All the lonely people
Einen Tandemsprung mit dem Fallschirm wagen. Arbeit delegieren. Für einen Marathon trainieren. Achterbahn fahren.
Beginnen Sie mit dem, was sich am leichtesten praktizieren lässt, und steigern Sie sich allmählich. Sie werden sehen: Wenn Sie Ihre unterdrückten Seiten selbst leben und sie nicht länger auf potenzielle Partner(innen) projizieren, wählen Sie freier. Weil Sie sich vollständig fühlen, haben Sie es nicht länger nötig, Ihr Herz an jemanden zu hängen, der Sie lediglich ergänzt.
Wie sieht Ihr Bild vom anderen Geschlecht aus?
U nsere Rolle ist nicht das einzige Element, das uns bei der Partnersuche sabotiert. Genauso stark wirkt sich aus, wie wir zum anderen Geschlecht eingestellt sind. Testfrage: Was halten Sie im Grunde Ihres Herzens von Männern (Frauen)? Wahrscheinlich geraten Sie bei dieser Frage genauso ins Schwimmen wie diejenigen, denen ich sie versuchsweise stellte. Einer grinste: »Frauen sind was Wunderbares.« Ein anderer äußerte den klugen Satz: »Ohne Frauen geht es nicht.« Die Frauen äußerten sich auch nicht viel geistreicher. Mir ist klar, |95| dass einem dazu auf der Stelle wenig einfällt. Unsere wahren Glaubenssätze entdecken wir am ehesten, wenn wir uns an frühere Informationen erinnern. Unsere Eltern waren die ersten und wichtigsten Menschen, die uns ein Bild vom eigenen und dem anderen Geschlecht vermittelten, und zwar täglich und hautnah. Deshalb ist es sinnvoll, sich diese »Modelle« einmal zu vergegenwärtigen:
• Wie verhielt sich Ihr Vater zu Ihrer Mutter?
• Wie reagierte Ihre Mutter darauf?
• Wie verhielt sich Ihre Mutter zu Ihrem Vater?
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Wie reagierte Ihr Vater darauf?
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Was sagte Ihre Mutter über Ihren Vater, wenn er nicht dabei war?
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Was sagte Ihr Vater über Ihre Mutter, wenn sie es nicht hörte?
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Wie fanden Sie das Verhalten Ihres Vaters?
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Wie fanden Sie das Verhalten Ihrer Mutter?
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Welchen Entschluss fassten Sie damals in Bezug auf Ihr eigenes Geschlecht?
• Welchen Entschluss fassten Sie damals in Bezug auf das andere Geschlecht?
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Welches Fazit haben Sie aus Ihrer Erfahrung gezogen?
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Wie bestimmt dieses Fazit Ihre Partnerwahl heute?
Für Miriam, eine 36-jährige Kommunikationswirtin, sahen die Antworten auf diese Fragen in Kurzform so aus:
• Vater war autoritär. Er behandelte meine Mutter etwas herablassend. Ihre Gefühle fand er überzogen. Oft sagte er: »Mama übertreibt mal wieder.« Er forderte von ihr unbedingte Loyalität und Unterstützung in seinem Beruf als Architekt.
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Mutter tat, was Vater sagte. Sonst gab es Krach, und den hielt sie nicht aus.
|96| • Mutter verwöhnte Vater. Er nahm sich bei Tisch immer zuerst. Wir Kinder mussten still sein, wenn Vater schlief oder Entwürfe zeichnete.
• Vater fand das selbstverständlich. Schließlich war er der Herr im Hause und Ernährer der Familie.
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Bei uns Kindern beschwerte Mutter sich oft, dass Vater so tyrannisch sei. Sie bedauerte, dass sie keinen richtigen Beruf gelernt hatte. Sie hätte gerne eigenes Geld verdient, um von ihm unabhängiger zu sein.
• Vater nahm uns als Verbündete. »Mama versteht davon sowieso nichts«, sagte er dann zu mir oder meiner Schwester Julia.
• Ich fand das Verhalten meines Vaters selbstherrlich.
• Ich hasste es, wenn meine Mutter die Märtyrerin oder die Frau an seiner Seite spielte.
• Ich beschloss, niemals so zu werden wie meine Mutter. Ich wollte auf eigenen Füßen stehen. Deshalb habe ich das Abitur gemacht, studiert und einen sicheren Beruf gewählt.
• Ich schwor mir, einen weiten Bogen um dominante Typen zu machen.
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Mein Fazit lautet: Männer wollen Frauen unterdrücken. Frauen sind schön blöd, wenn sie sich das gefallen lassen.
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Es ist zwar bitter, aber ich muss zugeben: Ich suche mir entweder einen Softie, den ich leicht beherrschen kann. Oder ich suche mir einen, der so große Probleme hat, dass er mich dringend braucht und auf diese Weise von mir abhängig ist.
Ändern Sie Ihr Bild vom anderen Geschlecht
A n Miriams Beispiel sehen Sie deutlich, wie durch das Vorbild der Eltern ein Leitfaden für die Partnersuche entsteht. War das Modell eher abschreckend, sollten wir dringend die daraus erworbenen Glaubenssätze über das andere Geschlecht überprüfen.
|97| Die amerikanische Psychologin Susan Jeffers schlägt
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