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Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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GenMods existieren. Das nötige Know-how hat seinen Weg in viele Länder gefunden. Der Einsatz von Gewalt würde lediglich den Kampf zwischen den Spezies auslösen, den Sie befürchten.
    K: Sie haben einen besseren Vorschlag?
    MC: Allerdings, den habe ich. Nehmen wir die Welt, wie sie ist, nicht, wie wir sie uns wünschen. Behandeln wir intelligente Wesen, wie es ihnen zusteht, und auch sie werden uns so behandeln, wie es uns zusteht. Schlagen wir nicht
ängstlich um uns, sondern reichen wir die Hand. Gestalten wir!
    K: Sie haben noch 46 Sekunden. Sie wollen noch etwas hinzufügen?
    MC: Nein.
    K: Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen in Kiva.org . Ihr Antrag wird innerhalb von sieben Werktagen entschieden werden.

KAPITEL 26
    Als die glühenden Trümmer hinter dem Horizont verschwunden waren, hörte Ekin auf zu rennen. Langsam ging sie an den Stacheldrahtrollen entlang, wartete darauf, dass sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnten und sie eine Lücke fand. Ihr Mädchenkörper war schmal und gelenkig, selbst eine kleine Lücke würde ihm genügen.
    Es dauerte nicht lange, bis sie fündig wurde. Unter dem Stacheldraht war ein flacher Kanal gegraben. Er musste von einem Tier stammen. Vielleicht von den Wölfen, von denen David erzählte. Die Raubtiere mussten riechen, dass es im Innern der Absperrung Beute für sie gab.
    Auf dem Bauch kroch Ekin unter dem Draht hindurch und robbte auf das nächste der Gewächshäuser zu. Ein Rolltor schloss die schmale Seite ab. Ekin drückte es mit einer Hand zur Seite. Es war nicht abgeschlossen. Als sie das Tor weit genug zur Seite geschoben hatte, um durch den Spalt zu schlüpfen, verharrte sie einen Augenblick und lauschte. Kein Alarm. Aus der Ferne hörte sie aufgeregte Stimmen. Es mussten die Dummköpfe sein, die sich die Angst von den Seelen redeten.
    Aus dem Gewächshaus drang leises Rascheln. Es kam nicht näher. Ekin atmete tief durch - die Luft, die durch den Türspalt zog, roch nach Stroh und Mist - und kroch in das Gewächshaus. Ein breiter Gang aus Betonplatten führte zur gegenüberliegenden Wand, wo ein zweites Rolltor den Zugang ermöglichte. Entlang des Gangs zogen sich Käfige. Sie waren quadratisch und offenbar nachträglich in das Gewächshaus gebracht worden. Sie hatten an allen Seiten
Stäbe, auch am Boden. Unangenehm für was auch immer dort eingesperrt war, aber ungemein praktisch: Die Käfige ließen sich samt Inhalt nach Belieben hin- und hertransportieren.
    Wieder ein Rascheln, gefolgt von einem halblauten, tastenden Wimmern. Als wolle jemand auf sich aufmerksam machen und habe gleichzeitig Angst davor, bemerkt zu werden. Es kam aus einem der Käfige. Ekin stand auf und ging zu ihm. In gebührendem Abstand von den daumendicken Gitterstäben blieb sie stehen. Stroh verbarg einen Teil der Stäbe am Boden. Wo kein Stroh lag, war der Boden zu Matsch zertreten. Es stank nach Urin und Exkrementen. Links hing ein Trog aus Plastik, gefüllt mit Wasser, rechts ein zweiter, gefüllt mit Futterpellets. Und hinten, an die Rückseite des Käfigs gedrängt, kauerte ein Tier. Es war rund und riesig und erinnerte Ekin an die Kuh Alice, wenn sie sich bei ihrer mittäglichen Pause schwerfällig unter einen schattigen Baum fallen ließ.
    Das Tier wimmerte leise. Es war ein Laut, der nicht zu dem mächtigen Körper passen wollte. Die Haut des Tiers war dick und speckig, und sie leuchtete in einem fahlen Grün. Es hatte vier Arme, zwei Seitenflossen, eine mächtige Schwanzflosse und riesige, handgroße Augen, aus denen es sie ängstlich anstarrte.
    Ein Smartie.
    Ekin war am richtigen Ort. Sie …
    »Ich kenne dich nicht«, sagte der Smartie. Seine Stimme war leise und gurgelnd. »Du gehörst nicht zu ihnen.«
    Es war eine Feststellung, keine Frage.
    »Nein«, bestätigte Ekin und wäre am liebsten davongerannt. Sie hatte herausgefunden, was sie hatte herausfinden müssen. Ihre Befürchtungen hatten sich bewahrheitet. Ab jetzt war alles ganz einfach. Sie würde tun, was sie tun musste. Aber mit einem Smartie zu reden gehörte nicht zu ihrem Plan.
    »Was tust du hier?«, fragte der GenMod.

    »Ich … ich bin von der Farm. Ich arbeite dort.«
    »Carmel lässt seine Arbeiter nicht zu uns.«
    »Woher weißt du dann von uns?«
    »Carmel redet mit sich selbst, wenn er zu uns kommt.« Der Smartie löste sich von der Rückwand des Käfigs. Die Bewegung war geschmeidig, als wöge der GenMod keine Tonne. »Sag mir: Was tust du hier?«
    »Ich war neugierig. Ich habe mich durch ein Loch im

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