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All unsere Traeume - Roman

All unsere Traeume - Roman

Titel: All unsere Traeume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cohen
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erfüllen, was sich Claire unter einer perfekten Schwangerschaft vorstellt. Für alles habe ich keine Zeit.«
    Ben ergriffRomilys Hand. »Sie hat es nie erlebt«, sagte er leise. »Kein einziges Mal, wohingegen es für dich leicht ist. Und sich auf jegliche Eventualitäten vorzubereiten, ist ihre Methode, mit der Ungewissheit umzugehen. Lass sie ein klein wenig daran teilhaben, Romily.«
    Seine Handfläche und Finger fühlten sich warm an. Fast schuldbewusst entzog sie ihm ihre Hand.
    Claire weiß ja nicht, was sie hat, dachte sie. Und dass ich ihn auch haben will.
    »Na gut«, sagte sie.
    »Nein«, sagte Claire.
    Ben hatte auf sie gewartet, als sie von ihrem Spaziergang zurückkam. Neben ihm auf dem Tisch befand sich ein gewaltiger Blumenstrauß, in einer Vase, die zu klein war. Sie ignorierte die Blumen.
    »Du musst dir nicht freinehmen«, sagte er. »Sie hat den ersten Termin für fünf Uhr vereinbart. Dir bleibt reichlich Zeit hinzukommen.«
    »Ich gehe in keine Hebammensprechstunde.«
    »Claire, das hier ist unser Baby. Ich dachte, du würdest gerne beteiligt sein. Statt nur Kartons mit Sachen zu packen, die ich überbringen darf. Meinst du nicht, dass du es später bereuen wirst, wenn du nicht an diesen Dingen teilgenommen hast?«
    »Hier geht es nicht um Reue. Hier geht es um Selbstschutz. Ich weiß, was ich kann und was nicht, Ben. Ich kann Vitaminpräparate kaufen, ich kann Sachen im Internet bestellen. Ich kann recherchieren, was wann im Laufe einer Schwangerschaft zu tun ist. Aber ich kann nicht im Wartezimmer einer Hebamme neben einer Frau zu sitzen, die ein Baby für mich bekommt.«
    »Warum denn nicht, Liebling? Ich wäre doch auch da.«
    »Es wird voll von Schwangeren sein. Ich werde mir wie eine Versagerin vorkommen.«
    »Du bist keine Versagerin. Wir gehen die Sache eben auf andere Art an, das ist alles.«
    Claire ging an ihm vorbei zum Wasserhahn und schenkte sich ein Glas Wasser ein. »Reden wir nicht mehr davon. Wir drehen uns nur im Kreis. Ich gehe nicht zu dem Hebammentermin, jedenfalls nicht zu diesem. Ich schaffe es nicht.«
    »Niemand im Wartezimmer wird wissen, dass du versucht hast, schwanger zu werden«, sagte Ben. »Sie werden glauben, dass du Romilys Schwester bist oder eine Freundin oder ihre lesbische Geliebte. Und wen kümmert es schon, was sie denken? Hier geht es um uns.«
    »Aber ich werde es wissen. Ich weiß es immer.«
    Er seufzte. »Und ich bin hier in der Mitte mit Romily. Du hast sie seit dem Abend im Swan nicht mehr gesehen. Sie macht sich Sorgen, dass du sie nicht magst.«
    »Im Moment tue ich das auch nicht.«
    »Dann kannst du also nicht mit ihr zur Hebamme gehen, na schön. Aber was, wenn ihr etwas anderes zusammen unternehmt, nur ihr zwei, und euch entspannt und Spaß habt? Ich könnte euch einen Wellness-Tag …«
    Claire lachte freudlos auf. »Ein Wellness-Tag ist nichts für eine Schwangere. Man darf keine der Behandlungen mitmachen.«
    »Okay, dann eben etwas anderes. Mittagessen oder Kino. Eine Galerie.«
    »Ben, sie bekommt ein Baby von dir, und ich nicht. Daran ändert auch ein Galeriebesuch nichts.«
    Ben erhob sich. Er legte eine Hand an ihren Hals und strich mit dem Daumen über den Nacken hinunter. Claire reagierte nicht.
    »Sie ist nicht meine Ehefrau«, sagte er. »Das bist du.«
    »Verlang es nicht von mir, Ben. Bitte!«
    »Sie tut etwas absolut Unglaubliches für uns. Für uns , Claire.«
    »Sie hat mir erzählt, dass es für dich ist. Weil du sie dazu überredet hast, Posie zu bekommen.«
    »Was immer sie für mich tut, tut sie auch für dich. Das weiß sie.«
    Claire stellte ihr Glas Wasser hin und stützte sich mit beiden Händen am Spülbecken ab. Es war eine alte Spüle von einem Bauernhof, aus schwerem weißem Porzellan, kalt und glatt unter ihren Händen. »Ich habe versucht, meine Gedanken zu sortieren, Ben. Ich weiß, dass es eine unglaubliche Sache ist. Ich weiß, dass ich eigentlich glücklich sein sollte, weil wir eine Familie sein werden. Aber es ist alles zu schnell geschehen. Ich hatte keine Zeit, es zu verarbeiten. Du musst mir Zeit geben, mich damit abzufinden.«
    »Vielleicht solltest du Tagebuch schreiben oder Briefe. Wie du es von Romily gewollt hast. Es könnte dir dabei helfen, deine Gefühle in Einklang zu bringen.«
    »Ich bin mir nicht sicher, dass das Baby lesen wollen würde, was mir im Moment durch den Kopf geht.«
    »Ich sage dir das nur ungern, Claire, aber ich glaube nicht, dass das Baby gleich am Anfang lesen kann.«
    Sie

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