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Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition)

Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition)

Titel: Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Lobe
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die merkwürdigerweise auch wieder diese Stimmen hörte. Nehmt euch in Acht, denn sie warten auf euch. Vertraue nicht dem Falschen, doch traue deinen Augen.
    »Vertraue nicht dem Falschen, doch traue deinen Augen?« Sinalia blickte mehr als verwirrt drein.
    »Vermutlich sollen wir nicht auf den falschen Igos reinfallen. Ich schätze, dass er derjenige ist, der dort auf uns wartet.«
    »Und was soll das doch traue deinen Augen bedeuten?«
    »Das kann ich dir beim besten Willen nicht sagen. Ich stehe genauso vor einem Rätsel wie du.«
    »Wir werden es bald herausfinden. Schau!« Sinalia zeigte Richtung Horizont. Sie sahen ein Gebirge, inmitten dessen ein Weg sie hindurchführen sollte. Mana schwirrte scheinbar aufgeregt um sie umher. Sobald sie den Weg betraten, wurde der Salzgeruch je verstärkt. Das Brennen in der Nase war kaum zu ertragen, denn etwas anderes mischte sich hinzu: der Geruch des Todes. Wie Allan darauf kam? Das wusste er nicht, doch roch es hier nicht normal.
    Der Weg war zum Glück nicht lang, so dass sie schnell ihr Ziel erreichten: die Bucht von Bluabon. Eine angenehme Brise wehte ihnen entgegen. Es machte den Anschein, als könnten sie alles, was sie bis jetzt erlebt hatten, vergessen. Aber das taten sie natürlich nicht. Dafür war der Grund, aus dem sie hier waren, viel zu wichtig - und dieser Geruch des Todes ...
    Der Strand erstreckte sich zu beiden Seiten und schien kein Ende nehmen zu wollen. Wo sie auch hinsahen: Strand und Meer. Die Bucht war bogenförmig und ging bis über den Horizont hinaus. Vor ihnen lag ein maroder Steg aus dunklem Holz, welcher zu einer Insel führte. Bei genauerer Betrachtung erkannte Allan, dass es eine Insel aus Eis war. Doch weit und breit war niemand zu sehen. Weder Igo´ Rabtoris noch Igos und auch nicht der mysteriöse Maskenträger. Waren sie der falschen Fährte gefolgt? Hatten die Stimmen sie in die Irre geleitet? Oder war es genauso gewollt, dass sie hier ankamen und niemanden antrafen? Vielleicht waren sie in einen Hinterhalt geführt worden.
    »Was war das?«, fragte plötzlich Sinalia.
    »Was denn?«
    Schließlich hörte er es auch. Ein leises Klagen, welches sich in ein Wimmern verwandelte. Allan kannte diese Stimme. Er wandte sich in die Richtung, aus der sie gekommen war, und erblickte einen Eingang in dem Gebirge, der anscheinend in eine Höhle führte. Zielstrebig ging er darauf zu.
    »Allan, was hast du vor?«
    »Dem Ganzen endlich ein Ende machen.«
     

Kapitel 12
    Der Schein der untergehenden Sonne warf seine Strahlen direkt an die hintere Wand dieser Höhle. Und dort saß, an Ketten gefesselt ...
    »Igos!« Allan hetzte zu ihm und ließ sich zu ihm nieder. Der Älteste schien bewusstlos zu sein. Er nahm die Hand des Mannes in die seine, woraufhin er plötzlich seinen Kopf aufrichtete.
    »Allan«, seufzte er. »Da bist du ja endlich. Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben.«
    »Igos. Was ist passiert?«
    Er sah schrecklich aus. Seine Haare waren dreckig und strohig, seine Haut eingefallen und am ganzen Körper ließen offene, blutende Wunden vermuten, was er hatte durchleiden müssen.
    »Ich weiß jetzt alles.«
    »Alles?«
    »Alles ... über dich und deine Vergangenheit.«
    »Was hast du herausgefunden?«
    Igos begann zu erzählen und Allan kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
     
    Die Nacht war hereingebrochen und die Wehen setzten ein - doch geschah dies fünf Wochen zu früh. Qualvolle Schmerzen durchzuckten ihren Körper, während die Hebamme vor ihr kniete und sie immer wieder zum Pressen bewegte.
    »Nicht mehr lange, dann hast du es geschafft«, ermutigte sie die Gebärende.
    Die Zeit schien stillzustehen, alles um sie herum verschwamm. Nur noch sie und ihr Kind waren in diesem Raum - ein Kind, was endlich geboren werden wollte, jedoch ließen ihre Schmerzen es beinahe nicht zu. Sie spürte, dass sie viel Blut verlor. Ihre Augen wurden schwächer, wollten zufallen. Doch das durfte nicht geschehen, dann wäre ihr Kind dem Ende geweiht, ehe sein Leben überhaupt begonnen hatte. Viele Stunden später hielt sie endlich ihren Jungen in den Armen. Für sie war es ein unbegreifliches Gefühl, das Wesen, was für all´ die Schmerzen zuständig gewesen war, bei sich zu haben. Er hatte hellblaue Augen, blasse Haut und feine Gesichtszüge. Das Glück war vollkommen. Wenn doch nur ihr Mann endlich da wäre. Er war Jagen gegangen, wollte bald wieder heimkommen. Dass die Wehen angefangen hatten, kurz nachdem er fort war, wusste er natürlich

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