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All unsere Traeume - Roman

All unsere Traeume - Roman

Titel: All unsere Traeume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cohen
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dachte.
    »Beabsichtigst du, während deiner Schwangerschaft Vege tarierin zu bleiben?«, fragte Claire.
    »Ähm. Ja, schon.«
    » Wir werden uns um Nahrungsergänzungspräparate küm mern müssen, damit das Baby alles bekommt, was es braucht.«
    Romily öffnete den Mund, um zu sagen, dass Posie ziem lich gut mit Nudelfertiggerichten und Veggieburgern herangewachsen war, doch da kehrten Ben und Posie zurück, also sagte sie stattdessen: »Entschuldige bitte, ich gehe mal rasch aufs Klo, bevor unser Essen kommt.«
    Ben zog ihr den Stuhl zurück, und als Romily aufstand, erhaschte sie einen Blick auf Claires Gesicht. Und diesmal konnte sie den Gesichtsausdruck deuten. Es war unverhohlene Abneigung.
    Dann war der Ausdruck wieder verschwunden.

Alles, was Sie wissen müssen
    B en tauchte eines Sonntags mit zwei großen Pappkar tons in Romilys Wohnung auf.
    »Ist das ein Geschenk für mich?«, wollte Posie sofort wissen.
    »Nein, aber ich habe das hier.« Er holte ein Notizbuch mit bunten Vögeln auf dem Umschlag aus seiner Tasche und einen dazu passenden Stift aus der anderen. »Ich habe mir gedacht, vielleicht könntest du mir darin eine Geschichte aufschreiben.«
    Romily, die bereits unter der Klappe eines Kartons Schwangerschaft und Geburt: Alles, was Sie wissen müssen erspäht hatte, fügte hinzu: »Und zwar in deinem Zimmer.«
    »Welch glückliche Fügung!« Posie nahm das Notizbuch und den Stift und verschwand.
    »Bist du dir sicher, dass du so ein kleines Monster wirklich willst?«, fragte Romily Ben. »Sie ist seit heute Morgen um halb sechs wach. Wir sind bereits viermal mit ihrem Fahrrad um den Park, und sie ist immer noch nicht müde. Und dann habe ich sechs Pfund für Kuchen und Kakao blechen müssen, und sie hat mich gefragt, was der Unterschied zwischen Jesus und Mohammed ist.«
    Ben lachte. »Kluges Mädchen.«
    »Kinder sind teuer, und sie lassen einen nicht schlafen.« Romily sank auf das Sofa. »Und das geht achtzehn Jahre lang so, achtzehn Jahre, in denen man hin- und hergerissen ist zwischen dem Verlangen, dass sie weggehen und einen eine Minute in Ruhe lassen, und der schrecklichen Angst, wenn man nicht weiß, wo sie sind.«
    »Ich gehe heute Nachmittag mit ihr raus, wenn du dich hinlegen möchtest.«
    »Ehrlich gesagt hätte ich nichts dagegen. Gestern hatte sie auch schon Hummeln im Hintern.« Romily zuckte zusammen und verschränkte die Arme vor der Brust. »Und meine Titten tun höllisch weh.«
    »Das sind gute Nachrichten.«
    »Das würdest du nicht finden, wenn sie an deinem Oberkörper angebracht wären.« Romily stieß den ersten Karton auf. »War Claire einkaufen?«
    »Hat gestern den ganzen Tag damit verbracht. Ich habe keine Ahnung, was sich darin befindet.«
    »Eins, zwei, drei, vier Schwangerschaftsratgeber.« Romily holte sie heraus und spähte hinein. »Mehr Vitamine. Kakaobutter. Es ist ein wenig früh, um sich Sorgen wegen Schwangerschaftsstreifen zu machen, findest du nicht?«
    »Sie ist sehr umsichtig.« Ben trat an Romilys kleinen Kühlschrank und holte sich eine Cola. Er lehnte sich an den Türbogen der Küchenzeile, die Beine lässig übereinandergeschlagen, sich ganz wie zu Hause fühlend, und machte die Dose auf. Ihr wurde klar, dass sie zum ersten Mal mit ihm allein war, seitdem sie bestätigt hatte, dass sie sein Baby austragen würde. Die paar Augenblicke mit einer Spritze voll von seinem Sperma zählten nicht so richtig. Sie kramte wieder in dem Karton herum.
    »Lavendelöl. Eine Chopin- CD ? Soll ich das eurem Embryo vorspielen, damit er intelligenter wird oder so?«
    »Ich habe keine Ahnung. Vielleicht glaubt Claire, dass die Musik dir helfen wird, dich zu entspannen.«
    »Denn Posie ist das gescheiteste Kind, das ich kenne, und sie hat hauptsächlich Green Day gehört.«
    »Claire hat viel recherchiert. Darin ist sie sehr gut.«
    Romily zog ein stoffbezogenes Notizbuch hervor, das mit aufgestickten Blumen und Sonnen und Wolken verziert war. »Mein Schwangerschaftstagebuch«, las sie. »Das ist ja wohl ein Scherz. Was soll ich denn da reinschreiben? Fünf Wochen: Meine Titten tun weh. Drei Monate: Werde dick. Sechs Monate: Jetzt richtig dick. Neun Monate: Oh, sieh mal – ein Baby. «
    »Ich glaube, sie hatte da ein paar Einfälle. Da ist ein Ausdruck oder so was.«
    Romily faltete ein Blatt Papier auf, das zwischen den Seiten steckte. »Kindern mit unkonventioneller Herkunft – die mithilfe von Leihmutterschaft gezeugt wurden oder die von Geburt an adoptiert oder in

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