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Alien vs. Predator

Alien vs. Predator

Titel: Alien vs. Predator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Cerasini
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„Selbstverständlich ist es nicht die Kammer“, rief er. „Es ist eine Grabbeigabe. Die Teotihuacan vergruben Hunderte dieser Gaben um die Begräbnisstätten. Obsidianklingen, Spiegel aus Pyrit, Muscheln… Wir müssen genau darüber stehen.“
    Während Sebastian über der Stelle kauerte, wo der Gegenstand begraben lag, reichte ihm Thomas einen kleinen Pinsel und eine archäologische Sonde.
    „Die Ehre gebührt Ihnen“, sagte er und trat zurück.
    Während sich die Menge um die Grube versammelte und ein Geplapper aus Spanisch, Englisch und Französisch die Luft erfüllte, trat ein großer, schnurrbärtiger Mann in einem dunklen Anzug unbemerkt neben die Gruppe und beobachtete Dr. De Rosa.
    Vorsichtig begann Sebastian damit, den Schmutz mit den bloßen Händen beiseite zu wischen. Dann setzte er die archäologische Sonde an, drückte ihre scharfe Spitze sanft in den Boden und stieß langsam durch die Kruste, bis der lange, metallene Dorn fast in der Erde verschwunden war. Dr. De Rosa spürte beim ersten Versuch nichts, also zog er die Sonde wieder heraus und versuchte es erneut.
    Erst beim vierten Versuch stieß Sebastian auf etwas Heißes. Einen winzigen Augenblick, nachdem die Spitze im Boden versunken war, berührte sie etwas Hartes. Das Artefakt lag nur ein bis zwei Zentimeter unter der Oberfläche. Sogleich zog Dr. De Rosa die Sonde wieder heraus und legte sie beiseite.
    „Er hat etwas gefunden“, flüsterte jemand in der Menge. Vorsichtig wischte Sebastian die Erde mit dem Pinsel weg, bis er den groben Umriss des Gegenstandes erkennen konnte. Er war klein und hatte die Größe einer Münze. Und war genauso rund.
    „Was ist das?“ fragte Marco.
    Dr. De Rosa antwortete nicht. Stattdessen bohrte er mit seinen Fingern tief in die Erde, bis er den Gegenstand umfassen konnte. Sebastian hielt den Atem an, als er das Artefakt aus der Erde zog.
    „Professor?“, flüsterte Thomas atemlos.
    Schließlich fiel die Erde ab und der Gegenstand lag frei. Niemand hatte bemerkt, dass Sebastian den Atem angehalten hatte; jetzt stieß er ihn aus. Hälse reckten sich, aber Dr. De Rosa kauerte noch immer über dem Artefakt und versperrte den Blick auf das Ding, das er ausgegraben hatte. Als er aufsah, sah Dr. De Rosa in eine Reihe gespannter, erwartungsvoller Gesichter. Er stand auf, das Geheimnis noch immer in seiner Hand verborgen.
    Schließlich präsentierte Dr. De Rosa seinem Publikum, ohne Trommelwirbel, das Artefakt.
    Man sah ein bläuliches Glänzen, einen vertraut anmutenden Wirbel und ein paar Zacken an der kreisrunden, verrosteten Oberfläche. Gemurmel kam auf. Dann überraschtes Stöhnen. Sebastian hob den Gegenstand weit genug empor, sodass jeder einen Blick auf die einzige bedeutende Entdeckung werfen konnte, die seine Unternehmung in achtzehn Monaten ermüdender, knochenbrechender Arbeit hervorgebracht hatte…
    Den rostigen Metalldeckel einer Colaflasche.
    „Jahrgang neunzehnfünfzig, würde ich sagen“, verkündete eine leicht akzentuierte Stimme.
    Sebastian sah auf und blickte in das Gesicht von Mexikos Innenminister Juan Ramirez, der auf ihn hinunterstarrte.
    „Herr Minister, ich…“
    Aber der Bürokrat schnitt Sebastian das Wort ab. „Ihrer Meinung nach war die letzte Gabe der Teotihuacan an ihren König also eine Pepsi?“
    „Geben Sie mir nur noch einen Monat“, sagte Sebastian, den Flaschendeckel nach wie vor fest umschlossen.
    Minister Ramirez schüttelte stirnrunzelnd den Kopf. „Das kann ich nicht, Sebastian. Das Innenministerium hätte schon vor sechs Monaten Ergebnisse gebraucht. Wir setzen ein anderes Team ein.“
    Die Sonne ging unter und der mexikanische Nachmittag kühlte sich langsam von heißen 42 Grad auf angenehme 37 Grad ab, als Sebastian gerade in seinem Zelt packte und Thomas hereinkam.
    „Wie schlimm?“
    „Wir haben die Hälfte der Crew verloren,“ sagte Thomas besorgt.
    „Bobby auch?“
    „Yep. Und Joe. Und Caroline. Nick. Jerry und Jerrys gesamte Crew.“
    Die Neuigkeit traf Sebastian hart. Er sank auf sein Feldbett und ließ die Schultern hängen. „Die Grabkammer ist hier, Thomas. Ich weiß es.“ Seine Hände ballten sich. „Wir werden sie finden – und die Verbindung zur ägyptischen Kultur.“
    „Das weiß ich doch auch“, sagte der Jüngere der beiden und strich sich die blonden Haare aus dem Gesicht. „Aber ohne Crew und ohne Ausgrabungsgenehmigung sind wir raus aus dem Geschäft.“
    Sebastian starrte Thomas einen Augenblick lang an, dann stand er

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