du kannst keinen Plus- von einem Minuspol unterscheiden.«
    »Vielleicht nicht. Aber ich bin nicht dumm, oder? Ich kann lernen.«
    »Mag sein, aber …«
    »Und ich bin klein. Ich komme dahin, wohin du nicht kommst. Und ich bin geschickt, oder?«
    »Da ist etwas dran.« Er überlegte. Blitz mochte tatsächlich eine Hilfe sein. Die Mäuse schienen bemüht, die Leitungen vor allem an den Stellen anzuknabbern, an die er nur mit größter Mühe kam. Blitz würde oft nur vorkriechen müssen, wo er selbst einen Teil des Abteils aus- und wieder einbauen musste. Sie konnte ihm viel Zeit sparen. Zeit, die er auf die Arbeit an seinem Halsband verwenden konnte.
    »Also gut. Probieren wir es.«
    »Jaaa!«, rief sie und sprang vor Freude auf und ab, als sie den Gang entlangrannte.
    Blitz wurde seine Gehilfin. Von irgendwoher trieb sie eine Latzhose auf - zu groß, wie all ihre Kleider -, die an den Blaumann erinnerte, den Wieselflink trug, und tippelte in seinem Schlepptau durch den Zug. Sie erwies sich rasch als echte Hilfe. Blitz war klug, sie war geschickt, und sie stürzte sich auf jede Reparatur mit einem Feuereifer, als hätte sie ein neues, aufregendes Spiel entdeckt, gegen das das Bänderraten sich wie langweiliger alter Mist ausnahm. Wieselflink ließ sie machen. Die Weber schienen froh, dass es ihm gelungen war, den kleinen Plagegeist zu bändigen. Fischer, glaubte Wieselflink, bedachte ihn zwar mit Seitenblicken, aber er tat sie als das Aufflackern von Eifersucht ab. Der alte Mann sah gewiss weniger von seiner Wahl-Enkelin als früher. Das konnte ihm kaum gefallen. Auf lange Sicht würde das zu einem Problem werden, aber Wieselflink hatte nicht vor, auf lange Sicht dem Großen Pack weiter anzugehören. Und Blitz half ihm dabei
nach Kräften: Sie brachte ihm an guten Tagen zwei,

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