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Alien Earth - Phase 3

Titel: Alien Earth - Phase 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Beine wieder in die Seile. Dann gab er 59b einen Schlag auf den Nacken. »Los! Ausbruch!«
    59b richtete sich auf und röhrte so laut, dass die Explosionen der Raketen in seinem Schrei untergingen. Die Smarties antworteten ihm vielstimmig, in einem Chor, dessen Stimmen Zug um Zug einsetzten. Melvin setzte den Helm auf, arretierte ihn, überprüfte den Sitz von Pineros Helm, während der Arzt dasselbe bei ihm tat.
    Der Smartie ging in die Hocke und schnellte durch die Wand aus Licht. Kokons flammten wie kleine Sterne auf. Sie schützten die Menschen und Smarties vor dem Druck der Tiefe. Die Smarties hätten dem Druck auch ohne Schutz widerstehen können, nicht aber dem augenblicklichen Übergang vom gewöhnlichen Luftdruck in Feuerland zum mörderischen Wasserdruck der Tiefsee. 59b schlug mit den Flossen, entfernte sich von Feuerland.
    Die übrigen Smarties der Herde schwärmten schützend um sie aus. Durch die beiden Menschen, die er trug, war 59b langsamer und weniger wendig als sie. Feuerland blieb hinter ihnen zurück. Helligkeit wurde zu Grau, Grau zu einem undurchdringlichen Schwarz, in dem die leuchtenden Kokons der Smarties hingen. Und aus der Schwärze kamen die Angreifer.
    Es waren Fische. Sie hatten riesige Mäuler, die sie weit genug aufsperren konnten, um einen Smartie am Rumpf zu packen, und Zähne, scharf genug, um durch die dicke Speckhaut eines Smarties zu dringen. In Vierer- und Fünfergruppen fielen sie über die GenMods her und rissen an ihnen. Die Kokons passten sich ihren Bissen an, wie sie sich jeder Bewegung anpassten. Die Smarties wehrten sich brüllend und röhrend, ihre Schaufelhände teilten furchtbare Schläge aus, aber es nützte nichts, die Übermacht war zu groß.
    Sie würden es nicht schaffen. Vielleicht, wenn sie gewarnt gewesen wären. Vielleicht, wenn sie Zeit gehabt hätten, in
Neurobeschleunigung zu gehen. Aber das hätte eine halbe Stunde gedauert, die sie nicht hatten. Pinero schluchzte, als die Raubfische einen Smartie nach dem anderen aus der Herde zerrten und zerrissen. Dunkle Wolken von Blut hingen im Wasser, markierten ihren Weg. Sie würden dafür sorgen, dass die Raubfische ihre Spur nicht verloren.
    »Das sind GenMods!«, brüllte Eric Pinero plötzlich. »Homeworld Security steckt hinter dem Angriff. Sie haben neue GenMods geschaffen, um Feuerland zu erob…«
    Ein dumpfer Schlag schnitt ihm das Wort ab. Einen Augenblick lang schien die Szene stillzustehen, hielten Raubfische in der Bewegung inne - und dann kam eine Wand aus Wasser und fegte sie davon. Die Roosevelt war explodiert.
    Feuerland existierte nicht mehr.
    59b überschlug sich stöhnend, fing sich wieder ab. Rotes Licht pulsierte in Melvins Helm, als das Display Dutzende von Warnmeldungen des Anzugrechners einblendete. Melvin überflog sie, schaltete den Anzugrechner ab und nahm den Helm ab. Der Anzug war zu schwer beschädigt, um ihn noch zu schützen. Er sah zu Pinero und bekam eben noch mit, wie das rote Licht im Helm des Arztes erlosch. Pinero öffnete ebenfalls den Helm und warf ihn fort. Sie waren jetzt ganz auf die Kokons angewiesen.
    Überall trieben Raubfische, benommen oder bewusstlos von der Explosion. Die Smarties, die sich als zäher erwiesen hatten, wollten sich auf sie stürzen.
    Melvin hielt sie zurück. »Nein!«, brüllte er. »Nicht! Es sind zu viele! Wir müssen weg hier!«
    Die Smarties folgten Melvin ohne Zögern, als wäre die Prägung zurückgekehrt, die sie zwang, einem Menschen bedingungslos zu gehorchen. Sie schwammen weiter. Eine Handvoll verletzter Smarties blieb zurück und tötete so viele der betäubten Raubfische, wie sie konnten. Die GenMods waren zu schwach, um das Tempo mitzuhalten, und die Blutspur, die sie zurückließen, hätte es den Fischen zu leicht gemacht, ihnen zu folgen.

    Dreißig, vielleicht fünfunddreißig Smarties hatten die Angriffe der Raubfische unverletzt überstanden und schwammen jetzt nach Süden. Sie hielten sich unmittelbar über dem Meeresboden. Er war flach, und der Schlamm, den ihre Flossenschläge aufwirbelten, gewährte ihnen zwar keinen echten Schutz vor der Witterung der Raubfische, aber sie fühlten sich weniger ausgeliefert. Melvin verdrehte den Kopf, um zu sehen, ob die Raubfische ihnen folgten. Er sah nichts. Nur einmal glaubte er in der Ferne ein Leuchten wahrzunehmen. Ein größerer Lichtpunkt, der Melvin an einen Kokon der Seelenspringer erinnerte, und ein zweiter, kleinerer, wie der eines fluoreszierenden Smarties. Er wollte 59b auf

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