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Alle jagen John Mulligan

Alle jagen John Mulligan

Titel: Alle jagen John Mulligan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Gerstäcker
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nicht abgeschüttelt wird? - Na meinetwegen; das nächstemal, wenn ich fahre, könnt Ihr mir vielleicht das Holz aus dem Wege räumen.« Und sein Frühstück neben sich niederlegend, stand er langsam auf und stieg zu dem nächsten Ast hinüber, dicht vor dem die schäumenden Pferde hielten.
    »Donnerwetter, Mate, das Holz ist schwer«, rief er, als er vergebens den einen Ast zu lüften versuchte. »Na, Eure Pferde beißen doch nicht?«
    »Bewahre - laßt sie nur los - he da, Kamerad, Ihr drückt sie mir ja ganz in den Busch hinein. Die Pest über Euch, Ihr werdet mir den Karren umwerfen.«
    »O bewahre!« sagte der Bündelmann, der das Handpferd beim Zügel genommen und seitwärts zwischen die Bäume gedrückt hatte, »kommt gleich alles in Ordnung, Mate. Da sind auch noch ein paar Kameraden, die mir helfen können.«
    »Hallo, Bush!« rief da plötzlich der Siedler, der von rechts und links unter den Bäumen ein paar zerlumpte und drohende Gestalten auftauchen sah, indem er sein Gewehr in die Höhe riß, »jetzt gibt's Arbeit - nehmt Ihr die rechts, ich will mit denen da links -.«
    »Vorsichtig, Kamerad«, sagte aber Mr. Bush, der schon, als der Bündelmann zu den Pferden ging, ein Doppelpistol aus der Tasche gezogen und die Hähne gespannt hatte und mit der linken Hand nach der Schulter des Siedlers griff und diese drückte. »Ich möchte Euch etwas sagen.«
    »Da kommen sie, bei George - Wetter, Mate, Ihr drückt mir die Schulter ein - was ist - he - was -.«
    »Pst! - Nicht einen Laut!« sagte Mr. Bush ruhig, und der Siedler sah zu seinem Entsetzen das gespannte Pistol seines Reisegefährten mit der Mündung dicht an seinem Ohr. »Der geringste Griff nach Euren Waffen - eine weitere Bewegung nur, und ich schicke Euch, größerer Bequemlichkeit wegen, ein Lot Blei durchs Hirn. - Ihr anderen haltet euch ruhig, und es soll euch nichts zuleide geschehen. - Wenn sich allerdings jemand widersetzt, mag er sich die Folgen dann auch selbst zuschreiben.«
    Von allen Seiten sprangen indessen wild genug aussehende Kerle, die meisten von ihnen Gewehre in der Hand haltend, aus den Büschen und hinter Bäumen, hinter denen sie bis jetzt versteckt gelegen hatten, hervor, während der Bündelmann, ohne sich weiter um die Passagiere zu kümmern, die Stränge der Pferde durchschnitt und die Flucht unmöglich machte.
    Der Siedler knirschte mit den Zähnen, aber er wußte sich auch so vollständig in der Gewalt seines jetzt hinter ihm stehenden bewaffneten Feindes, daß ein Widerstand völlig nutzlos gewesen wäre und im nächsten Augenblick sein Leben gekostet haben würde.
    Die übrigen, unbewaffneten Passagiere hielten sich ruhig und ließen das Unvermeidliche über sich ergehen. Nur Bill, der Kutscher, konnte nicht so geduldig mit ansehen, wie die Stränge seiner Kutsche zerschnitten wurden.
    »Höll' und Teufel, Mate!« schrie er, die Pferde an den Zügeln zurückreißend, »was ruiniert Ihr mir denn das Geschirr? Seht Ihr denn nicht, daß ich bis über die Ohren in dem vermaledeiten Holz sitze und weder vor- noch rückwärts kann?«
    »Ruhig, mein Herz!« rief ihm der vermeintliche Bündelmann entgegen, der indessen auch eine bisher versteckt gehaltene Muskete aufgegriffen hatte, »bleib du nur ganz still und geduldig auf deinem alten Klapperkasten sitzen, bis man dich ruft. Mit deinen Pferden wirst du wohl keine Sorge weiter haben.«
    »Meine Herrschaften!« sagte in diesem Augenblick der sogenannte Mr. Bush, ohne jedoch seine drohende Stellung auch nur im mindesten zu verändern, »ich muß euch ersuchen, einzeln und langsam vom Wagen abzusteigen. Ihr habt für euer Leben nichts zu fürchten - nur wer sich widersetzt, ist ein Kind des Todes. Mr. Warrel, Ihr habt wohl die Güte, den Anfang zu machen.«
    »Mit Vergnügen«, sagte der würdige Herr, der mit einiger Verlegenheit an das selbstverratene Geheimnis seiner unechten Uhr und Kette dachte, dem Befehl jedoch Folge leistete. Zugleich sah er sich unter der Aufsicht eines der Buschranger, der mit gespannter Muskete neben ihm stehenblieb.
    »Nun, Ihr da, Freund, ich weiß Euren Namen nicht, wenn's gefällig wäre.«
    »Dank Euch, John«, sagte der Mann, der bei dem ganzen Überfall auch nicht eine Miene verzogen oder sich anders benommen hätte, als ob ihnen auch nur das Allergewöhnlichste begegnete.
    »Ihr kennt mich?« rief Mr. Bush überrascht aus.
    »Sollt es denken«, meinte der andere, ohne auch nur die Hände aus seinen Taschen zu nehmen, als er von seinem Sitz

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