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Alle Sorgen sind vergessen

Alle Sorgen sind vergessen

Titel: Alle Sorgen sind vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Faye Dyer
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und so stark wie zuvor. Aber er hatte sich dagegen gewehrt, denn in ihren Augen hatte er Angst und Misstrauen wahrgenommen. Bis er den Grund dafür kannte, wollte er ihr keinen Anlass liefern, ihn zurückzuweisen. Bis sie seinen Ring am Finger trug und vor einem Friedensrichter seine rechtmäßig angetraute Ehefrau geworden war, würde er seine Hormone zügeln. Er würde versuchen, die Geduld zu bewahren, bis er wusste, warum sie Angst hatte.
    Und Geduld war nicht gerade seine große Stärke. Nicht, wenn es um Allison Baker ging.

4. KAPITEL
    Am nächsten Morgen schien die Sonne. Das Gewitter hatte sich über Nacht verzogen und einem blauen Himmel und kalter, klarer Luft Platz gemacht. Wie üblich wurde Allison zu früher Stunde zur Musik aus dem. Radiowecker wach, und nachdem sie die ganze Nacht geschlafen hatte, stellte sie erleichtert fest, dass ihre Entscheidung gefallen war.
    Natürlich hatte sie noch immer Angst, ihr Herz aufs Spiel zu setzen, wenn sie Jorge heiratete. Aber zugleich war sie überzeugt, dass es das Beste für ihr Kind war.
    Sie schlug die Bettdecke zurück und stand auf, um zu duschen und sich für die Arbeit anzuziehen. Zwei Stunden später saß sie an ihrem Schreibtisch und stellte Statistiken für das neueste Projekt ihrer Chefin zusammen. Sie schaltete die Uhr auf dem Bildschirm weg und verstaute ihre Armbanduhr in der Handtasche, um nicht den ganzen Vormittag an das bevorstehende Treffen mit Jorge denken zu müssen.
    Zum Glück funktionierte es. Nach einer Weile verlor sie jedes Gefühl für die Zeit – bis Leah sie einige Stunden später unterbrach.
    „Allison?“
    Sie hob den Kopf. „Na, Leah, was gibt es?“
    „Dieser tolle Typ ist wieder da. Er behauptet, du erwartest ihn.“
    Allisons Herz schlug schneller, aber sie ließ es sich nicht anmerken und nickte gelassen. „Ja, wir sind zum Lunch verabredet. Würdest du ihm sagen, dass ich gleich komme?“
    „Sicher.“
    Ihre Kollegin verschwand, und Allison nahm ihre Tasche aus der untersten Schublade und suchte nach dem Spiegel. Ihr Gesicht verriet nichts von dem Tumult, der in ihrem Inneren herrschte. Erleichtert zog sie die Lippen nach, fuhr sich mit der Bürste durchs Haar, schlüpfte in den Mantel und verließ das Büro.
    Als sie den Empfangsbereich betrat, kehrte Jorge ihr den Rücken zu. Er betrachtete gerade ein Aquarell, das eine Patientin gemalt und Manhattan Multiples geschenkt hatte.
    Er schaute über die Schulter, und ihre Blicke trafen sich, bevor er sie kurz musterte.
    „Hallo, Allison. Können wir gehen?“
    „Ja.“
    „Gut.“ Er legte eine Hand um ihren Ellbogen und führte sie hinaus. Selbst durch die vielen Schichten ihrer Kleidung nahm ihr Körper die Berührung wahr.
    Das Restaurant, das er aussuchte, war nur einige Querstraßen vom Beratungszentrum entfernt, diskret und edel eingerichtet, mit einer Weinkarte vom Feinsten.
    „Isst du oft hier?“ fragte sie und sah sich in dem Raum um, in dem große Topfpalmen die Tische vor unerwünschten Blicken verbargen.
    „Gelegentlich.“ Jorge sah in die Speisekarte. „Hast du dich schon entschieden?“
    „Nein.“ Sie überflog die Hauptgerichte. „Hast du ein Lieblingsgericht? Kannst du mir etwas empfehlen?“
    „Möchtest du, dass ich für dich bestelle?“
    „Ja, bitte.“ Allison war es egal, was er bestellte, denn sie bezweifelte, dass sie überhaupt etwas schmecken würde. Dazu war sie viel zu nervös, aber sie wusste, dass sie regelmäßig essen musste. Schließlich war sie verantwortlich für das Kind, das in ihr heranwuchs.
    Als der Kellner kam, bestellte Jorge Salat, gegrillten Fisch und gedünstetes Gemüse. Ein leichtes Gericht ohne schwere Saucen, das ihren Magen schonen würde. Allison war ihm dankbar.
    „Und Kaffee.“ Er reichte dem Kellner die Karte und sah Allison an. „Was möchtest du trinken? Tee? Milch?“
    Unwillkürlich musste sie daran denken, was sie in seinen Augen gesehen hatte, als er ihr den Becher mit warmer Milch gereicht hatte. Sie hätte ihn nicht in ihr Schlafzimmer lassen dürfen. Und das hätte sie auch nicht, wenn sie nicht so müde gewesen wäre. Obwohl er sich wie ein Gentleman benommen hatte, war die Atmosphäre erotisch aufgeladen gewesen. Genau wie jetzt.
    „Einen Kräutertee“, sagte sie zum Kellner.
    Als der junge Mann außer Hörweite war, lehnte Jorge sich zurück und sah sie an, während er sein Wasserglas auf der Tischdecke drehte. „Hast du dich entschieden?“
    „Ja, das habe ich.“ Äußerlich schien sie

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