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Alien Earth - Phase 2

Titel: Alien Earth - Phase 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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hätte, kam der dumpfe Knall einer Explosion.
    »Ihr müsst euch verstecken«, sagte Marita.
    »Davon gehe ich aus«, entgegnete der Alien. »Wo?«
    »Hier. Im Wald.«
    »Wie das? Können Menschen im Wald leben? Könnt ihr Bäume essen?«
    »Für gewöhnlich nicht. Aber das hier ist ein besonderer Wald. Er ist gen-modifiziert und essbar.« Sie hielt ihm das Büschel Moosgras entgegen, an dem sie kaute. »Er wurde von Menschen geschaffen, nachdem der alte Wald abgestorben war. Der neue Wald soll ihren Zwecken besser entsprechen, als der alte es getan hat.«
    »Wenn das so ist, wieso sind hier dann keine Menschen?«
    »Es gibt hier Menschen. Einige wenige. Überschussmenschen in Lagern. Sie bauen Siedlungen, damit eines Tages wieder Menschen im Wald leben können. Sie sind leicht zu umgehen. Sonst ist hier praktisch niemand. Es ist verboten.«
    »Das heißt, sie werden uns hier nicht suchen.«
    »Das Korps wird euch überall suchen. Aber es wird euch nicht finden - nicht, solange ihr aufgesplittert bleibt und die anderen Gruppen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, damit wir nicht bemerkt werden.« Kahman lächelte erneut. Ihr Lächeln war wissend - seht, ich kapiere, was hier vorgeht! - und zugleich eine Unterwerfungsgeste: Seht, ich weiß Dinge, ich kenne mich aus, ich kann euch nützlich sein!
    »Wo finden wir ein Versteck in diesem Wald?«
    »Wir sind noch am Rand, aber wir müssen in seine Mitte
gelangen.« Kahman zeigte schräg nach rechts. Paul wusste nicht, welcher Himmelsrichtung das entsprach. Der Wald war zu dicht und gleichförmig, um irgendetwas herauszulesen. »Zwei, vielleicht drei Tagesmärsche sollten genügen.«
    Atsatun nickte mit schräg gelegtem Kopf. »Wir folgen deinem Rat.« Er wandte sich ab. Wolf verschwand im Unterholz, die Kolonne der Aliens folgte, in ihrer Mitte die beiden Menschen. Paul hatte Mühe, ihr Tempo mitzuhalten. Die Aliens marschierten, als wären ihre Kräfte unerschöpflich.
    Sie waren es nicht. Fünf pausenlose Stunden später stürzte der Alien vor Paul - und stand nicht mehr auf.
    Die Kolonne hielt an. Es raschelte laut, dann brach Atsatun aus dem Unterholz und beugte sich über den Gestürzten. Er musste sich neben der Kolonne einen Weg durch den Wald gebahnt haben.
    »Was ist mit seinem Körper?«, fragte er Paul. Zärtlich bettete der Alien den Kopf des Gestürzten in seinem Schoß, so, als berge jede ruckhafte Bewegung tödliche Gefahr für ihn. »Ist er defekt?«
    Marita kam ihm mit der Antwort zuvor. Sie hatte sich ebenfalls einen Weg durch das Unterholz gebahnt. »Das glaube ich nicht. Er wird lediglich überanstrengt sein.« Sie lächelte, als sie den Puls des Aliens fühlte.
    »Das kann nicht sein. Du hast gesagt, zwei Tagesmärsche. Seitdem sind keine sechs Stunden vergangen.«
    »Ja, das habe ich. Aber …« Sie sah zu dem Gestürzten. Er stand wieder, gestützt auf Atsatun und einen zweiten Alien. Sobald sie ihn losließen, würde er erneut stürzen. Er war zu schwach, um zu stehen. »Jetzt verstehe ich. Du hast mich wörtlich genommen. Du hast geglaubt, ich hätte vorgeschlagen, zwei volle Tage zu marschieren.«
    »Hast du das nicht?«
    »Nein. Nicht am Stück. Menschen können das nicht leisten. Sie brauchen regelmäßige Pausen, Schlaf. Sie brauchen zu essen und zu trinken. Sonst können sie nicht funktionieren.«
    Atsatun legte langsam den Kopf von links nach rechts.
»Das heißt, alle unsere Körper werden bald ihre Leistungsfähigkeit einbüßen?«
    »Ja.«
    »Was können wir dagegen tun?«
    »Wie gesagt: ausruhen. Schlafen. Und trinken und essen.« Sie klopfte auf den schweren Rucksack auf ihrem Rücken. »Deshalb haben wir die Vorräte mitgenommen.«
    Atsatun dachte nach, dann nickte er sein schräges Nicken. »Wir folgen deinem Rat.«
    Wolf fand eine Lichtung in der Nähe für sie. Die Aliens verteilten sich ohne erkennbare Ordnung über das Gras und ließen sich fallen. Einer der Aliens nahm Paul den Rucksack ab und verteilte seinen Inhalt unter den Liegenden. Paul gelang es, eine Wasserflasche zu ergattern. Während er sich zwang, sie langsam, Schluck für Schluck, auszutrinken, lauschte er in den Wald. Keine Schüsse. Bedeutete das, dass sie den Suchtrupps des Korps entkommen waren?
    Er wandte sich an Marita, die sich neben ihm niedergelegt hatte. »Sind wir das Korps los?«, fragte er.
    Marita hatte die Augen geschlossen. »Möglich«, flüsterte sie. »Wir werden es herausfinden.«
    »Aber …«
    »Schlaf jetzt. Es ist das Beste.« Sie drehte sich

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