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Alle muessen sterben

Alle muessen sterben

Titel: Alle muessen sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Schiller
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euch Bullen. Ihr seid ja alles Faschisten!“
    Der Mann redete sich weiter in Rage, kam von den Faschisten zu den Kommunisten, doch dann wurde es Braun zu bunt und er stieß einfach die Leiter um, sodass der Mann unsanft in einem Haufen gebrauchter Armeejacken landete.
    „Das ist Körperverletzung“, keuchte der Mann und wollte sich aufrappeln, doch Braun drückte ihn zurück auf den Jackenhaufen und verpasste ihm eine Ohrfeige.
    „Ich ermittle hier in einem Mordfall, du Komiker. Wenn du nicht wegen Unterstützung einer Straftat in den Knast wandern willst, dann erinnere dich gefälligst“, sagte er und zog den Mann zu sich hoch.
    „Ich weiß nur, dass der Typ sehr nervös war und komisch gewirkt hat“, druckste der Ladenbesitzer herum, jetzt nicht mehr so großspurig. „Er gab mir das Bild im Tausch gegen Combathosen und eine Armeejacke.“
    „Und was weiter?“ Braun war überhaupt nicht in der Stimmung für ein längeres Frage- und Antwortspiel, deshalb stieß er den Ladenbesitzer gegen eine Schaufensterpuppe, die komplett mit einer Uniform aus dem Zweiten Golfkrieg ausstaffiert war und mit ihm zu Boden stürzte.
    „Ich habe ihn nach anderen Bildern gefragt, denn die gefallen mir! Der Typ hat gemeint, es sei kein Problem, er hätte ja jetzt eine Bleibe, da könne er malen und mir dann die Bilder bringen.“ Der Ladenbesitzer versuchte, wieder auf die Beine zu kommen.
    „Wo ist seine Bleibe? Mann, lass dir doch nicht jedes Wort aus deiner versifften Nase ziehen!“, fluchte Braun, dessen Geduld langsam zu Ende ging.
    „In der Kickbox-Halle, das habe ich so bei seinem Gestammel mitbekommen“, antwortete der Mann zögernd und begann die Puppe, die bei dem Sturz Arme und Beine verloren hatte und in ihrer Wüstenuniform wie ein Kriegsversehrter aussah, zu entkleiden. „Jetzt reicht’s aber“, jammerte er. „Sie haben kein Recht, mich so unter Druck zu setzen!“
    Mit seinen Springerstiefeln kickte Braun einen Arm der Puppe in die Ecke und baute sich bedrohlich vor dem Ladenbesitzer auf.
    „Wer setzt dich unter Druck? Ich will nur ein paar Auskünfte.“ Er kickte ein Puppenbein gegen den Tresen. „Also, wo waren wir stehen geblieben? Bei dieser Kickbox-Halle. Wo soll die denn sein?“
    „Ist im verlassenen Industriegelände, dort, wo früher die Autobahnabfahrt gewesen ist. Können Sie gar nicht übersehen, da ist ein Bauschild mit ,Grüner Oase‘ darauf!“
    Mit der flachen Hand schlug Braun auf den Tresen, sah dann auf den Ladenbesitzer hinunter, der noch immer mit dem Puppentorso am Boden hockte.
    „War doch gar nicht so schlimm, die Befragung, oder? Wenn der Kerl wieder herkommt, erzählst du kein Wort! Geht das klar?“
    Wieder schlug er mit der flachen Hand auf den Tresen und der Ladenbesitzer zuckte ängstlich zusammen.
    „Haben wir uns verstanden? Sonst nehme ich deinen Laden persönlich auseinander und glaube mir, ich finde immer etwas, um dich für einige Zeit hinter Gitter zu bringen!“
    „Das geht doch klar, Chef! Du kannst dich auf mich verlassen!“

    „Was wissen wir über diesen Jonas Blau?“, fragte Braun einige Zeit später. Er war mit dem zusammengerollten Bild unter dem Arm wieder in der schwarzen Halle erschienen und hatte es über mehrere Pinnwände gespannt.
    Er drehte sich zu Chiara, die an ihrem Computer saß und eifrig tippte. Sie hatte Blaus Tag mit ihrem Smartphone fotografiert und in ihren Computer überspielt. Jetzt war ihre frühere Recherchearbeit in der Vermisstenabteilung von Vorteil, denn Chiara konnte verschiedene Dateien miteinander verknüpfen und neue intelligente Datenbanken anzapfen, die auf dem normalen Dienstweg nicht so einfach zu öffnen waren. Digitalisiert raste das Tag durch die Cyberwelt und Braun sah Chiara gespannt zu, wie sie unzählige Datenbanken öffnete. Links auf dem Bildschirm sahen sie das kleine Fenster mit der gesprayten Abkürzung, rechts liefen in schneller Folge Graffitikürzel über den Bildschirm, die von der Polizei, Behörden und Hausverwaltungen eingescannt worden waren, um illegale Sprayer schneller zu identifizieren und wegen Vandalismus zur Kasse zu bitten.
    „Jonas Blau ist 23 Jahre alt und war als Kind in psychiatrischer Behandlung wegen einer Hyperaktivität, so steht es jedenfalls in dem Polizeiprotokoll, das ich mir von einem Kollegen bei der Sitte besorgt habe.“
    „Wir wollen gar nicht wissen, woher du deine Informationen hast, Chiara“, unterbrach sie Braun. „Okay, mach weiter.“
    „Jonas Blau hat die

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