Alle Orte, die man knicken kann
hier etwas göttliche Energie aus dem Stein zu schöpfen. Die Skulpturen sehen alle nervtötend gleich aus. Wer eine gesehen hat, hat alle gesehen. Am Hang des erloschenen Vulkans Rano Raraku stehen oder liegen einige hundert davon wie Bauschutt im Gelände. Der einzig eindrucksvolle Punkt ist die Zeremonialstätte Ahu Tongariki, wo abtrünnige Insulaner geköpft oder verspeist wurden, unter den Augen jener fünfzehn aufgerichteten Steinfiguren, die jetzt am Meer stehen und auf die nächsten Abtrünnigen zu warten scheinen. Hier werden die berühmten Fotos gemacht. Wem die Kamera versagt, für den halten die Insulaner zehnfachen Ersatz bereit.
Das war es. Es gibt natürlich noch die Möglichkeit, die Figuren im Gegenlicht zu fotografieren, auch bei Sonnenaufgang und bei Sonnenuntergang. Und bei trübem Himmel, der hier am häufigsten ist. Auf dem Mercado warten die Mitbringsel: hier und in China geschnitzte Moai-Figuren in Gartenzwerggröße. Ebenfalls beliebt: der sogenannte Vogelmann, ein Menschenleib mit Vogelkopf, der allen Fruchtbarkeit und Vermehrung garantiert. Nur nicht den Einzigen, die ihn verehren, den Insulanern. Sie sind bis auf eine kleine Schar mit der Zeit verblichen oder ausgestorben. Und das ist das Beste, was man auf dieser Insel tun kann.
Australien und Ozeanien – Kurz und knickbar
Australian Desert, Australien: Sehenswert, aber Vorsicht: Steppe und Wüste bilden das größte Jagdgebiet der Erde auf wilde Dromedare. Eine Million gibt es davon, und alle müssen weg, weil sie zu viel Wasser trinken und klimaschädliche Gase in die Atmosphäre furzen. Touristen mit kamelähnlichem Aussehen können gegen geringe Gebühr Warnwesten ausleihen.
Fidschi-Inseln, Polynesien: Heimat des stark abführenden Plantagentranks Kava. Hellhäutige Besucher schwitzen auf der Hauptinsel Viti Levu pro Tag mehr als zu Hause in einem Jahr. Reichliches Trinken des verkeimten Wassers ist unerlässlich! Die handtellergroßen Spinnen sind erst nach dem Braten zum Verzehr geeignet.
Great Australian Bight, Süd-Australien: Großartiges Steilufer mit ungesicherten Absturzkanten, beliebtestes Wandergebiet bei Mitgliedern zerstrittener Familien. Der Erblasser geht dabei an der Außenkante. Am Strand herrliche Vielfalt farbiger und langfädiger Quallen. Unverbaubarer Blick auf die neuen Probebohrungen nach Öl.
Marquesas, Ozeanien: Die Inselgruppe verdankt ihren Ruhm dem regelmäßigen Verschwinden von Weltumseglern. Fremde werden hier jedoch niemals zum Verzehr getötet, sondern nach authentischer Tradition rituell entseelt und entbeint. Die Zähne werden sorgsam aufbewahrt. Unesco-Weltkulturerbe.
Milford Sound, Neuseeland: Wird nicht nur als Fjordlandschaft der Südinsel gepriesen, sondern auch als «fast so schön wie Norwegen». Einen anderen Satz, den europäische Besucher gern und häufig hören, nachdem sie dreißig schlaflose Stunden hierher unterwegs waren: «Die Punkte dahinten könntenRobben sein». Für Neuseeland ist das schon ein betäubendes Ereignis.
Tahiti, Französisch-Polynesien: Feuchte Hitze, keine natürlichen Strände, aber ein klimatisiertes Gauguin-Museum. Der Maler warb hier Minderjährige als Modelle an, um die Syphilis zu verbreiten. Heute bekommen Kreuzfahrtgäste vorwiegend Amöbenruhr, Parasiten aus der Lambliasis-Familie und streng traditionell übertragene Wurmerkrankungen.
Queenstown, Neuseeland: Eine Pflicht für Abenteuerurlauber und ein Vergnügen für Zuschauer: der einzige Ort, an dem Bungee-Seile immer noch regelmäßig reißen. Die Preise sind ein zuverlässiger Indikator. Mit der Dauer der Seilabnutzung wird das Springen billiger, der Eintritt für die Zuschauer teurer. Filmen leider verboten; das bleibt dem Betreiber vorbehalten. Clips aber gleich im Anschluss erhältlich.
Wichtiger Hinweis
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Man muss nicht in New
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