Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
mein Werk.«
    Ein verwandelter Michael Carmel führte Ekin durch New Providence. Die Schwere fiel von ihm ab. Er war stolz auf das, was er erreicht hatte, und erfüllt von dem Drang, es vorzuzeigen. Zuerst gingen sie in das Haupthaus. Es war aus Holz, mit niedrigen Decken und kleinen, schmutzigen Fenstern, die kaum Tageslicht hereinließen. Carmel schaltete das Licht ein, damit sie besser sehen konnten. Es war eine gasgespeiste Lampe. Die Einrichtung war spärlich, und das Wenige, was vorhanden war, war aus Holz gefertigt.
    »Was ist das für ein Haus?«
    »Amische haben es gebaut«, antwortete Carmel. »Sie haben hier früher gewohnt.«
    »Und jetzt?«
    »Sie sind weg. Die Regierung hat sie vor zwanzig Jahren in den Norden Kanadas verbannt.«
    »Weshalb?«
    Carmel zuckte die Achseln. »Unamerikanische Umtriebe. Sie waren der Regierung unheimlich geworden, also hat man sie weggeschafft. Für mich war es ein Glück. Niemand sonst wollte die Farm und das Land.«
    Über eine quietschende Treppe gelangten sie in das Obergeschoss. Carmel zeigte ihr eine Kammer. Ein Bett, ein Stuhl, ein winziges Fenster, das über das Tal blickte. Die Wiese, die den größten Teil des Tals ausmachte, flimmerte, als staute sich über ihr erhitzte Luft. »Du schläfst hier fürs Erste. Nicht dass einer der Dummköpfe auf dumme Gedanken kommt.«
    Sie verließen das Haus durch den Hinterausgang. Eine weitläufige Veranda schloss sich an, auf der zwei Liegestühle standen. Ihre bunten Bezüge wollten nicht zur Strenge Carmels und seines Hauses passen. Neben einem der Stühle lagen mehrere leere Flaschen. Zur Linken des Hauses erstreckte sich ein Feld mit rostigen Wohncontainern. Sie standen kreuz und quer, wie Bauklötze, die ein Kind nach dem Spielen achtlos hatte liegen lassen.

    Carmel bemerkte Ekins fragenden Blick. »Unterkünfte für Brüder und Schwestern. Es musste schnell gehen damals, als sich New Providence herumgesprochen hatte.«
    Türen und Fenster standen offen, quietschten im kühlen Morgenwind. Die Scheiben waren schmutzig oder zerbrochen.
    »Was für Brüder und Schwestern?«, fragte Ekin. Die Wohncontainer mussten Platz für Hunderte von Menschen geboten haben.
    »Nicht meine leiblichen. Aber wir waren Brüder und Schwestern. Zumindest waren wir es damals gewesen. Sie teilten meine Vision. Zusammen wollten wir eine bessere Welt erschaffen, wenigstens den Grundstein.« Carmel sah weg von ihr, als er sprach.
    »Wo wohnen Ihre Brüder und Schwestern jetzt?«, fragte Ekin.
    Carmel drehte den Kopf wieder zu Ekin. Sein Blick war wütend. Er war zornig auf das Mädchen, das ihn mit Fragen löcherte, und vielleicht noch zorniger auf sich selbst, weil er ihr den Anlass dazu verschafft hatte. Er zog die buschigen Augenbrauen zusammen und schnappte: »Das geht dich nichts an.« Dann winkte er sie weiter. Sie passierten eine lange Reihe von Gewächshäusern, von einem Stacheldrahtverhau gegen Eindringen aus dem Farmhaus gesichert. Oder sollte es dazu dienen, Ausbrüche zu verhindern? Die Scheiben der Gewächshäuser waren durchgängig schmutzig, an vielen Stellen verfärbt, aber intakt. Und sie waren nicht verlassen: Ekin sah wenigstens einen dunklen Schemen, der sich in einem der Häuser bewegte.
    Sie sah Carmel fragend an. Der bärtige Mann ignorierte ihren Blick. Entweder, er wollte ihr nichts über die Gewächshäuser sagen, oder er hielt sie für zu unwichtig, um darüber auch nur einen Satz zu verlieren.
    Als sie die Gewächshäuser passiert hatten - Ekin zählte jeweils vierzehn in drei Reihen - kam eine Scheune in Sicht. Ekin roch Heu und Kuhmist.

    Carmel blieb vor der Scheune stehen, steckte zwei Finger in den Mund und pfiff. »David!«, brüllte er. Als sich bei der Scheune nichts rührte, brüllte er den Namen ein zweites Mal, nun lauter.
    Diesmal bekam er Antwort: »Bin gleich da, Guter Herr! Ich komme ja schon!«
    In einer der scheibenlosen Fensteröffnungen im oberen Teil der Scheune wurde ein Mann sichtbar. Er winkte ihnen mit einem Arm zu, der Ekin unmöglich lang und unmöglich kräftig schien, dann sprang er mit einem Satz aus dem Fenster. Im Sturz drehte er sich, bekam mit einem seiner langen Arme eine Regenrinne zu fassen und hielt sich an ihr fest. Die Rinne quietschte und gab in der Verankerung nach, aber sie hielt. Der Mann rutschte an der Rinne auf den Boden und rannte Ekin und Carmel mit kleinen, tippelnden Schritten entgegen.
    »Guter Herr, was kann ich für Sie tun?«, verneigte sich David.
    Der erste Eindruck

Weitere Kostenlose Bücher