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Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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kannst. Du bist nicht allmächtig. Er hat das atomare Potenzial der Erde abgesichert. Es gehört ihm. Er kann es einsetzen, wann und wie es ihm gefällt. Und wenn du ihm nicht innerhalb von vierundzwanzig Stunden die Herrschaft über das Abwehrnetz zurückgibst, wird er die Städte vernichten.«
    Wilbur wollte es nicht wahrhaben. Er dachte an Immingham Dock, an die anderen atomaren Explosionen, die die GenMods auf der Jagd nach Bewahrer-Robotern gezündet hatten. Sie waren nichts verglichen mit dem, was Pasong androhte. Es durfte nicht sein. Es konnte nicht sein. »Das kann nicht sein Ernst sein, Junge. Sag mir, dass das nicht sein Ernst ist!«
    Rudi schüttelte den Kopf. »Es ist leider so. In diesem Augenblick verkündet er sein Ultimatum der Menschheit.«
    »Das ist Irrsinn. Die Menschen da unten können nichts für das, was Rodrigo, Hero und ich getan haben! Allein schon die Ankündigung … stell dir vor, was sie auslösen wird!«
    »Pasong sagt, vielleicht bringt dich das zum Nachdenken.«
    »Ich verrate dir, wozu mich das bringt: zum Ausrasten! Ich werde den Teufel tun und mich seinem Bluff beugen!«
    »Es ist kein Bluff. Pasong hat gesagt, dass du dich daran klammern würdest.«
    »Aber?«
    »Du musst nur vierundzwanzig Stunden warten, dann wirst du sehen, dass es ihm Ernst ist. Danach hast du wieder vierundzwanzig Stunden. Gibst du bis dahin nicht auf, zerstört er weitere zehn Städte. Danach hast du wieder 24 Stunden … und so weiter … und so weiter …«
    »Bis die Erde nur noch ein rauchender Aschehaufen ist?«
    »Falls du so unvernünftig bist. Pasong sagt, er habe nichts zu verlieren.«
    Wilbur stieß sich ab, schwebte in den hinteren Teil der Superhero . Er musste einen Augenblick für sich sein. Verdauen,
was er gehört hatte, seine Wut herausschreien. Wieso war er nicht einfach geblieben, was er war? Ein eigenbrötlerischer Schrauber an Flugzeugen, den man aus Erfahrung in Ruhe ließ. Wieso hatte er alles liegen und stehen lassen und sich der Human Company angeschlossen? Wieso war er nicht einfach bei den Seelenspringern geblieben? Pasong hätte ihm jeden Wunsch erfüllt, der Alien hatte es viele Male angeboten. Er könnte jetzt in der Alien-Stadt leben, elf Kilometer unter dem Wasser und weit, weit weg von all dem hier. Er könnte einfach sein , in den Tag hineinleben wie die sorglosen Seelenspringer, die die Stadt am Grunde des Pazifiks bevölkerten, anstatt hier oben im Orbit zu schweben, ganz allein das Schicksal der Menschheit in der Hand zu halten - und Pasong ausgeliefert zu sein.
    Aber war er das wirklich? Er war nicht mehr allein. Rudi war bei ihm. Wilbur stieß sich an einem Haltegriff ab, schwebte zurück zum Cockpit. »Und was ist mit dir? Wieso gibst du dich dafür her, bei dieser Erpressung zu helfen?«, fuhr er den Jungen an, wütend auf sich selbst. Hätte er Rudi nur nie an Bord der Superhero gelassen!
    »Pasong hat mich gezwungen.«
    »Wie? Hätte er dich sonst umgebracht?«
    »Vielleicht, aber ich glaube es nicht. Pasong tötet nicht, wenn es sich vermeiden lässt. Erinnerst du dich an Beatrice?«
    »Dieses Flygirl, mit der du auf Funafuti herumgemacht hast?«
    »Ja.«
    Wilbur streckte seine digitalen Finger nach ihr aus. Seine Erinnerung war vage. Eine Frau mit vielen Locken und Launen. Zu vielen für seinen konservativen, golf-amerikanischen Geschmack, aber Rudi war alt genug gewesen, um seine eigenen Entscheidungen zu treffen …
    Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis er sie in einer Datenbank von Homeworld Security gefunden hatte. Beatrice Duval, 28, bei Gefechten mit separatistischen Alienisten am 13. Juli 2066 in Quebec gefangen genommen, in einer Geheimbasis
in Oregon verhört, anschließend Fluchtversuch bei der Verlegung in ein Gefangenlager. Bei dem Fluchtversuch ums Leben gekommen.
    »Sie ist tot«, sagte Wilbur.
    »Nein. Sie ist schwer verletzt, aber sie lebt.«
    »Wie das? Wieso sollte das Ministerium lügen?«
    »Homeworld Security lügt nicht. Beatrice wurde zusammen mit einigen hundert anderen Häftlingen aus dem Flugzeug geworfen, das sie angeblich in ein Lager bringen sollte. Es ist der einfachste Weg, Häftlinge loszuwerden. Die Akte wird stets mit dem Vermerk ›bei Fluchtversuch ums Leben gekommen‹ geschlossen.«
    »Augenblick.« Wilbur kehrte zu der Datenbank des Ministeriums zurück und fand Tausende von Häftlingen, die angeblich bei einem Fluchtversuch zu Tode gekommen waren. Er öffnete wieder die Augen.
    Rudi verstand, ohne dass er es aussprechen

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