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All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

Titel: All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido M. Breuer
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du Biest«, entrüstete sich Paul.
    »Oh wohl«, kam die prompte Antwort.
    »Rita, hilf mir!«, stöhnte Paul.
    Rita sah die kleine Jessica an und fragte: »Sag mal, wie alt bist du denn?«
    »Acht und ein Keks«, antwortete die Kleine ernsthaft.
    »Oh, dann bist du ja schon selbstständig. Und bald musst du ja wieder in die Schule.«
    »Genau«, bestätigte Jessica. »Noch eine Woche sind Ferien, dann geht’s weiter. Dann ist auch Mama zurück, und ihr seid mich wieder los.«
    »Na, das ist doch wunderbar«, rief Rita aus und zwinkerte Paul mit einem Auge zu.
    »Aber Papa ist genervt, weil er mich jetzt nicht brauchen kann.«
    »Unsinn, Kleines«, entgegnete Paul. »Du nervst mich nicht. Höchstens deine Mutter, weil sie mir das ruhig einen Tag früher hätte sagen können. Aber ich finde es schön, wenn du ein paar Tage bei mir bist.«
    Rita meinte: »Seht ihr, das trifft sich doch gut, dass ich jetzt Urlaub nehme. Jessica, dein Papa hat leider tatsächlich recht wenig Zeit, aber wir können ja etwas zusammen unternehmen, während er arbeiten muss. Was hältst du davon?«
    »Das ist ein tolle Idee!«, rief Paul. Und fügte dann etwas leiser hinzu: »Oder?«
    Jessica zuckte die Schultern. »Besser als da drin zu hocken«, sagte sie und zeigte auf den Eingang zum Nebenzimmer.
    »Das wird bestimmt auch der Kollege Pfeiffer finden, wenn er in sein Büro kommt«, grinste Rita.
    »Jessica, räumst du deine Sachen dann nebenan zusammen?«, fragte Paul.
    »Okay«, antwortete die Kleine und ging in das Nachbarbüro.
    »Liebes Mädchen«, sagte Rita. »Was für ein Schatz. Und sie sieht dir überhaupt nicht ähnlich.«
    »Ja«, meinte Paul. »Die dunkle Mama hat sich voll durchgesetzt. Ich bin wirklich sehr dankbar, wenn du dich ein bisschen um sie kümmerst. Keine Ahnung, ob das klappt, aber sie ist wirklich lieb.« Und mit einem angedeuteten Augenrollen setzte er hinzu: »Aber sehr lebendig!«
    »Macht nichts«, lächelte Rita. »Wir werden schon klarkommen.«
    »Und mit deinem Opa wirst du auch klarkommen?«
    Jetzt seufzte Rita. »Das ist ein schwieriger Fall. Er ist ja sehr eigensinnig.«
    »Aber du musst ihm klarmachen, dass ich ihn mir auch noch vorknöpfen werde. So lustig ist das nicht, Augenzeuge eines Mordes zu sein, selbst belastet zu sein und keine Aussage zu machen.«
    »Aber er hat doch eine Aussage gemacht.«
    »Ja, bei dir, und mehr privat. So geht das nicht. Sag ihm das und mach ihm ein bisschen die Hölle heiß.«
    Rita trat ganz nah an Paul heran, umarmte ihn und flüsterte ihm ins Ohr: »Mir wäre lieber, du würdest den bösen Cop bei ihm raushängen lassen. So einfach ist das für mich bei dem Opa nämlich nicht.«
    »Einverstanden«, meinte Paul. »Er liebt dich, du bist die einzige Verwandte, die zu ihm hält. Du musst versuchen, sein Vertrauen zu erhalten, das sehe ich ein.«
    Rita küsste Paul. »Ich wusste, du verstehst das. Und ich wünschte, ich könnte mehr für Opa Bertold tun. Er war so unglücklich in den letzten Monaten, und jetzt scheint er regelrecht aufzublühen.«
    »Solange er im Verborgenen blüht und nicht an einem Tatort, finde ich das gut«, versetzte Paul. »Aber das werde ich ihm schon beibringen.«
    Jessica trat wieder in das Büro, um die Schulter hing eine Tasche, aus der ein riesiger Plüschteddy halb heraushing. »Und, was steht auf dem Programm?«
    Rita lachte und küsste Paul zum Abschied. »Wir machen einen Ausflug in die Eifel.«

15. Kapitel
    Gustav öffnete gemächlich und gedankenverloren die Tür zu seinem Apartment. Er trat ein und zog die Tür hinter sich zu. Sie fiel jedoch nicht ins Schloss, sondern stieß auf einen Widerstand. Gustav drehte sich um und sah in das zerfurchte Gesicht eines Mannes, der offenbar älter war als er selbst. Dieser Mann hatte einen Fuß in den Türspalt gestellt und fixierte Gustav nun aus harten Augen.
    Manfred Becker hatte lange auf Gustav Brenner gewartet. Er hatte ihn im Speisesaal gesehen und das Gesicht sofort wiedererkannt. Dann hatte er ihn identifiziert und seine Zimmernummer in Erfahrung gebracht. Das war nicht schwierig gewesen. Becker dachte verächtlich an die treuselige Alte an der Rezeption, die sich nichts bei der Frage gedacht hatte.
    Nun schob sich Becker durch die Tür in Gustavs Zimmer. Dann zog er die Tür hinter sich zu.
    Gustav trat einen Schritt zurück und meinte: »Kommen Sie doch herein.«
    Becker sagte darauf nichts, sondern sah sich schweigend im Raum um. Sein Blick glitt über die nackten Wände, den leeren

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