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All unsere Traeume - Roman

All unsere Traeume - Roman

Titel: All unsere Traeume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cohen
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brachte ein brüchiges Lachen zustande.
    »Ich liebe dich«, sagte er ihr. »Ich akzeptiere, dass ich vielleicht nicht verstehe, wie du dich fühlst, jedenfalls nicht richtig. Aber ich finde, es ist wichtig, dass du es versuchst.«
    » Vielleich t  … vielleicht später. Nach dem ersten Schwan gerschaftsdrittel, wenn es sicherer ist.«
    »Ich weiß, dass du dir Sorgen machst, dass wir das Baby verlieren könnten. Aber es besteht kein Grund zu der Annahme, dass es dieses Mal passieren sollte.«
    Und glaubst du nicht, dass mir deine Gewissheit wehtut?, dachte sie, sagte es jedoch nicht. Stattdessen drehte sie sich um und schmiegte sich an ihn.
    »Diese Unschuld habe ich nicht mehr«, sagte sie, die Wange an seiner Brust. »Ich kann es mir nicht leisten zu hoffen.«
    Er küsste sie auf den Scheitel. »Dann muss ich eben für uns beide hoffen.«

Rupert oder Guinevere
    R omily«, sagte Posie, »wieso haben wir einen großenKarton mit Gemüse vor der Eingangstür?«
    Romily hatte versucht, im Gehen ihre BH -Träger enger zu stellen, damit ihre Brüste nicht ganz so viel Bewegungsfreiheit hätten, hatte es jedoch soeben aufgegeben und entschieden, dass sie ein paar neue, richtige BH s brauchte, und zwar vorzugsweise solche mit einer Art Hebebühnenmechanismus. Nun blieb sie stehen und blickte in die Richtung, in die Posie zeigte. Und richtig, da draußen vor ihrer Eingangstür wartete ein großer Karton Gemüse. Stony field Biobauernhof stand an der Seite.
    »Ich glaube, die Gemüsefee hat uns einen Besuch abgestattet«, sagte Romily, obwohl sie selbstverständlich wusste, wer dahintersteckte. Die gute Fee schickte wieder einmal Gaben aus der Ferne. Als Nächstes würde sie eine Putzfrau schicken. Romily war nicht entgangen, wie sie sich das eine Mal, als sie da gewesen war, in der Wohnung umgesehen hatte. Denn Gott wusste, dass gesunde Babys niemals in einem Haus geboren wurden, in dem es Wollmäuse gab. »Hilf mir, die Sachen hereinzuholen.«
    Es sah wie ein gewaltiger Haufen Gesundheit in ihrer ansonsten kargen Küche aus. Kohl, Zwiebeln, Lauch, Zucchini. Großartig. Alles Zeug, das sie kochen musste und das außerdem Gerüche fabrizierte. Gerüche stellten derzeit ein Problem dar. Alles brachte sie zum Würgen. Romily schälte eine Karotte, gab sie Posie und legte sich dann aufs Sofa, Füße auf die Armlehne. Ganz von allein fielen ihre Augenlider zu.
    Die morgendliche Übelkeit war neu. Ihr war nie schlecht geworden, als sie mit Posie schwanger war. Doch jetzt beinahe ständig. Es machte sie fix und fertig und hinderte sie daran, klar zu denken. Die letzten drei Morgen hatte sie um fünf Uhr aufstehen müssen, um auf die Toilette zu rennen und sich zu übergeben. Im Museum konnte sie sich keinen Objekten nähern, die auch nur entfernt nach Naphthalin rochen. Es war ihr nichts anderes übrig geblieben, als an der Datenbank zu arbeiten. Essen half angeblich, aber sie verspürte nie Hunger.
    Ben gegenüber hatte sie es nicht erwähnt, da sie wusste, dass andernfalls eine große Schachtel voll unbedenklicher Biowundermittelchen gegen Übelkeit bei ihr Zuhause ein treffen würde.
    Knacks.
    Sie öffnete die Augen. Posie stand vor ihr und knabberte an ihrer Karotte.
    »Du gibst ein gutes Kaninchen ab, Pose.« Sie schloss wieder die Augen. »Ich bin echt müde, Liebes. Ich mache gleich das Abendessen, ich muss mich bloß zuerst aus ruhen. Warum suchst du nicht ein paar Kohlrezepte im Internet?«
    »Ich weiß, was mit dir los ist.«
    Ihre blauen Augen unter ihrem blonden Pony waren ernst. Romily setzte sich auf.
    »Nichts ist mit mir los. Mir geht es prima, Pose.«
    »Nein, geht es dir nicht. Du bist ständig müde. Du nimmst andauernd diese Pillen, wenn du denkst, dass ich nicht hinsehe. Du schickst mich ständig aus dem Zimmer, wenn du dich mit Ben oder Claire unterhältst. Und jetzt willst du, dass wir uns gesünder ernähren.«
    Romily nahm sich vor, Posies Beobachtungsgabe nie mehr zu unterschätzen. »Nichts davon bedeutet, dass etwas los ist, Posie. Ich will bloß gesünder leben.«
    »Sogar ich weiß, dass man durch Sport gesünder wird und nicht, indem man jeden Tag nach der Schule auf dem Sofa herumliegt. Und ich habe dich kotzen gehört.« Posie setzte sich neben Romily und ergriff ihre Hand, eine Geste, die so untypisch für Posie war, dass Romily sich noch aufrechter hinsetzte. »Du hast Krebs, nicht wahr?«
    »Was? Nein, ich habe keinen Krebs!«
    »Es ist okay, ich habe alles darüber gelesen, also verstehe ich

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