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All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

Titel: All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido M. Breuer
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vor: »
Confrérie de la Chaîne des Rôtisseurs
– was ist das?«
    Gustav antwortete: »Das ist die uralte Bruderschaft der Spießbrater, eine Vereinigung zur Förderung guter Gastronomie. Ich bin dort Mitglied, und der Chef des Hauses ist es auch. Ich kenne ihn von einer Reihe gemeinsamer Essen und weiß, wie gut man hier speisen kann.«
    »Oha«, meinte Lorenz. »So was wie die Freimaurer, nehme ich an. Alte Herren mit militärischem Rang, die unter dem Vorwand guten Essens Ränke schmieden.«
    Gustav lachte. »Sicher nicht. Doch gieße ich gerne Wasser auf deine Mühlen, indem ich dir sage, dass ich dort den niedrigen Rang eines
Chevalier
bekleide, wohingegen der Chef hier den professionellen Rang eines
Officier Maître de Table
innehat.«
    »Wusste ich’s doch«, knurrte Lorenz. »Jetzt wollen wir also schnell eine Pommes essen, bevor Benny uns verhungert.«
    Sie traten ein und wurden an einen Tisch geleitet, der für vier Personen sorgfältig gedeckt war. Der
Officier Maître de Table
begrüßte Gustav und seine Freunde herzlich und nahm selbst die Bestellung auf. Gustav wählte den passenden Wein für alle aus. Bald aßen und tranken sie in guter Stimmung.
    Lorenz meinte: »Wir müssen also, auch wenn es schwerfällt, dem lieben Gustav für die Einladung danken. Wir entkommen so dem tristen Abendbrot der an sich gar nicht mal so schlechten Seniorenresidenz und würden nun natürlich gerne den Anlass erfahren.«
    »Ob ihr das nun glaubt oder nicht«, antwortete Gustav. »Es gibt keinen besonderen Anlass außer dem, dass ich mal wieder gut essen wollte, und dies am besten nicht allein. Das muss reichen und tut es auch allemal.«
    »Das will ich meinen«, stimmte Bärbel zu. »Gibt es übrigens Neues zu berichten von unserem Kriminalfall?«
    Lorenz meinte: »Nicht, dass ich wüsste – außer dass meine Enkeltochter mir den Kopf gewaschen und mir gedroht hat, dass der Riesenkerl, mit dem sie Beruf und Bett teilt, mich zu dem Fall interviewen wird. Er weiß alles, die Petze musste ihm sagen, was sie von uns weiß.«
    »Das ist nicht das Schlechteste«, meinte Gustav. »Ich hatte heute Besuch von dem alten Manfred Becker. Er ist ein übler Bursche und steckt mit den Buschs unter einer Decke. Er weiß, dass ich in der Mordnacht am Burgfelsen war. Machte dumme Andeutungen, ohne konkret zu werden. Denke, er war auch da und hat mich erkannt.«
    »Ist das nicht gefährlich?« Bärbel war besorgt.
    »Nicht doch«, beschwichtigte Lorenz. »Wir werden mit dem alten Knaben schon umzugehen wissen. Jedoch Vorsicht ist allemal angebracht. Die nächsten Schritte sind genau zu planen.«
    »Puh, das gibt Stoff für Kommissar Wollbrand«, meinte Benny.
    Lorenz schüttelte missbilligend den Kopf. »Was redest du denn für dummes Zeug!«
    »Ja, was meint er denn damit?«, fragte Bärbel neugierig.
    Lorenz brummte und wollte nichts dazu sagen. Benny aber sagte: »Opa Bertold schreibt Kriminalromane, die keiner lesen darf. Ich habe die Manuskripte gefunden und musste ihm versprechen, dass ich niemandem davon erzähle.« Benny schaute grinsend in die Runde, dann merkte er, was er gesagt hatte, und ergänzte seine schwatzhafte Offenbarung mit einem »Oh.«
    »Das ist ja interessant, Lorenz«, meinte Bärbel. »Darf man eine Kostprobe lesen?«
    Lorenz wand sich, das Thema war ihm sichtlich unangenehm. »Also, eigentlich ist das nicht dazu bestimmt, dass das jemand liest. Eigentlich ist das nur so zum Spaß geschrieben, nur für mich selbst.«
    Benny wollte Lorenz aus der Situation helfen, in die er ihn gebracht hatte, und sagte: »Ich habe auch tolle Ideen, aber ich würde keine Krimis schreiben, sondern Science Fiction.«
    »Hast du denn schon eine Geschichte erfunden?«, fragte Bärbel.
    »Oh ja«, fuhr Benny begeistert fort. »Wollt ihr hören?«
    Gustav genoss einen Schluck Rotwein, betrachtete den Film, den die Flüssigkeit an der Innenwand des Glases bildete, und meinte lächelnd: »Es wird sicher grausam, aber man soll die Jugend nicht hemmen. So erzähle denn, was die Literaturwelt erwartet!«
    Benny lachte und holte dann tief Luft. »Also«, begann er. »Stellt euch vor, gefährlich aussehende Außerirdische, wie die genau aussehen, weiß ich noch nicht, jedenfalls ekelhaft und riesig und so, nehmen Kontakt zur Erde auf. Ihr könnt euch denken, die klugen Leute sagen, lasst euch nicht vom Aussehen täuschen, Vertrauen schaffen und Kommunikation ist alles und so weiter, ihr wisst schon. Wissenschaftler treffen die Fremden auf

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