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Alien Earth - Phase 2

Titel: Alien Earth - Phase 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Wilbur spürte, dass der Alien es ehrlich meinte. Es überraschte ihn, es tat ihm gut, und zugleich machte es ihn wütend. Wofür hielt ihn Pasong? Wenn der Alien wüsste … »Ich …«, zwang Wilbur heraus. »Ich muss los. Die anderen warten schon.«
    Wilbur flüchtete in den Gang, dem Schacht entgegen, der ihn in die Tiefe führen würde.

    Lieber Bruder,
     
    bitte entschuldige, dass ich dir jetzt erst schreibe. Und wundere dich nicht darüber, wie. Auf Papier. Ich sehe richtig vor mir, wie du über deine kleine Schwester gegrinst hast, als du den Brief bekommen hast. »Die kleine Veronika, immer altmodisch, immer zurück zur Natur.«
     
    Aber so ist es nicht. Oder vielleicht doch. Bruder, ich glaube, ich habe meinen Platz in dieser Welt gefunden. Kaum zu glauben, deine kleine Schwester, die nirgends zufrieden war und mit ihrer großen Klappe sich in Rekordzeit überall unbeliebt gemacht hat, wo sie hingekommen ist. (He, erfind jetzt keine Entschuldigungen für mich! Ich weiß, dass ich ganz schön unausstehlich sein kann!) Aber das ist vorbei. Ich weiß jetzt, wohin ich gehöre.
     
    Und das ist … bemüh dich nicht, du wirst es nie erraten … ein Hexenhaus, eine alte Mühle, die auf einer Lichtung an einem wunderbar klaren Bach in einem Zauberwald steht.
     
    Nein, ich bin nicht verrückt geworden! Nein, ich erzähle dir keinen Mist! Ehrlich! Am liebsten würde ich dir alles darüber schreiben, dich sogar herholen, damit du es mit eigenen Augen sehen kannst, aber das geht leider nicht. Wir müssen vorsichtig sein. Noch. Was wir tun, ist illegal (du siehst, etwas von deiner wilden Veronika ist noch übrig!). So ähnlich wenigstens. Aber solange wir heimlich, still und leise unser Leben leben, jagen sie uns nicht davon.
     
    Gib es zu: Du stirbst gerade vor Neugierde! Okay, ich will nicht grausam sein und dir ein bisschen verraten: Also, unser Zauberwald ist eigentlich ein Versuchsgelände. Ein richtig großes. Früher hat einmal ein echter Wald hier gestanden, und Leute haben darin gewohnt. Aber dann ist der Wald eingegangen. Zu trocken, zu heiß, zu viele neue Schädlinge. (So hat es mir Martin erklärt; er ist so etwas wie unser Anführer. Und er … na ja, du weißt ja, ich hatte schon immer eine Schwäche für starke Männer …) Das Forstministerium hat deshalb einen Neuen bestellt.

    Und, Bruder, du erkennst mich nicht wieder! Ich weine dem alten Wald keine Träne nach. Der neue ist wirklich ein Zauberwald. Und er ist so gut zu uns: Praktisch jeder Baum hat eine Frucht, die man essen kann. Nachts leuchten die Bäume, dass man keine Laterne braucht, und die Tiere, die im Wald wohnen, sind friedlich. Nicht einmal die Insekten stechen!
     
    Wir - ich, Martin, Bea und Tom - haben eine alte Mühle gefunden und richten sie wieder her. Das ist ganz schön harte Arbeit, und es geht viel langsamer voran, als wir gedacht haben. Aber das macht nichts. Hauptsache, wir haben einander und unser Zuhause.
     
    Bruder, noch nie in meinen Leben habe ich mich so eins mit mir und mit der Welt gefühlt!
     
    Tausend Küsse!
    Veronika
     
    PS: Ach ja, der Brief. Ich habe ihn dir über Boten zukommen lassen. So kriegt niemand etwas mit. Und solange das so ist, lässt das Ministerium uns in Ruhe.
     
    PPS: Die Welt ist nicht nur gut, sie ist zauberhaft!!!!

KAPITEL 21
    Ekin war nicht Ekin.
    Nicht seine Ekin, wenigstens.
    Paul fand es gleich am nächsten Morgen heraus. Er wachte trotz seiner Erschöpfung früh auf. Die Hitze, die er selbst und Kahman erzeugten, holte ihn aus dem Schlaf. Er machte sich von der Soldatin los, die halb auf ihm lag und deren Berührung nichts Angenehmes an sich hatte. Ihr Körper war so hart, wie sie sich gab. Weder sie noch Wolf wachten auf, als er aus dem Raum schlich, trotz der knarrenden Dielen und der quietschenden Tür.
    Überall im Haus lagen, saßen und lehnten Aliens und schliefen. Zwei auf der steilen Treppe, die er hinunterstieg, vier auf dem schmalen Flur im Erdgeschoss, eine Handvoll in der Küche, deren Tür offen stand. In ihren blutverklebten, durchlöcherten Uniformen wirkten sie wie Leichen, von ihrem Mörder überrascht und an Ort und Stelle liegen geblieben. Aber sie lebten. Paul beugte sich über einen Mann, der im Türrahmen zur Küche zusammengesackt war. Er war wie alle Aliens nach der langen Gefangenschaft dürr und blass, aber man konnte sehen, dass er einmal ein kräftiger Mann gewesen war. Einer von Wolfs Gardisten, seiner Elite, die das Große Pack nach Sigma V hatte

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