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Alle muessen sterben

Alle muessen sterben

Titel: Alle muessen sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Schiller
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hätte nicht viel gefehlt und sie hätte einfach ein glühendes Scheit aus dem Kamin gezogen und dem alten Mann auf den Schoß geworfen, aber sie ließ es nicht zu, dass sich das Mädchen länger dazwischendrängte und ihr die Anweisung gab, Zoltan Zorn mitsamt seiner Villa zu verbrennen.
    Als sie zufällig einen kurzen Blick aus dem Fenster warf, sah sie die Pflegerin mit der großen Einkaufstasche am unteren Tor stehen. Mit einem Fingerschnippen beendete sie dieses Theaterstück vom Feuer, von dem sie wusste, dass sie es immer und immer wieder neu spielen würde, einfach, weil Mutter tot war.
    Geschmeidig wie ein Raubtier streckte sich Rufus auf dem Boden aus und Chloe legte ihm die violette Binde wieder über das tote Auge. Konzentriert drehte sie den vor ohnmächtiger Wut kreischenden Zoltan Zorn in seinem Rollstuhl wieder mit dem Gesicht zum Kamin. Zuvor starrte sie ihm aber noch intensiv in die feuerfunkelnden, hasserfüllten Augen, in denen sich ihr Gesicht spiegelte, mit den strähnigen roten Haaren, die sie immer an das Feuer und den Brand und daran erinnerten, dass Mutter tot war.

31. Der Geruch von getrocknetem Blut

    Tony Braun hielt sich nicht lange mit Formalitäten auf, als er mit Elena Kafka bei Rockys Kickbox Club ankam.
    Die schwere Stahltür in die Halle war verschlossen, deshalb ging er suchend an der regentriefenden Wand entlang. Eine Klingel war nicht zu sehen. Er entdeckte eine mit Holz verrammelte Seitentür, trat einige Schritte zurück, klatschte mit den Füßen in eine Regenpfütze und das Wasser rann zwischen den Schnürsenkeln in seine Springerstiefel, was seine Laune noch mehr verschlechterte. Mit gezielten Tritten machte er die Tür zu Kleinholz, bis sie nur noch windschief in den Angeln hing. Dann gab er Elena Kafka ein Zeichen und beide stürmten in die Halle.
    Ein bösartiger Motherfucker Rap donnerte ihnen aus riesigen Lautsprechern entgegen und ließ den Boden unter ihren Füßen vibrieren. Weiter hinten, in einem Kickboxring, trommelten zwei Kämpfer im Rhythmus aufeinander ein. Plötzlich lösten sie sich voneinander und starrten die Besucher neugierig an. Von einer Sitzbank, die seitlich an der Wand stand, erhob sich ein Mann und hinkte auf sie zu.
    „Polizei!“, brüllte Braun gegen den Lärm an und hielt dem schmächtigen Mann seinen Ausweis entgegen. Er warf einen schnellen Blick auf Elena Kafka und bemerkte, dass sie plötzlich eine Waffe in der Hand hielt. Keine Polizeipistole, sondern einen handlichen Smith-&-Wesson-Revolver.
    „Wir suchen Jonas Blau! Ist er hier?“
    „Habe den Namen noch nie gehört.“ Das Gesicht des Mannes verzog sich zu einem höhnischen Grinsen. „Das ist übrigens Hausfriedensbruch“, redete er weiter und deutete auf die kaputte Tür. „Dafür werde ich dich sicher vor Gericht zerren, du Scheißbulle!“
    Braun bemerkte, dass die Augen des Mannes den trügerischen Glanz von zu viel Speed hatten. Wahrscheinlich hatte sich der Typ gerade eine Ladung Aufputschmittel eingeworfen und hielt sich für unsterblich.
    „Du bist vorläufig festgenommen, du Stück Scheiße!“ Braun winkte mit seinen Handschellen. „Wegen Behinderung der Polizei bei der Suche nach einem Verbrecher!“
    Als der Mann in einer Reflexbewegung hinter sich griff und ein Messer zog, hörte Braun Elena Kafkas Stimme direkt hinter sich und das Knacken, als sie den Hahn ihres Revolvers spannte.
    „Legen Sie das Messer jetzt ganz langsam auf den Boden!“
    „Ist ja gut, ich will keinen Ärger bekommen“, jammerte der Mann und schob das Messer mit der Fußspitze in Brauns Richtung. „Was wollt ihr noch von mir? Ich bin schon lange total sauber. Rauche nicht mal mehr einen Joint, ehrlich!“
    „Deshalb sind wir nicht hier!“ Mit seiner linken Hand winkte Braun den Mann zu sich heran, legte ihm dann die Handschellen an.
    „Sage deiner Sadomaso-Lady, dass sie endlich den verdammten Revolver wegnehmen soll, sonst erschießt sie mich auch noch!“ Der Mann wies auf Elena Kafka, die noch immer auf ihn zielte und auch keine Anstalten machte, den Revolver wegzustecken.
    „Wir sind hier, weil in dieser Kickbox-Halle Jonas Blau, unser Hauptverdächtiger in einem Mordfall, angeblich wohnt“, schrie Braun und verwünschte den donnernden Rap, der seine Ohren zum Klingeln brachte.
    „Mord? Ihr seid wohl verrückt! Jonas hat doch nichts mit einem Mord zu tun!“
    „Ach, jetzt kennst du ihn plötzlich? Wie geht das? Also spuck es aus: Wo ist Jonas Blau?“
    Der Mann hielt seine

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