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Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Pause. »Und weil es die Bedingung dafür ist, dass der Planer euch Wasser gibt.«

    Pasong überlegte.
    Die Flügelwesen musterten ihn aus ihren langen Augenreihen. Sie hatten aufgehört zu zwitschern, als verstünden sie das Gespräch und erwarteten nun seine, Pasongs Entscheidung.
    Wieso eigentlich nicht?, fragte er sich. Was mochten der Seestern neue Bewohner schaden?
    »Einverstanden«, sagte er schließlich. Vielstimmiges Zwitschern brandete auf. »Wann erhalten wir das Wasser?«
    »Sobald wir die Nurflügler auf euer Schiff gebracht haben - und du mir eine weitere kleine Bitte erfüllt hast.« Meron fixierte ihn mit seinem Blick - und Pasong glaubte zum ersten Mal in den Augen des Zwergs etwas zu lesen, das er als Unsicherheit deutete.
    »Und die wäre?«
    »Nimm mich mit!«
    »Das kann ich nicht«, entgegnete Pasong. »Was, wenn euer Planer erfährt …«
    »Ich sagte dir doch schon: Zerbrich dir nicht den Kopf über den Planer.«
    »Er ist der Herrscher eurer Welt. Und er scheint mächtig. Die Zonen …«
    »… sind mein Werk. Ich bin der Planer.«
    Es war nur eine milde Überraschung. Pasong war sich längst darüber im Klaren gewesen, dass er in Meron keinen gewöhnlichen Piloten vor sich hatte.
    »Wieso willst du deine Welt verlassen?«, fragte er. »Du bist ihr Herrscher.«
    »Ich bin müde. Müde und alt.« Der Planer zeigte an sich herunter. »Sieh mich an! Hast du dich nicht gefragt, wieso ich ein Zwerg bin? Ich bin der Letzte meiner Zone. Man hat meinen Körper verändert, ihm die Möglichkeit zur Fortpflanzung genommen. Meine Brüder und Schwestern sind vor langer Zeit gestorben. Ohne die Möglichkeit, auf ihre Erfahrungen zurückzugreifen, sahen sie keinen Sinn im Leben. Also gingen sie ein. Aber mein Körper ist anders, er will nicht aufgeben. Er
will nicht sterben, also lebt und lebt und lebt er und verzehrt sich dabei selbst.«
    »Du weißt nicht, was du von mir verlangst«, gab Pasong zu bedenken. »Auch wir sind anders.«
    »Meinst du, das spüre ich nicht? Du bist alt, Pasong, vielleicht sogar älter als ich, der ich Dutzende Generationen überlebt habe. Wie immer du das angestellt hast, es verbindet uns. Es wird mich mit deinen Brüdern und Schwestern auf der Seestern verbinden.«
    Pasong sagte nichts. Er stellte sich vor, Meron mit zur Seestern zu nehmen, den Zwerg an seiner Seite zu behalten. Der Gedanke rührte ihn an.
    »Bitte«, sagte der Planer. »Nimm mich mit. Ihr seid meine letzte Chance. Ich will nicht hier sterben.«
    »Das sollst du auch nicht. Komm!«
    Pasong trat zur Seite, und der Planer und die Nurflügler strömten in die Fähre, ihrem neuen Leben entgegen.
     
    Meron wurde Pasongs Gefährte. Als die Seestern erneut ihre Reise aufnahm, begannen der Zwerg und Pasong mit der ersten Erweiterung des Weltenschiffs, einer Welt für die Nurflügler. Sie schritt rasch voran. Meron brachte seinen unbeugsamen Willen ein, der dem Wissen um seine Sterblichkeit entsprang, Pasong die Geduld und Ausdauer, die seine Unsterblichkeit verursachte. Fünf Leben später war die Welt fertiggestellt, ein lichter Wald aus turmhohen Bäumen, von denen jeder einer Sippe von Nurflüglern eine Heimat bot. Anfangs gab es nur drei Sippen, so gering war die Zahl der Nurflügler, aber das machte nichts. Mit der Zeit würden sie sich vermehren. Pasong konnte warten. Er hatte alle Zeit der Welt.
    Nicht so Meron. Mit dem Gefährten ging es zu Ende, kaum hatten die Nurflügler ihre Bäume in Besitz genommen. Er starb in Pasongs Armen, den Blick auf den Gefährten und die Nurflügler gerichtet, die übermütig am Himmel ihrer neuen Welt spielten. Der Gefährte war weiter geschrumpft, war kaum größer als ein Schlüpfling.

    Pasong klammerte sich an Meron, als könne er das Unvermeidliche verhindern, wenn er ihn nur fest genug an sich drückte. »Bleib bei mir«, flüsterte er Meron zu. »Lass mich nicht allein.«
    »Das werde ich nicht. Niemals.« Die Stimme Merons war fest, sein Blick wach wie an jenem Tag, an dem er sich als Pilot ausgegeben hatte.
    »Wie das? Du stirbst!«
    »Mein Körper stirbt. Aber nicht das, was mich ausmacht. Nicht, wenn du mich rettest. Wirst du das tun?«
    »Dich retten? Ja! Sag … sag mir, wie!«
    »Komm! Komm zu mir, greife meine Seele, nimm sie dir!
    »Wie kann ich das tun?«
    »Du kannst es, Bruder. Du bist stark. Komm und hol mich, bitte!«
    Pasong tat es. Er hätte alles getan, was Meron von ihm verlangte. Es waren gute, wenn auch zu kurze fünf Leben gewesen. Pasong hatte nie

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