Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition)
Fünfjährige hätte untergebracht werden sollen, über den Haufen geworfen. Sie erfuhren, dass seine zukünftige Mutter ermordet worden war. Nach einer stundenlangen Zusammenkunft kamen sie auf eine Lösung: der Piron-Wald, Heimat von Igos, dem Ältesten. Seit Jahrzehnten führte er das Dorf, und das sehr gut. Von sämtlichen Kriegen, welche um den Wald herum geführt worden waren, hatte er sein Volk abschirmen können. Dieser Mann würde in Zukunft für Allan verantwortlich sein.
Noch am selben Abend sorgten die Götter dafür, dass Igos sich in den verbotenen Wald begab, der am Piron-Wald grenzte, um ihm den Jungen zu übergeben. Doch wusste er noch nichts von seinem Glück.
Allan kniete vor Igos und sah ihn mit großen Augen an. Er würde Zeit brauchen, um das soeben Erfahrene zu verarbeiten. Kaum zu glauben, wie er in den Piron-Wald gelangt war, dass seine tylonische Mutter ermordet worden war ... und dass er einen Bruder hatte, zudem noch einen Zwillingsbruder. Da er kein Wort von sich gab, schien Igos der Meinung zu sein, das Wort übernehmen zu müssen.
»Jeder Mensch in Tylonia hat einen Zwilling in Heravina. Heravina ist eine an Tylonia angrenzende Parallelwelt. Die Welt ist anders, doch die Menschen sind gleich. Aufgrund eines genetischen Fehlers gebar deine Mutter zwei Kinder, während die Frau, die deine tylonische Mutter hatte werden sollen, keine Kinder hatte bekommen können. «
»Also hatten die Götter ihr mich zukommen lassen wollen, weil sie eigentlich meinen Zwilling zur Welt hatte bringen sollen?«
»So ist es, mein Junge.«
Allan sackte vollkommen überfordert zu Boden, woraufhin Sinalia sich zu ihm niederließ.
»Das ist alles so unendlich ... irreal.«
»Und Ihr seid der heravinische Zwilling von Igo´ Rabtoris?«, schlussfolgerte Sinalia.
»Ja. Und Allans Bruder ist ...«
»Der Maskenträger«, beendete Allan den Satz des Ältesten. Dieser nickte stumm. Allan versuchte sich zu sammeln, dann sagte er: »Wir wissen nun, wer meine Familie ist, was mit ihr geschehen ist und weshalb ich in den Piron-Wald gekommen bin, doch eines will sich mir nicht erläutern.«
Igos blickte ihn fragend an.
»Wieso wurdest du gefangen genommen?«
»Auf meinem Weg durch Heravina bin ich Igo´ Rabtoris begegnet - da wusste ich noch nichts von den Zwillingen und war mehr als entsetzt meinem eigenen Ebenbild gegenüberzustehen. Ich wollte herausfinden, wieso ich einen Doppelgänger habe, also schloss ich mich ihm an. Nach einiger Zeit stießen wir auf Nalla. Er war überhaupt nicht erfreut darüber, dass sich jemand ihnen angeschlossen hatte, also versuchte er, mich aus dem Weg zu schaffen. Mir gelang die Flucht und ich erfuhr von deiner Vergangenheit.«
»Wie?«
»Jenseits des Meeres gibt es eine Sternenwarte, von der aus ich zu der Himmelempore der Götter gelangt bin.«
»Du hast von den Göttern höchstpersönlich Auskunft erhalten?«, fragte Allan erstaunt. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass die Götter den Menschen Einlass in ihre Stätte gewähren würden.
»Das nicht, doch befindet sich dort ein Archiv.«
»Ein Archiv? Was ist das?«
»Du kannst es dir wie eine Bücherei vorstellen. Dort werden Bücher und Schriftrollen aufbewahrt, welche die Geschichte Heravinas und Tylonias beinhalten. In ihnen habe ich von der Paranoia der Götter und von allem anderen, wovon ich dir eben erzählt habe, erfahren. Ich wollte zurück nach Tylonia. Allerdings bin ich hier in der Bucht von Nalla und Igo´ Rabtoris überfallen und gefangen genommen worden, damit ich mich ihnen nicht in den Weg stellen konnte - was niemals meine Absicht gewesen war. Ich hatte keine Ahnung, welchen Plan sie verfolgten.«
»Eine Frage hätte ich da noch.«
»Nur zu, mein Junge.«
»Woher kennst du Malon? Er sagte, ihr seid alte Freunde.«
»Da hat der werte Herr Malon wohl ein wenig übertrieben. Aber in Anbetracht, dass ich ihn vor über einem Jahr kennengelernt habe, könnte man uns als alte Freunde bezeichnen. Als ich den verbotenen Wald verlassen habe, fand ich mich in Okrai wieder, wie du wahrscheinlich auch.«
Allan nickte.
»Ich bin ihm durch Zufall über den Weg gelaufen und wir kamen ins Gespräch. Ich erzählte ihm von meinem Anliegen, weswegen ich nach Heravina gekommen war. Daraufhin konnte er mir einen ersten Anhaltspunkt geben, wo ich mit meiner Suche beginnen sollte. Ohne ihn hätte ich es niemals so weit geschafft. Wie geht es dem guten Malon überhaupt?«
Allan überlegte, ob er ihm die
Weitere Kostenlose Bücher