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Alien vs. Predator

Alien vs. Predator

Titel: Alien vs. Predator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Cerasini
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Erz das letzte Mal auf Temperaturen über 100 Grad Celsius erhitzt worden ist, wurde festgestellt, dass das Artefakt ungefähr 3000 v. Chr. gefertigt worden war – in etwa zu der Zeit, als die Ägypter ihre Piktogrammschrift entwickelten.
    Aber wie, fragte sich nun Dr. De Rosa, konnte so ein Gegenstand nach Mittelamerika gelangen? Tausende Kilometer über den atlantischen Ozean von der Wiege der ägyptischen Zivilisation im Niltal entfernt – lange bevor irgendeine bekannte Kultur in den Regenwäldern Zentralamerikas existierte? Die Lehren der traditionellen Archäologie konnten diese Frage nicht beantworten und so wurde das Objekt vom überwiegenden Teil der Experten zur Fälschung erklärt und in den Tresorraum der Universidad de Mexico geschlossen, bis Dr. De Rosa drei Jahrzehnte später die Erlaubnis erhielt, es zu studieren.
    Nach sorgfältiger Untersuchung kam Sebastian zu dem Schluss, dass es sich um ein Original handelte und dass es die erste handfeste Verbindung zwischen den Zivilisationen Ägyptens und Mittelamerikas darstellte, die jemals ausgegraben worden war. Er wusste aber auch, dass es nur einen Weg gab, die anderen Archäologen davon zu überzeugen, dass der Gegenstand echt war. Irgendwie musste er „das Experiment wiederholen.“ Mit anderen Worten, einen ähnlichen Gegenstand finden, der ungefähr zur gleichen Zeit und am gleichen Ort vergraben worden war. Wahrscheinlich in der Nähe einer Grabkammer, die der ähnelte, die der Bauer vierzig Jahre zuvor entdeckt hatte. Als Sebastian De Rosa also davon erfuhr, dass die mexikanische Regierung Bauvorhaben auf dem Gelände um den Sonnentempel herum plante, wandte er sich an den Präsidenten von Mexiko, mit der dringenden Bitte, die Zeit und die Gelder für die Suche nach einem solchen Artefakt bereitzustellen.
    Seit eineinhalb Jahren waren Sebastian De Rosa und sein Team nun schon auf der Jagd und standen immer noch mit leeren Händen da. Inzwischen lief ihnen die Zeit davon.
    „Professor! Professor!“
    Sebastian blickte auf, froh darüber, abgelenkt zu werden. Marco, ein Arbeiter aus der Gegend, schwenkte einen langen Streifen mit Computerausdrucken über dem Kopf. Marcos Aufgabe war es, den Boden mit einem Metalldetektor abzusuchen, der an einer langen Stange befestigt war. Die dadurch gesammelten Daten wurden in einen Laptop gefüttert, der von Thomas bedient wurde. Thomas war von Sebastian persönlich als Archäologe ausgebildet worden und ein Experte für digitale Bildbearbeitung. Seine Aufgabe bestand darin, die vagen, verschobenen Formen, die auf dem Monitor erschienen, zu interpretieren.
    „Hier drüben!“, rief Sebastian Marco zu.
    Völlig außer Atem durchquerte Marco die Ausgrabungsstätte und drückte dem Archäologen mit dem Gesichtsausdruck eines Grinsekaters die Computerausdrucke in die Hand.
    „Wir sind fündig geworden!“ verkündete Marco, während Sebastian das Bild auf dem obersten Ausdruck studierte.
    „Wo?“
    Sebastians Team hatte um den Sonnentempel herum eine Reihe tiefer, langer Gräben ausgehoben. Der Hauptgraben war beinahe zwei Meter tief. Marco zeigte in Richtung dieses Grabens und Sebastian stürmte mit weit ausholenden Schritten und Bewegungen seiner Arme los.
    Als Sebastian eintraf, hatten die Männer mit den Schaufeln die Ausschachtung bereits verlassen, standen am Rand und warteten gespannt darauf, die Ursache für die ganze Aufregung zu erfahren. Nur Thomas saß noch am Boden des Grabens und wartete auf Dr. De Rosa. Sebastian sprang in die Mitte der Ausschachtung und hielt dann kurz inne, um noch einmal das digitale Bild auf dem Ausdruck zu mustern. Alles deutete darauf hin, dass ein harter Gegenstand – rund und möglicherweise aus Metall – direkt zu ihren Füßen in der Erde vergraben lag.
    Sebastian ging in die Hocke und betastete das satte schwarze Erdreich. Auch Marco sprang in den Graben und kniete sich neben den Archäologen. Um sie herum wurde die Arbeit eingestellt und Gerüchte über einen wichtigen Fund machten in der Ausgrabungsstätte die Runde.
    „Es ist genau hier“, sagte Marco und klopfte mit der flachen Hand auf den Boden. „Thomas meint, es könnte eine Art Metall sein.“
    Sebastian sah zu Thomas hoch. Der Computerexperte hatte sich mit verschränkten Armen an der Wand des Grabens gehockt, den Laptop vor sich auf einer Kiste.
    „Was denkst du?“
    Thomas dachte über die Frage nach. „Für eine Kammer ist es zu klein.“
    Sebastian tat den Kommentar mit einer Handbewegung ab.

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