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Alien vs. Predator

Alien vs. Predator

Titel: Alien vs. Predator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Cerasini
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Regalen und suchten sich nur die weniger fortschrittlichen, fast primitiven Waffen aus.
    Nur eine der Kreaturen wählte eine High-Tech-Waffe: eine am Handgelenk befestigte Netzkanone. Allerdings glich sie diese Wahl wieder mit einem einfachen, langen Krummdolch aus, der aus einem diamantharten, knöchernen Material gefertigt war.
    Nachdem sie alle Vorbereitungen für die Jagd getroffen hatten, begaben sich die Predatoren in einer Reihe nacheinander in einen kleinen Gebetsraum und sanken vor der kunstvoll gehauenen Steinplastik eines grimmigen Kriegsgottes beschwörend auf die Knie. Die Gottheit verschleuderte Blitze wie ein mächtiger, außerirdischer Odin.
    Während sich die Predatoren vor ihrem wilden Gott niederwarfen, erschien ein von Störungen verzerrtes Bild auf dem Schirm des Hauptcomputers der Brücke. Es war die Echtzeitübertragung eines Fahrzeugkonvois, der in einer weiten, gefrorenen Einöde dahinrumpelte.

KAPITEL 10
     
    Im antarktischen Packeis,
    11 Kilometer nördlich der Bouvetoya- Walfangstation
     
    Gefolgt von den zwei mobilen Bohrplattformen pflügten fünf Hägglund-Raupen in einer langen Prozession durch das zerklüftete Packeis. Lex fuhr im vordersten Fahrzeug mit, einem grell orangenen Hägglund mit dem allgegenwärtigen Weyland-Logo. Die in Norwegen gebauten Allwetter-Personentransporter bestanden eigentlich nur aus einer Kabine auf Kettenraupen, aber am Südpol waren sie die effektivste Fortbewegungsmethode und ihre riesigen Fenster boten den Passagieren einen exzellenten Ausblick.
    Lex betrachtete die unberührte Schönheit dieser rauen mondbeschienenen Landschaft, presste ihre Wange gegen das kalte Plexiglas und erlaubte es dem polaren Frost, auf sie einzuwirken. Das war Lex’ Art, ihren Körper und ihren Geist an die extremen Klimabedingungen zu gewöhnen, denen sie sich bald aussetzen würde.
    „Was ne Einöde“, stieß Sven hervor. Neben ihm nickte Verheiden voller Zustimmung.
    Enttäuscht von dieser kläglichen Beobachtungsgabe schüttelte Lex den Kopf. Man musste doch nur die Augen aufmachen, um zu sehen, dass die Antarktis ein ebenso reiches Ökosystem besaß wie jeder andere Kontinent auch. Eigentlich strotzte diese rauhe, scheinbar feindselige Umgebung nur so vor üppiger Flora und Fauna. Das meiste hatte man direkt unter der Nase, man musste sich bloß die Zeit nehmen, genau hinzusehen.
    Keine acht Kilometer von hier tummelten sich Buckel-, Mink- und Finnwale im Ozean. Ein Dutzend verschiedener Pinguin-Arten tollte an der Küste herum und mischte sich unter Pelzrobben und Seeelefanten. Albatrosse, Raub- und Seemöwen und allerlei Sturmvögel kreisten am Himmel und fischten Krill und Fisch aus den Wogen.
    Die Söldner sahen in der Natur nur etwas, das erforscht, gezähmt und ausgebeutet werden konnte, nicht etwas, das man in Ehren hielt und pflegte – genau wie Charles Weyland und dieser Verbrecher Quinn.
    „Wir sind jetzt etwa acht Kilometer von der Station entfernt“, verkündete Max Stafford hinter dem Lenkrad und unterbrach Lex’ Gedankengänge. Neben ihm zwängte sich Charles Weyland in seinen Mantel.
    Sebastian lenkte Lex’ Aufmerksamkeit auf den Vollmond, der so tief am Himmel hing, dass man sich den Kopf daran hätte stoßen können.
    „Als ich noch ein Kind war und in Sizilien aufwuchs, wissen Sie, wie man da einen so großen Mond genannt hat?“
    Lex schüttelte den Kopf.
    „Jägermond.“
    Zwanzig Minuten später rollte der vorderste Hägglund auf den Gipfel einer Anhöhe und hielt an der Grenze zur Walfangstation. Eins nach dem anderen walzten die anderen Fahrzeuge heran und schalteten in den Leerlauf. Weyland öffnete die Tür und eisige Luft strömte in die Kabine. Max stellte den Motor ab und folgte ihm. Während der Rest ausstieg, begann der Schnee gleichmäßig zu fallen.
    „Da ist sie“, verkündete Weyland.
    Für Sebastian De Rosa sah die verlassene Walfangstation aus dem neunzehnten Jahrhundert aus wie eine der Geisterstädte aus dem Wilden Westen, die er bei Grabungen im Südwesten gesehen hatte. Die spärlichen, funktionellen Holzgebäude waren aus dem gleichen grob gezimmerten, geteerten Bauholz errichtet. Es gab Pfosten mit festgenagelten Schildern daran und am Rand der Hauptstrasse präsentierten sich mehrere große Häuser und kleinere Baracken in unterschiedlichen Stadien des Verfalls.
    Der einzige Unterschied zum Wilden Westen bestand darin, dass Schnee und Eis hier den Sand und die Sträucher ersetzten. Die mit Holzschindeln beschlagenen

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