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All unsere Traeume - Roman

All unsere Traeume - Roman

Titel: All unsere Traeume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cohen
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Leuten sagen?«, fragte ihr Vater.
    »Sagt ihnen die Wahrheit«, entgegnete Ben. »Dass wir im Januar ein Baby bekommen und eine Leihmutter es für uns austrägt, und dass wir unglaublich glücklich sind. Und wir werden alle mit dem Baby besuchen, wenn es erst auf der Welt ist.«
    Ihr Vater ging um den Tisch und stellte sich hinter Claire und Louisa. Er blickte auf das Foto, das seine Frau hielt. Ein sanftes, verschmitztes Lächeln huschte über sein Gesicht, und er legte seiner Frau die Hand auf die Schulter. »Ich weiß, was ich sagen werde. Ich werde ihnen sagen, dass ihr einen auf Elton John macht. Das wird ihnen den Mund stopfen.«
    »Du warst umwerfend«, sagte Ben nach einem sehr späten Abendessen, als sie endlich wieder allein waren, in ihrem Schlafzimmer.
    »Ich war aufrichtig«, entgegnete sie. »Das ist alles. Und du hattest recht, mich zu einem Treffen mit Romily zu zwingen. Ich hatte zu viel Angst, und es ist falsch.«
    »Dann können wir das mit unserem Baby jetzt also endlich an die große Glocke hängen?«
    »Na ja, vielleicht fangen wir erst einmal mit Freunden und Familienmitgliedern an. Vor der großen Glocke.«
    Er nahm sie in die Arme. »Ich liebe dich.«
    Claire schmiegte den Kopf an seine Schulter. Sie küsste ihn am Hals. »Wie müde bist du?«
    »Kein bisschen zu müde.« Er ließ eine Hand nach unten gleiten und zog sie näher an sich.
    Helen rief gleich am nächsten Morgen an, bevor Claire sich auf den Weg in die Schule machte. »Dann habt ihr die Sache also tatsächlich durchgezogen«, sagte sie. »Und ihr habt es unter Verschluss gehalten!«
    »Tut mir leid, Helen. Wir wollten nichts sagen, bis wir wussten, dass es klappen würde.«
    »Mum ist völlig durcheinander, und Dad hat irgendwas gebrummelt, dass er mit Mr. Fredericks sprechen will …«
    »Und was meinst du?«
    »Ich finde es großartig.«
    »Tatsächlich?«
    »Selbst Mum musste zugeben, dass du glücklich ausgesehen hast. Und wenn du erst einmal ein Baby hast, werden wir dich öfter zu Gesicht bekommen. Das reicht mir.«
    Fast den gesamten Samstagnachmittag verbrachte sie da mit, eine E-Mail zu verfassen und sie an ihre verschiedenen Freunde, Verwandten, Arbeitskollegen zu schicken. Ben fand sie so gut, dass Claire sie auch gleich noch an seine Kontaktliste schicken sollte. Sie druckte jede einzelne Antwort aus und steckte alles in ein Sammelalbum, damit das Baby sie sich ansehen konnte, sobald er oder sie älter war. All die E-Mails und die Glückwunschkarten gaben ihr die Gewissheit, dass das hier tatsächlich passieren würde.
    Oder wenigstens neunzig Prozent Gewissheit. Was den Rest betraf, konnte sie so tun.

Das Richtige
    W enigstens regnete es noch nicht, das war gut. Und Posie hatte keinen Verdacht geschöpft. Romily war sich nicht sicher, ob das gut war oder nicht. Das kleine Mädchen rannte vor ihr her durch den Park auf den Spielplatz und kletterte sofort an den Seilen des kegelförmigen Klettergerüsts empor. Romily folgte durch das Tor, ging zur nächsten Bank und setzte sich. Sie sah auf ihrem Handy nach, aber er hatte nicht gesimst, um abzusagen.
    »Siehst du, Romily, das hier schaffe ich auch!«, rief Posie ihr zu, die oben an der Spitze hing und winkte. Romily winkte ebenfalls.
    Sie hatte diesen Park gewählt, weil er ein gutes Stück von dem Park entfernt lag, den sie sonst aufsuchten. Sie waren schon hier gewesen, die Umgebung war also vertraut, aber nicht sehr oft, also bot er noch einen Reiz für Posie. Außerdem befand er sich ein gutes Stück von ihrer Wohnung entfernt. Sollte das hier also furchtbar schieflaufen, würden sie niemals hierher zurückkehren müssen. Die schweren grauen Wolken am Himmel bedeuteten, dass sich auf dem Spielplatz keine anderen Kinder befanden, auch wenn ein paar Unverdrossene auf dem angrenzenden Feld Fußball spielten. Romily reckte den Hals und hielt nach Jarvis Ausschau.
    »Du schaust ja gar nicht her!«
    » Tut mir leid, Pose.« Sie zwang sich, ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihre Tochter zu richten, die jetzt versuchte, auf dem schmalen Seil des Klettergerüsts zu balancieren, die Füße nach außen gedreht wie bei einer Ballerina. »Gib bloß acht.«
    »Keine Sorge, ich kann fliegen!«
    Ganz gewiss nicht, dachte Romily, die sich halb von der Bank erhoben hatte, bereit, loszurennen und sie aufzufangen, falls sie abstürzte.
    Als Romily gestern Nacht nicht schlafen konnte, hatte sie ein paar von Claires Ratgebern durchgeblättert auf der Suche nach einem Kapitel darüber,

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