Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alien Earth - Phase 2

Titel: Alien Earth - Phase 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
dem Tisch ab und beugten sich vor. Die Tür des Hauses öffnete sich. Marita, Ekin und der zweite Alien zogen jeweils eine Leiche hinter sich her und luden ihre Last neben der Tür ab. Ekin ging wieder hinein, um die vierte Leiche zu holen, als Kahman über die Wiese rief: »Alles in Ordnung! Das waren sie.«
    »Gut!«, rief Atsatun zurück.
    Die Aliens lösten sich aus der Deckung, überquerten die Lichtung. Die Waffen, die sie nicht brauchen würden, hatten sie nachlässig über die Schultern geschlungen. Kahman traf die Aliens auf halbem Weg. Sie gab Atsatun das TAR-21 zurück, den Blick auf den Boden gerichtet. Der Alien nahm es beiläufig entgegen und schlang es über die Schulter. Es sah so
aus, als bekomme er einen verliehenen Kugelschreiber zurück und stecke ihn in die nächstbeste Tasche.
    Sie betraten das Haus. Es stank nach Rauch und ungewaschenen Menschen, und die Balken der Holzdecke hingen so tief, dass Paul den Kopf einziehen musste. Atsatun rief Paul, Wolf und Kahman zu sich und führte sie, eine Kerze in der Hand, hinauf in den ersten Stock. Links neben der Treppe war ein Schlafzimmer.
    »Ihr Menschen braucht Betten«, sagte Atsatun. »Ihr könnt hier schlafen.« Er ließ die Kerze zurück, schloss die Tür hinter sich.
    »Ich bin kein Mensch«, sagte Wolf und rollte sich auf dem Boden zusammen.
    Paul sah zu Kahman. Sie nickte. Die beiden Menschen legten sich in das Bett.
    Es war noch warm.

    Der letzte Sommer ist angebrochen!
    Die Heere des Antichrists sind über uns gekommen. Sie haben sich in den Herzen und Seelen der Ungläubigen eingenistet, sie haben sich im Pazifik und an vielen anderen Orten festgesetzt. Und dort, in ihren Verstecken, bereiten sie sich auf den Endkampf vor, der unweigerlich kommen muss.
     
    Sieben Jahre haben sie uns geplagt, uns geprüft. Sieben Jahre, die sich dem Ende zuneigen. Und am Ende dieser sieben Jahre wird der Herr Jesus Christus unter die Menschen kommen, um die Heere des Antichrists von der Erde und aus unseren Seelen zu fegen.
     
    Jesus Christus zählt auf dich! Enttäusche ihn nicht, und auch er wird dich nicht enttäuschen! Komm nach San Francisco, schließe dich seinen Kämpfern an!
     
    PS: ein praktischer Hinweis für Soldaten des Herrn. Weltliche Gesetzgebung verbietet es, Waffen über bundesstaatliche Grenzen zu bringen. Achtet diese Gesetze, sucht nicht unnötigen Streit mit weltlichen Institutionen, die ohnehin bald vergangen sein werden! Stattdessen spendet für den Endkampf! Alle Gelder kommen der Armee Gottes zugute. In San Francisco wird man euch mit allem ausstatten, was ihr benötigt!
    - Flugblatt, registriert von Homeworld Security am 30. 5. 2066 Geschätzte Verbreitung Printversion (Stichtag 30. 8. 2066): 34,7 Millionen

KAPITEL 19
    Melvin vermisste das Meer.
    Er vermisste es, obwohl er ihm niemals so nahe gewesen war. Es war nur eine Handbreit entfernt. Eine Stahlwand weit, wenn er in der Station der Routine der täglichen Wartungsund Kontrollarbeiten nachging. Eine Schicht aus Spezialplastik, Stahl und Panzerglas weit, wenn er mit den Smarties nach draußen in die Methanhydratfelder ging. Es war bei ihm, wenn er sich in den Ruheperioden im stinkenden Schlafraum wälzte, an den Wänden Tropfen aus Kondenswasser, Schweiß und Angst, und auf den Schlaf wartete, der nicht kommen wollte.
    Doch es war nicht sein Meer.
    Melvins Meer - es hatte Freiheit bedeutet. Einen Hauch davon wenigstens. Einen Hauch, der den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeutete. Er hatte Melvin auf den Sammler-Trawlern überleben lassen. Die Freiheit war in der Brise mitgeschwungen, die ihm die Wärme aus den Knochen gesaugt hatte, wenn sie die Plastiknetze eingeholt und anschließend mit Messern und Scheren die Stücke entzweigeschnitten hatten, die sich immer unweigerlich in den Maschen verhakten. Die Freiheit war in dem Horizont gewesen, in der Weite, in die er hatte blicken können und die er mit seinen Träumen angefüllt hatte. Die Freiheit hatte in der Kameradschaft der Häftlinge gelegen, die ihre Quote nur hatten erfüllen können, wenn sie zusammen angepackt hatten.
    Melvin hatte die Freiheit aufgegeben. Er hatte sie zurückgelassen, 2000 Seemeilen weiter und 600 Meter höher. Weil ein Kind, das keines war, ihm ein hingekritzeltes Bild von
Diane vor die Nase gehalten hatte. Melvin hatte sich für klüger gehalten. Er hatte dazugelernt.
    »Siukovich! Träumst du etwa?«
    Bettie Reeves Stimme brüllte in seinen Ohren. Sie brüllte immer, ganz gleich, wie

Weitere Kostenlose Bücher