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Alien Earth - Phase 2

Titel: Alien Earth - Phase 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Trading-Card-Game »Our Alien Earth«, Subset »Strawberry Bitch forever!«. Herausgeber Human Company Press, Freetown, Januar 2066

KAPITEL 23
    Pasong weckte Rudi, indem er ihm beide Hände auf die Schultern legte und ihn schüttelte. Rudi schreckte mit einem Brüllen hoch, aber niemand hörte ihn. Das Dröhnen der Triebwerke eines Flugzeugs, das auf der Piste vor dem Regierungsgästehaus startete, verschluckte es.
    »W... was ist los?«, keuchte er.
    »Ich mache einen Ausflug«, sagte Pasong. Er trug einen Business-Anzug im Singapur-Stil; sein schwarzes Gesicht war von einer dicken Schicht weißen Make-ups bedeckt. »Nach M…«
    Ein landendes Flugzeug übertönte ihn. Rudi hatte die schalldichten Fenster aufgerissen, um Schlaf zu finden. Merkwürdig: Früher, auf Funafuti, hatten ihn die vierundzwanzig Stunden am Tag startenden und landenden Flyboymaschinen beinahe um den Verstand gebracht. Er hätte alles für ein schallisoliertes Zimmer wie dieses gegeben. Jetzt hatte er eines und hielt die Stille nicht aus.
    »Kommst du mit?«, fragte Pasong.
    Der Alien hatte eine vergoldete TAR-21 über die rechte Schulter geschwungen. Der Lederriemen war über und über mit Kaligraphien verziert; bei jeder Bewegung, die er machte, bimmelten die Dutzenden kleiner Glocken, mit denen das Gewehr verziert war.
    »Wieso?«
    »Ich dachte, dass dir ein kleiner Ausflug vielleicht Spaß machen würde. Menschen sind doch neugierig. Bist du dabei?«
    »Okay«, sagte Rudi, auch wenn er sich am liebsten die dünne, kühlende Decke über den Kopf gezogen hätte.

    »Freut mich.« Pasong hob einen Bügel vom Boden auf; ein Singapur-Anzug hing daran. »Hier, deine Uniform.« Er warf den Anzug auf das Bett, griff dann hinter sich und holte eine zweite TAR-21 hervor. »Oh, das hätte ich beinahe vergessen …« Er warf das Gewehr neben den Anzug. Seine Glöckchen klangen heller als die Pasongs. Es glänzte golden im Licht der Scheinwerfer, das durch das offene Fenster drang.
    Rudi zog sich an. Der Anzug saß, war erstaunlich bequem und kühlte.
    »Steht dir gut«, beschied ihm Pasong und warf ihm eine Plastikbüchse weißes Make-up zu. »Schmier dir das ins Gesicht, dann können wir los!«
    Vor dem Gästehaus wartete ein Wagen auf sie. Pasong fuhr manuell und mit einer Präzision, als hätte er niemals in seinem Leben etwas anderes getan. »Macht es dir etwas aus, wenn …?«, fragte der Alien, als er die Scheiben herunterfuhr.
    Rudi schüttelte den Kopf.
    Pasong zwinkerte ihm zu. »Ich wusste, wir würden uns verstehen. Es ist eine viel zu schöne Nacht, um sie in einer klimatisierten Zelle zu verbringen, nicht?«
    Eine Hand am Lenkrad, die andere lässig aus dem Fenster gehängt, steuerte der Alien den Wagen aus dem Areal des Flugplatzes. Der Posten am Checkpoint hielt ihre Diplomatenpässe unter den Scanner und händigte sie ihnen mit einer Verbeugung wieder aus. Pasong gab Gas, und der Wagen tauchte in das Meer der Hochhäuser ein, aus denen die Festungsstadt bestand. »Willkommen in Singapur!«, rief er. »Dem saubersten Ort eures Planeten!«
    Rudi, dem Pasongs Großspurigkeit auf die Nerven ging, machte eine Geste in Richtung der verlassenen Straßen und entgegnete: »In der niemand wohnt.«
    »Der Schein trügt.« Pasong schlug das Lenkrad ein, um das Fundament des größten Wolkenkratzers, des Lee Kuan Yew Towers, genauer zu betrachten. Es bestand aus Lehm, eine Erinnerung an den Sumpf, aus dem sich Singapur an den eigenen Haaren gezogen hatte. »Die braven Bürger schlafen, um
morgen wieder optimale Leistung für ihre Stadt zu erbringen. Oder sie sind bei der Arbeit. Oder … nun, du wirst es ja gleich sehen.«
    Pasong bog mit quietschenden Reifen aus dem Kreisel ab und beschleunigte. Die Höhe der Wolkenkratzer nahm ab, als wären sie eine riesige Reihe von Orgelpfeifen, und die Straße unter ihnen verbreiterte sich, wuchs Spur um Spur, bis Rudi sich verloren auf einer endlosen Asphaltfläche fühlte. Verloren und gleichzeitig fehl am Platz: Pasong fuhr links.
    »Du warst noch nie in den USAA?«, fragte Pasong.
    »Woher willst du das wissen?«
    »So wie du auf dem Sitz herumrutschst, hast du noch nie einen Highway unter dem Hintern gespürt.«
    Rudi versuchte beiläufig die Achseln zu zucken. »Die Amerikaner und Araber haben nichts für die Company übrig, und ganz besonders nicht für Flyboys. Wir machen ihnen streitig, was ihnen gehört. Der einzige Weg für mich, jemals in die USAA zu kommen, wäre als Gefangener.«
    »Nicht

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