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All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

Titel: All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido M. Breuer
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Stapel Akten auf, als Rita in sein Büro trat. »Schnuckel!«, rief er und stand auf.
    Rita kam näher, küsste ihn auf die Nase und setzte sich dann auf den Besucherstuhl vor Pauls Schreibtisch. »Na, was machen die Ermittlungen?«, fragte sie.
    »Es geht«, antwortete Paul. »Die Aussagen der Amerikaner haben nicht viel erbracht. Der Tote war im Krieg hier in Deutschland, wurde damals schwer verwundet, ist jetzt mit einer Gruppe Veteranen nebst Angehörigen hierhergereist, um die alten Kampfstätten zu besuchen.«
    Rita grübelte. »Hatte er selbst auch Verwandte dabei? Oder enge Freunde?«
    Paul schüttelte den Kopf. »Keine Begleitung. Da ist ein anderer Veteran namens Dave Schwartz, der ihn etwas enger kennt, da sie derselben Kompanie angehörten. Aber der weiß auch nichts. Alle Amerikaner geben sich gegenseitig ein Alibi, weil sie an dem Abend zusammen gefeiert und bis spät in die Nacht zusammengesessen haben.«
    »Und die Obduktion der Leiche?«
    »Ja, das ist nicht ganz uninteressant«, meinte Paul. »Der Alte hatte Krebs, hätte definitiv kaum noch ein Jahr zu leben gehabt. Da die Spuren nicht eindeutig auf gezielte Fremdeinwirkung mit Tötungsabsicht beim Sturz hinweisen, könnte es auch Selbstmord gewesen sein.«
    »War es aber nicht, mein Schatz!«, sagte Rita.
    Paul sah sie überrascht an. »Was weißt du?«, fragte er.
    Rita lächelte hintergründig. »Ich habe Augenzeugen vernommen, die eindeutig einen Mord beobachtet haben. Der Amerikaner wurde heruntergestoßen!«
    »Wer sind diese Augenzeugen?«
    Ritas Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen. »Machen wir einen Deal, Herr Kommissar? Ein inoffizielles Zeugenschutzprogramm gegen die Aussage?«
    »Ist es das, was ich vermute?«
    »Wenn du vermutest, was ich denke, das du vermutest, würde ich sagen: ja.«
    »Nein!« Paul stand auf und begann, hin und her zu laufen. »Jetzt sag nicht, dass dein Opa Bertold da mit drinsteckt!«
    »Erschreckenderweise doch. Opa hatte von einem Treffen am Burgfelsen gehört und hat dann den Mord beobachtet. Leider konnten er und seine Freunde nichts erkennen.«
    »Seine Freunde?«
    »Ja«, grinste Rita. »Er hat sich mit anderen alten Leutchen aus dem Altenheim zusammengetan und spielt jetzt Kommissar Kleefisch.«
    »Die muss ich sprechen. Alle!«
    »Schon klar, Paul. Ich bringe euch zusammen. Aber versprich mir, dass du den Opa Bertold offiziell da raushältst, solange es irgendwie geht.«
    »Wie stellst du dir denn das vor?«, fragte Paul. »Der Alte ist ja knuffig, aber man schaut bei diesem Fall schon ziemlich genau hin.«
    »Dann könntest du aber vielleicht bei der Brille, die wir am Tatort gefunden haben, vielleicht nicht so ganz genau hinschauen?«
    »Die ist doch nicht etwa ...?«
    »Doch. Es ist Opas Brille. Er hat sie bei einem Handgemenge dort verloren. Die DNS-Untersuchung kannst du dir also schenken.«
    »Schon geschehen. Zumindest wussten wir schon, dass sie nicht dem Toten gehört haben kann.« Und nach einem tiefen Seufzer fügte er hinzu: »Mir bleibt aber auch nichts erspart.«
    Rita trat ganz nah zu ihm hin und fuhr ihm liebevoll mit beiden Händen durch seinen blonden Bürstenschnitt. »Weißt du was? Ich kann mir kurzfristig ein paar Tage Urlaub nehmen. Dann kann ich dich unterstützen und vor allem – dem Opa Bertold auf die Finger sehen, damit der sich nicht noch tiefer in den Schlamassel hineinbugsiert.«
    »Hört sich gut an«, meinte Paul. »Aber du ahnst nicht, womit ich es seit heute Morgen zusätzlich zu tun habe!«
    »Und was wäre das?«, fragte Rita.
    »Das wäre ich!«, ließ sich eine Stimme aus dem Nebenzimmer vernehmen. Dann schob sich ein schwarzer Strubbelkopf durch die Tür, dem ein kleiner, dünner Körper folgte.
    »Jessica«, stöhnte Paul. »Darf ich dir meine Freundin Rita vorstellen? Rita, das ist meine Tochter Jessica.«
    »Hallo Jessica«, sagte Rita lächelnd und streckte dem Mädchen eine Hand hin. Die Kleine nahm freundlich die Hand und entgegnete: »Du bist bestimmt die scheißwütige Blondine.«
    Rita lachte. »Du meinst sicher schießwütig. Hat dein Vater mich so beschrieben?«
    »Bestimmt nicht«, sagte Paul und sah seine Tochter streng an. »Das wird die liebe Mama gewesen sein.«
    »Ach Paul, lass nur«, meinte Rita. »Aber warum hast du mir dieses zauberhafte Geschöpf nur bis heute vorenthalten?«
    »Weil die Mama einen neuen Lover hat und mich ein paar Tage aus den Füßen haben will, sagt Papa«, meinte die Kleine.
    »So habe ich das überhaupt nicht gesagt,

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