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Alien Earth - Phase 2

Titel: Alien Earth - Phase 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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gewährt ihr Pasong eine Behandlung mit der Supertechnik der Aliens. Die Behandlung dauert noch an, aber eines Tages wird Diane wieder die Bühne des Geschehens betreten - »wie verwandelt«, so Pasong.
    • Herkunft: Diane ist Amerikanerin, auch wenn sie das nicht gerne hört. Als überzeugte Pazifistin und Kämpferin für die Rechte des Individuums geriet sie von früh an mit dem herrschenden Regime in Konflikt. Den Tiefpunkt stellte ihre Abschiebung und Brandmarkung als Überschussmensch dar.
    • Stärken: Diane hat im Lauf der Jahre mehr einstecken müssen, als die meisten Menschen ertragen könnten. Nicht so Diane: Die Härten haben lediglich ihre Überzeugungen gestärkt.
    • Schwächen: Diane ist ungeduldig, wirkt auf andere zuweilen schroff. Es geht das Gerücht um, dass sie den Verlust ihres Partners nur schwer verwindet.
    • Tipp: Diane ist ein Stoßtrupp auf zwei Beinen. Schick sie voraus, wenn es gilt, Widerstand zu brechen!
    • Erfolg bringt nicht nur Freunde. Aus diesem Grund nennen wir Dianes Nachnamen nicht. Das Bild ist eine künstlerische Impression.
    - Karte aus dem Trading-Card-Game »Our Alien Earth«, Subset »Strawberry Bitch forever!«. Herausgeber Human Company Press, Freetown, Januar 2066

KAPITEL 14
    »Jan, du würdest staunen.«
    François Delvaux saß im Schneidersitz vor dem geöffneten Nachtschränkchen. Er war nackt. Die Kleidung, die er während des Treffens mit Pasong getragen hatte, war über das Zimmer verstreut. Sie hatte ihm am Leib geklebt.
    »Pasong war hier, Jan. Der Anführer der Aliens. Nein, kein Grund zur Aufregung, er ist schon wieder weg. Der Bursche, dieser deutsche Flyboy, ist mit ihm davongeflogen. Der Alien hat darauf bestanden. Ich habe ihn eingeladen zu bleiben, die Gelegenheit zu nutzen, einander besser kennenzulernen, aber er hat abgelehnt. Keine Zeit. Er muss weiter, sagt Pasong, unser aller Überleben stehe auf dem Spiel. Das gehe vor. Dann ist er zum Flughafen. Ich hatte gerade noch Zeit, dem Burschen ein paar Anweisungen zuzuflüstern. Ich bin gespannt, was er daraus macht.«
    In dem Schränkchen stand ein Glaskasten. Er wirkte wie ein schlecht gepflegtes Aquarium, mit der milchigen, undurchsichtigen Scheibe und den grünen und grauen Verfärbungen am Rand, nur, dass der Kasten auf dem Kopf stand wie eine Säule.
    »Ich wünschte, du hättest dabei sein können, Jan. Wenn es jemand verdient hätte, dann wärst du es. Das Treffen, es war … weißt du noch, wie wir in der alten Lagerhalle in Lüttich zusammensaßen, in der wir das erste Company-Büro eingerichtet hatten? Das Alien-Schiff hing noch keinen Monat über uns im Orbit, und die Leute machten sich verrückt. ›Fürchtet euch nicht!‹, funkte das Schiff. Schwer zu sagen, was die Aliens sich dabei gedacht haben. Ausgerechnet dieser Spruch
sollte uns Menschen beruhigen? In Wirklichkeit machte er alle nur noch verrückter und ängstlicher, als sie es sowieso schon waren. Im ganzen Land stürmten die Leute die Kasernen und besorgten sich Waffen. Was kümmerte es sie schon, dass der König zur Besonnenheit aufrief? Und dann ballerten sie los. In den Himmel, auf Leute, die sie für Aliens hielten, aufeinander. Und jeden Tag richteten ein paar Leute eine Waffe gegen sich selbst und drückten ab. Als wäre das Ende der Welt gekommen. Doch wir beide wussten es besser, nicht? Zusammen behielten wir einen kühlen Kopf. Klar, das Ende der Welt war gekommen, aber nicht so, wie die anderen dachten. Die Welt war am Ende. Na und? Wichtig war nur die neue Welt, die kommen würde.«
    Jan antwortete nicht. François nahm ein Tuch, beugte sich vor und wischte das Glas vorsichtig ab. Der Temperaturunterschied zwischen dem tropischen Freetown und dem Kasten führte unweigerlich dazu, dass sich Kondenswasser niederschlug und François die Sicht versperrte.
    »Wir erkannten die Chance«, fuhr er fort. »Wir Menschen würden endlich den ganzen Mist abstreifen können, der uns seit dem Anbeginn der Zeit zusetzt: Verbrechen, Krankheiten, Kriege, Regierungen, sogar den Tod selbst. Alles schien möglich. Wir mussten nur den Mist in unseren Köpfen loswerden und zugreifen. Mehr nicht. Das Einfachste der Welt, nicht? Natürlich kam es anders. Es gibt nichts Schwierigeres als das Einfache. Das Leid auf der Welt verschwand nicht, es nahm zu - zusammen mit der Angst, dem verletzten Stolz des Homo Sapiens und den verzweifelten Versuchen, das Rad zurückzudrehen. Aber wir gaben den Glauben nicht auf. Wir beide, du und ich, Jan, wir

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