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Alien Earth - Phase 2

Titel: Alien Earth - Phase 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Erkenntnis lieferte, das es ihnen erlauben würde, die Aliens zurückzuschlagen. Jeder Alien war eine Geisel, ein Faustpfand in der Hand der Menschen, der dafür sorgen würde, dass es sich die Aliens zweimal überlegten, bevor sie zur großen Offensive bliesen.
    Einem Alien durfte kein Haar gekrümmt werden. Er war zu wertvoll.
    Mit einem hydraulischen Reiben fuhr die Frachtluke des Transportflugzeugs herunter. Eine Gruppe Detectors kam zum Vorschein. Myers sprang von der Luke, noch ehe sie den Hangarboden berührte. Keiner der Detectors blickte zurück. Sie waren die Verdächtigen abgegangen, die man in der Vorselektion eindeutig als Mensch qualifiziert hatte, um sicherzustellen, dass kein Alien unter sie geraten war. Die Gruppe blieb in einigem Abstand stehen. Myers fuchtelte mit den Armen, verteilte die Verdächtigen auf die Detectors. Die zweite Stufe der Selektion begann. Die Verdächtigen würden den Detectors vorgeführt und durchliefen eine Reihe standardisierter Tests. Expertensysteme führten die Tests durch und fällten in der Regel das Urteil. Die Aufgabe des Detectors beschränkte sich darauf, aufmerksam zu beobachten und in sich hineinzuhören. Regte sich in ihm auch nur der geringste Zweifel, verblieb dem Verdächtigen der Status eines potenziellen Aliens. Er wurde medizinisch versorgt, selbstmordsicher verwahrt und weiteren Tests zugeführt.
    Stellte sich ein Verdächtiger als Mensch heraus, wurde er zurück in den Transporter gebracht.
    Einmal hatte Patricia einen Piloten gefragt, wohin sie die Gefangenen brachten.
    »Zu den übrigen Verräterschweinen«, hatte er grinsend geantwortet und ihr zugezwinkert.
    »Das heißt … in ein Lager?«, hatte sie zurückgefragt. Sie kam gut mit der Sprache klar, aber in Momenten wie diesem fühlte sie sich hilflos. Ihr fehlten die Nuancen.
    »Offiziell schon. Ist nur blöd, dass sie dort nie ankommen. Nicht, dass sich irgendwer je beschwert hätte …«

    »Ich verstehe nicht. Was willst du damit sagen? Sie …«
    »Bist neu hier, was?«
    »Ja.«
    »Dann schau dir mal unseren Vogel genau an.« Der Pilot hatte sie an den Schultern gepackt und sie so gedreht, dass sie zum Heck des Transportflugzeugs blickte. »Ist nicht mehr der neueste. Manchmal, auf den langen Flügen zum Arbeitslager, so auf sechs-, siebentausend Metern, fliegt uns die Heckklappe auf. Einfach so. Kann keiner was gegen machen, und die Mechaniker kriegen den Fehler einfach nicht hin. Dann … na ja, rappelt es in der Kiste. Die Luft ist dünn da oben und ganz schön kalt. Ein echter Schocker. Wenn unsere Kiste dann etwas mit dem Schwanz wedelt, kullern die Verräterschweine heraus. Niemand kann sich da festhalten, da oben reicht die Kraft gerade noch, um den Sturz bei Bewusstsein genießen zu können.«
    Patricia hatte nie wieder einen Piloten irgendetwas gefragt.
    »Tricia!« Myers winkte sie zu sich. Er stand jetzt allein, die übrigen Detectors hatten sich auf den Weg zu ihren Verhörzellen gemacht, gefolgt von einem Tross Gefangener und Soldaten.
    »Tut mir leid, dass ich dir deinen freien Tag verdorben habe«, sagte Myers, als sie vor ihm stehen blieb. Er verstaute das Klemmbrett, ohne das er nie gesehen wurde, unter dem Arm. »Aber wir brauchen hier jeden Mann und jede Frau, die wir kriegen können.«
    »Natürlich.« Sie nickte. »Welche Gruppe soll ich übernehmen?«
    »Keine.«
    »Keine? Wieso …«
    »Die hier sind versorgt. Aber ich habe da noch einen besonderen Fall. Ich will, dass jemand mit Erfahrung das erste Verhör führt. Komm mit!« Myers wandte sich ab. Patricia folgte ihm und fragte sich, ob sie über die Sonderaufgabe erfreut sein sollte. Myers schien ein anständiger Kerl. Diente der Sache mit ganzem Herzen, arbeitete jeweils drei Wochen
durch und flog dann eine Woche zu seiner Frau und den vier Kindern nach Hawaii - hieß es wenigstens, Myers hielt Privates privat - und verbrachte die Zeit zwischen den Schichten mit dem Lesen von Alien-Fachliteratur. Myers war Patricias direkter Vorgesetzter. Und er machte seine Sache gut. Er hatte Patricia mit einer Selbstverständlichkeit in sein Team aufgenommen, die sie schon wieder misstrauisch machte.
    Im Fahrstuhl, der sie tief in den Verhörtrakt brachte, zückte Myers das Klemmbrett, riss ein Blatt Papier ab und gab es ihr.
    Es war rot, wie alles Papier im Center - angeblich verhinderte es das Anfertigen von Kopien - und wie alles Papier im Center fühlte es sich nicht nach Papier an. Es war zu glatt.
    Patricia wollte den Text

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