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Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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den Jungen nicht ermordet hatte, aber das hieß nicht, dass er ihm vollkommen traute. Sollte er sich doch den Kopf zerbrechen, was aus Rodrigo und Hero geworden war.
    »Gut, ich habe seine Botschaft gehört«, sagte er. »Was will Pasong von mir?«
    »Er will die Herrschaft über das Abwehrnetz zurück.«
    »Das ist alles? Dafür hat er dich hierhergeschickt? Hat der große Anführer der Seelenspringer mir nichts Neues zu erzählen?«
    »Doch. Pasong stellt dir ein Ultimatum. Du hast vierundzwanzig Stunden, das Abwehrnetz freizugeben.«

    Wilbur lachte auf. »Vierundzwanzig Stunden … und dann was ? Er weiß genau, dass ich hier oben am längeren Hebel sitze. Wenn es mir einfällt, kann ich die Erde innerhalb einer Stunde pulverisieren. Was wird wohl von der Erde bleiben, wenn sechzigtausend Patronenschiffe auf ihr einschlagen? Nichts, auf dem sich leben lässt, jedenfalls.«
    »Das weiß er. Aber er schickt mich, dir zu sagen, dass auch er dazu in der Lage ist, die Erde zu vernichten.«
    »Ach ja? Dann sag ihm, er soll er nur machen, wenn er scharf darauf ist, Selbstmord zu begehen.«
    »Das ist er nicht. Deshalb wird er sich nach Ablauf der vierundzwanzig Stunden, wenn du ihm bis dahin nicht die Gewalt über das Abwehrnetz zurückgibst, damit begnügen, die zehn größten Städte der Erde zu vernichten.«
    »Er wird was?«
    »Du hast richtig gehört. Tokio-Yokohama, Mexiko-Stadt, New York, Seoul, Mumbay, São Paulo, Manila, Kairo, die Agglomeration Rhein-Ruhr und Peking.«
    Wilbur benötigte nur einen Augenblick, um in den Rechnernetzen der Erde die Einwohnerzahlen zu finden und zusammenzuzählen. Über 250 Millionen Menschen lebten in diesen Städten.
    »Das ist glatter Mord!«
    »Das ist ihm bewusst. Er sagt, er habe keine andere Wahl.«
    Wilbur konnte es nicht glauben. Er kannte Pasong. Der Alien hatte ihn regelmäßig besucht, als Wilbur an Bord der vertäuten Strawberry Bitch auf der Alien-Insel gewohnt hatte. Pasong hatte an seiner Seite die in der Stasis liegende Diane besucht. Ihr Schicksal hatte den Alien mitgenommen. Mehr noch, hatte Wilbur manchmal gespürt, als es ihn selber tat.
    »Das ist ein Bluff! Wie will er das anstellen?« Er legte eine Hand auf den Helm, der ihn mit der Erde verband. »Mir entgeht nichts, was auf der Erde passiert. Ob ich will oder nicht. Ich hätte es bemerkt, wenn die Seelenspringer Vorbereitungen getroffen hätten. Und das Abwehrnetz scheidet aus. Ich beherrsche es. Ich allein.«

    »Pasong sagt, seine Vorbereitungen waren kaum der Rede wert. Die Menschheit war so freundlich, die Vorarbeiten für ihn zu leisten.«
    »Was soll das heißen?«
    »Atomare Streitmächte. Zwölf Nationen haben sich öffentlich dazu bekannt, über Atomwaffen zu verfügen. Sieben weitere besitzen sie faktisch. Insgesamt gibt es über fünfundzwanzigtausend Atomsprengköpfe auf der Erde.« Es klang wie auswendig gelernt, was es wahrscheinlich auch war. Pasong würde den Jungen entsprechend vorbereitet haben, bevor er ihn in den Orbit geschossen hatte.
    »Sie sind gesichert. Seit dem Sieben-Minuten-Krieg doppelt und seit das Alien-Schiff in den Orbit gegangen ist dreifach.«
    »Das mag sein. Aber das ist egal, inzwischen arbeiten alle Nationen, die über Atomsprengköpfe verfügen, mit den Seelenspringern zusammen. Heimlich, natürlich. Selbst die USAA tun es. Die Atomraketen werden abheben, wenn Pasong es befiehlt.«
    »Das glaube ich nicht!«
    »Pasong meinte, dass du das sagen würdest. Er lässt dir ausrichten, du sollst dich einfach selbst davon überzeugen.«
    »Das werde ich!«
    Wilbur schloss die Augen und streckte seine digitalen Finger aus. Sie drangen in die Rechnersysteme der Erde ein, brachen mit Leichtigkeit die Sicherungen von Armeen und Geheimdiensten. Sie waren nur Menschenwerk. Wilbur machte einen Raketenbunker in den Rocky Mountains aus, griff danach - und seine digitalen Finger rutschten ab. Wilbur stutzte, machte einen zweiten Anlauf, dann einen dritten, schließlich einen vierten. Es war, als renne er mit bloßen Händen gegen eine Panzertür. Er gab auf, suchte einen zweiten Bunker, an dem er ansetzen konnte, und fand ihn in der Sahara. Wieder rannte er vergeblich dagegen an. Gleichermaßen überrascht und wütend stürzte er sich auf eine Abschussanlage in den französischen Alpen - und scheiterte erneut.

    Er kehrte zurück in die Superhero . »Ich komme nicht an die Raketen heran!«, rief er.
    Der Junge nickte. »Pasong lässt dir ausrichten, dass du dir deine Kräfte sparen

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