Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alien vs. Predator

Alien vs. Predator

Titel: Alien vs. Predator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Cerasini
Vom Netzwerk:
Deck. Der eisige Wind versetzte ihnen einen Stich und raubte ihnen die Körperwärme. Aber als sie das Spektakel am Firmament sahen, vergaßen sie jedes Unbehagen.
    „Mein Gott!“, stieß Thomas hervor.
    Die Nacht hatte sich in eine Kaskade gleißender Strahlen verwandelt. Senkrechte Farbbänder aus Licht wanden sich über den südlichen Himmel, ein kunterbuntes optisches Wirrwarr. Aufeinanderfolgende Streifen aus helleren Farben flammten auf, während dunklere Schwaden rhythmisch pulsierten. Der breite Vorhang aus Rot, Grün und Violett schien sich zu bewegen, als kräuselten ihn interstellare Winde.
    Lex breitete die Arme aus, als wolle sie das Panorama umarmen. „Das ist ein Klasse-X Flare, begleitet von einem koronalen Plasmaauswurf. Auch bekannt als Aurora Australis… die Südlichter.“
    Sebastian stand da wie angewurzelt. „Ich glaube, ich habe noch niemals etwas so Schönes gesehen.“
    Miller schob seine Brille zurecht und zog dann seine Digitalkamera aus der Jackentasche.
    „Es spielt sich in der oberen Schicht der Erdatmosphäre ab“, erklärte er. „Ströme aus Elektronen und Protonen treffen von der Sonne auf das Magnetfeld der Erde und verursachen einen solaren Strahlungssturm.“
    „Wie auch immer… Es ist wunderschön“, entgegnete Sebastian, „sogar auf die Art, wie Sie es beschreiben, Doktor.“
    „Danke“, gab Miller zurück. Dann schoss er ein Foto. „Da stimme ich Ihnen zu.“
    Lex lehnte sich an die Reling und blickte hinauf zum Himmel. „Shackleton nannte die Antarktis ,die letzte große Reise auf Erden’. Es ist der letzte Ort auf der Welt, der keinem gehört, an dem völlige Freiheit herrscht…“ Dann setzte sie ein Grinsen auf. „Ich? Ich hab eine Schwäche für Pinguine.“
    „Ich wünschte, Sie würden es sich noch einmal überlegen, mit uns zu kommen“, sagte Miller.
    Lex sah ihn an und lächelte. Aber sie schüttelte den Kopf.
    „Natürlich nicht meinetwegen“, setzte Miller hastig hinzu. „Aber ich denke, einige der anderen Jungs könnten Sie wirklich brauchen.“ Er knuffte Sie in den Arm. „Na los, geben Sie Ihrem Herzen einen Stoß. Oder soll ich schon wieder Fotos von meinen Kindern rausholen?“
    „So süß sind Ihre Kinder doch gar nicht.“
    Jetzt mischte sich Sebastian ein. „Wie wäre es dann mit Fotos von den Kindern anderer Leute? Würde das helfen?“
    Lex sah sie beide an. „Wollen Sie meinen Rat? Bleiben Sie auf dem Schiff.“
    Jetzt war es Sebastian, der sich sträubte. „Wir bleiben nicht auf dem Schiff.“
    „Jungs, die erste Regel in diesem Geschäft lautet, keinen an einen Ort zu bringen, dem er nicht gewachsen ist.“
    „Hören Sie“, wandte Sebastian ein. „Ich wäre schon längst auf dem nächsten Flug nach Mexiko. Mein Team wartet auf mich. Aber wenn Weyland auch nur halbwegs richtig liegt, könnte dieser Fund den Lauf der Geschichte verändern.“
    „Weyland sorgt sich mehr darum, noch eine Milliarde zu scheffeln, als um alles andere,“ entgegnete Lex. „Einschließlich Ihrer Sicherheit.“
    Sebastian trat nahe an sie heran. „Lassen Sie mich Ihnen eine Frage stellen. Sie sind jetzt hier. Sie kennen diesen Ort. Haben wir mit Ihnen eine bessere Überlebenschance als mit der zweiten Wahl?“
    Lex erwiderte nichts, aber ihr Gesicht verriet die Antwort.
    „Wenn es nämlich so ist und Sie nicht mit uns kommen, werden Sie dann damit leben können, wenn etwas schief geht?“
    Lex öffnete den Mund, stutzte aber und die Antwort blieb aus. Plötzlich kam eine große blonde Frau an Deck.
    „Ms. Woods? Ihr Helikopter ist aufgetankt und bereit zum Abflug. Man wartet auf Sie.“

KAPITEL 7
     
    3000 Kilometer über dem Meer der Ruhe
     
    Knapp außerhalb des Gravitationsfeldes des Mondes trat ein riesiges Raumschiff aus dem Hyperraum. Elegant folgte es der Rundung des Mondes, zog dann vor der Sonne vorbei und warf einen unheilvollen Schatten auf die Oberfläche des Erdtrabanten.
    Das Schiff war beinahe einen Kilometer lang und ähnelte in seiner geschmeidigen, organischen Form eher einem Manta oder einem Raubvogel als einem interstellaren Fluggerät. Während der Gigant sich lautlos durch den leeren Raum schob, liefen die Antriebe an und ein dünner Strom elektrisch geladener Teilchen stob aus den Triebwerksgondeln, führte das Schiff auf den letzten Abschnitt seiner Reise, dem in Wolken gehüllten blaugrünen Erdball entgegen, der noch 380.000 Kilometer entfernt war.
    Im Inneren des Raumschiffs schalteten sich automatisch Energie- und

Weitere Kostenlose Bücher