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Alle muessen sterben

Alle muessen sterben

Titel: Alle muessen sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Schiller
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Millionen Euro an Subventionen! Ich glaube es einfach nicht!“ Braun war echt entrüstet. „Und dieser Edgar Zorn steckt alles in seine eigene Tasche. Gibt es da keine Kontrollbehörde bei der EU? Die kontrollieren doch sonst auch die kleinste Scheiße! 160 Millionen Euro sind für mich ein hinreichendes Mordmotiv“, meinte er dann zu Elena Kafka.
    „Das ist ein Fall für die internationale Korruptionsstaatsanwaltschaft“, meinte Chiara. „Soll ich die zuständigen Behörden informieren?“ Chiara blickte fragend zu Elena Kafka.
    „Nein, das behalten wir noch eine Weile für uns. Ich möchte nicht, dass uns ein übereifriger Staatsanwalt in die Quere kommt. Chiara, finden Sie heraus, wer hier diese Subventionsvergabe kontrolliert. Sonst noch etwas?“, fragend hob Elena ihre schwarzen Augenbrauen, die sie zu einem schmalen Bogen gezupft hatte, und blickte in die Runde.
    Chiara klappte ihren Laptop zusammen und stieg von der Bühne wieder hinunter und ging zu ihrem Schreibtisch.
    „Hallo, Dominik, wie geht’s? Du siehst so blass aus“, sagte sie sanft, als sie Gruber bemerkte, der ziemlich steif mit seiner leeren Kaffeetasse herumstand. Gruber verhielt sich wie immer ein wenig merkwürdig und Braun wusste, dass es bald an der Zeit war, von Freund zu Freund mit ihm zu reden und ihm Hilfe anzubieten.
    „Chiara, haben Sie in der Zwischenzeit das von Jonas Blau übersprayte Tag in den Datenbanken mit den Fällen der letzten drei Jahre abgeglichen?“, rief ihr Elena Kafka noch hinterher.
    „Was ist dabei herausgekommen?“, fragte Braun, doch Chiara schien ihn nicht gehört zu haben.
    „Also, was ist mit diesem Tag ?“ Ungeduldig stellte er sich hinter Chiara, um den Bildschirm besser sehen zu können.
    „Braun! Ich habe gerade damit begonnen. Gib mir noch ein wenig Zeit!“, fauchte Chiara, schüttelte ihre blonden Zöpfe und verschanzte sich wieder hinter ihrem Bildschirm.
    „Ist schon gut, Chiara. War ja nur eine Frage.“ Braun vermutete stark, dass sie Liebeskummer wegen Gruber hatte, der immer noch nervös an seiner Kaffeetasse drehte.
    Als Braun gerade zum Kaffeeautomaten hinter der Bühne ging, läutete sein Handy und auf dem Display erschien das Foto seines Sohnes Jimmy.
    „Verdammte Scheiße!“, fluchte er. „Das ist wie immer ein absolut unpassender Moment!“ Doch dann riss er sich zusammen und nahm das Gespräch an.
    „Hallo, Jimmy! Was gibt’s? Ich bin ein wenig in Eile.“
    „Du hast es vergessen!“
    „Was habe ich vergessen?“ Braun hatte nicht die leiseste Ahnung, was sein Sohn damit meinte.
    „Großmutter! Wir fahren heute zu Großmutter! Du hast es versprochen!“
    „Ich habe was?“, fragte Braun irritiert und verstand im ersten Moment überhaupt nichts. Doch dann durchzuckte es ihn siedend heiß. Verdammt! Er hatte total darauf vergessen, dass er heute mit Jimmy seine Mutter besuchen wollte, mit der er seit zwanzig Jahren kein Wort mehr gewechselt hatte. In einem Anflug von Sentimentalität hatte er nachgegeben und seiner Mutter auf den Anrufbeantworter gesprochen, dass sie heute zu ihr kommen würden.
    „Also nicht!“, fauchte Jimmy. „Hätte ich mir auch gleich denken können! Du hast nur eine große Klappe, aber interessierst dich einen Dreck für mich!“ Aus dem Lautsprecher war das charakteristische Klacken eines Feuerzeuges zu hören und kurz darauf das Geräusch, wenn man genüsslich eine Zigarette inhaliert.
    „Rauchst du?“, schrie Braun ins Telefon. „Jimmy, du bist erst vierzehn! Lass das gefälligst bleiben! Das ist in deinem Alter verboten!“
    „Es ist auch verboten, ein zehnjähriges Kind zu einem Tatort mitzunehmen, wo lauter Leichen herumliegen!“, schoss Jimmy wütend zurück und trennte einfach die Verbindung.
    „Scheiße! Scheiße! Scheiße!“, fluchte Braun und hätte am liebsten das Handy auf den Boden geknallt. Immer wieder wurde ihm vorgehalten, dass er damals bei einer Mordermittlung seinen Sohn Jimmy einfach mitgenommen hatte. Er hatte einfach vergessen, dass er mit Jimmy an der Hand in eine Wohnung gegangen war, wo sich zwei Drogendealer gerade gegenseitig die Köpfe weggeschossen hatten.
    Es war einfach alles zum Kotzen, dachte Braun, als er hinaus in den Regen trat und in den Taschen seines bereits durchweichten Sakkos nach seinen Schlüsseln suchte. Plötzlich stand Gruber neben ihm, hatte wieder diesen merkwürdigen Blick in den Augen und hielt ihm seinen Schlüsselbund vor die Augen.
    „Hast du drinnen auf dem Schreibtisch

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