Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alien vs. Predator

Alien vs. Predator

Titel: Alien vs. Predator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Cerasini
Vom Netzwerk:
Bericht erhalten“, sagte er freundlich zu der Frau und blickte dabei auf die Faust, die sie um die absolut unschuldigen Blätter ballte.
    „Hatten Sie schon die Zeit, ihn zu lesen?“
    „Das ist alles sehr beunruhigend, Dr. De Rosa. Wirklich sehr beunruhigend“, sagte Olga Arenas, die stellvertretende Innenministerin der Republik Mexiko. „Seit drei Monaten versprechen Sie uns nun schon Ergebnisse, aber bisher haben wir noch nichts gesehen. Dieser Bericht bestätigt lediglich Ihr Versagen. Der Minister wird sehr zornig sein, wenn er das liest.“
    „Wir sind nahe dran“, log Sebastian aalglatt. „Sehr nahe dran.“
    Die Frau runzelte ihre Stirn. „Sie sind jetzt seit anderthalb Jahren ,nahe’ dran.“
    Ms. Arenas zerrte schwitzend am Revers ihres leicht zerknitterten Geschäftskostüms und schielte hinauf zur heißen Nachmittagssonne. Sebastian konnte ihren Ärger spüren und hielt es für das Beste, ihre negative Energie auf andere Weise zu nutzen. In der Hoffnung, dass sein ,Bewegung schafft Erregung’-Vortrag, den er seinen Studenten hielt, auch in der Anwendung funktionieren würde, begann er einen flotten Spaziergang durch die Mitte der mit Trümmern übersäten Ausgrabungsstätte. Ms. Arenas folgte ihm, wobei sie beim Gang über den zerklüfteten Boden mit ihren hohen Absätzen ins Stolpern geriet. „Archäologie ist keine exakte Wissenschaft“, entgegnete Sebastian.
    Ms. Arenas öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber ihre Erwiderung wurde vom plötzlichen Getöse eines benzinbetriebenen Motors abgewürgt, dem lautes Jubeln folgte.
    Dr. De Rosa winkte den Männern, die es geschafft hatten, den Generator anzuwerfen, ermutigend zu – zwei Elektroingenieure und ein Elektronikexperte der United States Navy im Ruhestand. Sie hatten eine experimentelle Sonarvorrichtung aufgestellt, die – theoretisch – in der Lage war, unterirdische Gebäude, Gräber, Ruinen und andere solide Strukturen aufzuspüren, die im Laufe der Jahrhunderte vom Boden verschluckt worden waren. Leider war es bisher nicht möglich gewesen, die Vorrichtung auszuprobieren, weil der benzinbetriebene Stromgenerator schon seit Tagen kaputt war.
    Jetzt, da der Saft des Generators durch das Sonargerät floss, legte der Mann von der Navy einen Schalter um und der Sonarschirm erwachte zum Leben. Der Triumph war allerdings nur von kurzer Dauer. Mit einem Funkenregen und einer dichten, schwarzen Rauchwolke flog der Generator in die Luft. Feuerzungen schossen in den Himmel empor, bevor ein geistesgegenwärtiger Zuschauer den Brand mit einem Feuerlöscher erstickte.
    Sebastian runzelte bei diesem Anblick die Stirn und Ms. Arenas machte ein böses Gesicht.
    „Ich kann hierbei keinerlei Wissenschaft erkennen, Professor“, sagte sie. Ihr lieblicher Blick wurde hart und ihre heiße Stimme lehnte jede Abkühlung ab.
    Sehr bedauerlich, dachte Sebastian.
    Da sich die Frau offensichtlich nicht beschwören lassen wollte, griff er zu einem letzten Trick. Der Professor machte einfach auf dem Absatz kehrt und versuchte vor dem bürokratischen Barrakuda zu fliehen. Aber sein Fluchtweg wurde von einer Reihe großer Siebe blockiert und Ms. Arenas setzte ihm nach.
    „Sie halten die touristische Erschließung dieses Landes zu Lasten der mexikanischen Regierung auf,“ bellte sie.
    „Der Innenminister hat ihnen eine Grabungsgenehmigung für achtzehn Monate ausgestellt. Ihre Zeit ist um, Professor.“
    „Warten Sie einen Moment…“
    Aber diesmal war es Olga Arenas, die davonschritt. „Liefern Sie uns bis zum Ende der Woche Ergebnisse, oder wir ziehen den Stecker!“, rief sie über ihre Schulter.
    Sebastian De Rosa schielte in die brennende Sonne, während die Frau wieder in ihre Limousine stieg und davonraste. Fluchend kickte er einen Stein ins Gebüsch und ließ sich dann gegen einen Baum sinken. Er und sein Team hatten achtzehn Monate unermüdlich wie die Maultiere gerackert und nichts gefunden. Wie sollte er jetzt in nur fünf Tagen eine bedeutsame Entdeckung machen oder gar seine Theorie über den Ursprung der mittelamerikanischen Kultur und Zivilisation beweisen? Unmöglich.
    Er verfluchte sich dafür, dass er sich nicht intensiver mit Politik auseinandersetzte. Erst kürzlich hatte Sebastian erfahren, dass ein konkurrierender Archäologe sich hinter seinem Rücken an Mexikos Minister für kulturelle Angelegenheiten, den einflussreichen und ohne Zweifel korrupten Minister Juan Ramirez, herangemacht hatte. Der unbekannte Rivale hatte Sebastians

Weitere Kostenlose Bücher