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Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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von diesem Mann nicht blenden? Steht er wirklich für die USAA? Oder stellt unsere große Nation für ihn nicht nur ein Mittel zum Zweck dar?

     
    Seien wir ehrlich: Dieser Mann ist dem Größenwahn verfallen.
     
    Seine Firmen dringen aggressiv in alle Bereiche unserer Wirtschaft vor. Mahmut al-Shalik ist, wie aus seiner engsten Umgebung berichtet wird, äußerst impulsiv. Seine Impulsivität schlägt oft in Unbeherrschtheit um. Mahmut al-Shalik kann nicht delegieren. Er glaubt, alles besser zu können als andere. Er würde sich am liebsten hundertfach teilen und es allen beweisen.
     
    Und auch wenn Letzteres zum Glück eine Wunschfantasie bleiben dürfte, sollten wir nicht übersehen, was das Lehen der Großen Seen für ihn bedeuten würde: Mahmut al-Shalik könnte sich dort ausleben. Und das wird er. Er wird den Schwarzen Mahdi und all die übrigen Warlords hinwegfegen, daran hege ich nicht den geringsten Zweifel. Er wird es aus eigenen Mitteln tun, unseren Haushalt nicht belasten.
     
    Und genau das ist das Problem: Mahmut al-Shalik wird der neue Herrscher der Großen Seen sein. Ein Gegner, dem - wenn überhaupt - nur unter größten Schwierigkeiten beizukommen sein wird. Ein Gegner, den nichts daran hindern wird, seine Allmachtsfantasien auszuleben.
     
    Wir werden es bereuen.
     
    - Appell von Jack W. Quazi, ägyptischer Minister für Wasserfragen, vorgebracht in der Sitzung des Ost-Kabinetts am 13. 2. 2059
    Abstimmungsergebnis: 22 Ja-Stimmen, drei Enthaltungen, eine Nein-Stimme.
    Jack W. Quazi gilt seit Oktober 2059 als vermisst. Seine Yacht kehrte von einer Mittelmeerkreuzfahrt nicht zurück.

KAPITEL 14
    Pasong kam, wie es einem Alien anstand: Er fiel vom Himmel.
    Der Anführer der Seelenspringer sprang aus dem obersten der zwanzig Luftfische, die sich über Strawberry Hill, der höchsten Erhebung des Golden Gate Parks in San Francisco, zu einer schwebenden Pyramide formiert hatten. Die Luftfische blieben ungestört von der US Alien Force, deren Piloten einen Eid darauf geschworen hatten, die Erde niemals kampflos den Aliens zu überlassen, und die sich seit Wochen nicht über das Stadtgebiet von San Francisco vorgewagt hatten.
    Paul verfolgte den Fall des Aliens von seinem Platz auf der Kuppe des Hügels aus. Ein Laufsteg säumte die Plattform des Hubschrauberlandeplatzes, den Pasong zu seiner Bühne erkoren hatte. Zu Pauls Linken stand Ghi, die Seelenspringerin, die im Körper seiner ehemaligen Hunter-Partnerin Ekin lebte. Paul verdankte Ghi viel: sein Leben; dass er in diesem Moment hier oben auf dem Hügel stand, im engsten Zirkel Pasongs; die Aussicht auf die Unsterblichkeit, schloss er sich mit Leib und Seele den Seelenspringern an.
    Zu seiner Rechten stand die Projektion Marita Kahmans. Er schuldete ihr sein Leben, und in gewisser Weise schuldete Marita ihm ihre neue Existenz. Es war Marita gewesen, die Paul mit ihrer Alienisten-Armee aus dem Lager des Hunter-Korps befreit hatte, in dem man ihn, den Menschheitsverräter, nach dem Massenseelentransfer am Frankfurter Hauptbahnhof langsam zu Tode gefoltert hatte. Es war Marita gewesen, die mit ihrem unbeugsamen Lebenswillen dafür gesorgt
hatte, dass sie die Wochen nach der Befreiung überlebt hatten, als Gefangene einer Gruppe von Seelenspringern, die sich in den Wäldern versteckt hielten. Und es war Marita gewesen, der Paul in den Oberschenkel geschossen hatte, um ihre Flucht vor den Aliens zu verhindern.
    Paul hatte es getan, um ihr Überleben zu sichern. Flucht bedeutete den Tod. Sie konnten nur überleben, wenn sie sich den Seelenspringern entgegenstürzten. Das war Paul gelungen. Sie waren den Aliens näher, als sie es je für möglich gehalten hatten. Paul lebte. Und Marita lebte, in gewisser Weise. Die Marita, die neben ihm stand, war eine Projektion und möglicherweise unsterblich. Sie war bleich wie ein Geist und durchsichtig, ein Zeichen dafür, dass sie das Geschehen nur mit einem Bruchteil ihrer Konzentration verfolgte.
    Pasong fiel und fiel.
    Zuerst war Pasong nur ein winziger dunkler Punkt am Mittagshimmel, unbemerkt von den Scharen von Gläubigen, die sich im Golden Gate Park versammelt hatten. Als der fallende Punkt größer wurde, sich deutlich Arme und Beine abzeichneten, ging ein aufgeregtes Murmeln durch die Menge.
    Es wurde lauter und lauter und ging in einen Aufschrei über, als der Alien wenige Meter über der Plattform seinen Fall mit einer Armbewegung abbremste, als wäre diesem allmächtigen Wesen selbst die Schwerkraft

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