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Alle Sorgen sind vergessen

Alle Sorgen sind vergessen

Titel: Alle Sorgen sind vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Faye Dyer
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ihrer spielte.
    Allison erbebte, und sie umklammerte die edle Wolle seines Revers.
    Das ungeduldige Hupen eines Lastwagenfahrers vertrieb jäh den Zauber, der sie beide gefangen hielt. Jorge hob den Kopf und sah nach hinten.
    Er brach mitten im Fluch ab, drückte sie noch mal an sich und setzte sie behutsam auf den Beifahrersitz.
    „Wir halten in einer Ladezone, und hinter uns steht ein Möbelwagen.“
    Sie konnte nur nicken.
    „Ich bringe dich hinein.“
    Jorge stieß die Fahrertür auf und ging um den Wagen herum, um ihr beim Aussteigen zu helfen. Nur widerwillig verließ Allison die Wärme des Jaguars und trat in die kalte Luft hinaus. Wenigstens regnete es nicht mehr. Sie war Jorge für den Schutz dankbar, den er ihr bot, indem er den Arm um sie legte und sie an seine Seite drückte.
    „Ich komme nicht mit nach oben“, erklärte er, als sie im Haus waren. „Ich wäre nur versucht, bei dir zu bleiben, und du brauchst deinen Schlaf.“
    Seine Hand lag noch an ihrer Hüfte, als er sie zu sich drehte, und mit den Fingern über ihre Schläfe streichelte, bevor er das Haar hinter ihr Ohr strich und sie küsste. Viel zu kurz und flüchtig.
    „Ich hole dich morgen Mittag ab. Wir holen die Lizenz ab, dann lade ich dich zum Essen ein, okay?“
    Allison murmelte ihre Zustimmung. Jorge wartete, bis sie die zweite Tür hinter sich geschlossen hatte, dann drehte er sich um und ging davon. Durch die Glasscheibe beobachtete sie, wie er in den Jaguar stieg und losfuhr. Erst als der Möbelwagen vor dem Eingang hielt, stieg sie die Treppe zum dritten Stockwerk hinauf.
    Ihre Wohnung war einladend warm. Sie hängte den Mantel auf, ging ins Schlafzimmer, zog das Kostüm aus und eine lange Pyjamahose sowie ein Top mit langen Ärmeln an. Trotz der bleiernen Müdigkeit, gegen die sie sich den ganzen Nachmittag hindurch gewehrt hatte, war sie hellwach. Sie schlug die Bettdecke zurück, ging barfuß in die Küche und setzte Wasser für eine Tasse Tee auf.
    Während das Wasser heiß wurde, aß sie einen Joghurt.
    Hatte sie geglaubt, dass die Chemie zwischen Jorge und ihr in den Wochen seit der Nacht im Hotel verblasst war, so hatte sie sich gründlich getäuscht. Der Kuss in seinem Wagen bewies es. Das Verlangen zwischen ihnen war noch so explosiv, wie sie es in Erinnerung hatte. Vielleicht sogar noch stärker, denn jetzt wusste sie, wozu solche Küsse führen konnten.
    Sie erstarrte, und der Löffel mit Erdbeer Joghurt schien über dem Becher zu schweben.
    War diese Chemie gut oder schlecht? Sicher, Sex brachte sie einander nahe, aber war das genug für eine glückliche Ehe?
    Wohl kaum, dachte sie. Sie beide lebten noch immer in verschiedenen Welten –und sie war nicht die Art von Frau, die ihn für immer mit Sex an sich binden konnte. Zumal ihr Bauch immer runder werden würde. Andererseits…
    Gedankenverloren schob sie sich den Löffel in den Mund und schluckte den Joghurt hinunter, ohne ihn zu schmecken. Sie hatte angenommen, dass die Nacht mit Jorge nur das Ergebnis von zu viel Champagner und einer ungewohnten Hemmungslosigkeit gewesen war. Was, wenn sie sich darauf eingelassen hatte, weil er der Richtige für sie war? Wenn der Sex mit ihm deshalb so atemberaubend gewesen war, weil die Chemie zwischen ihnen stimmte? Wenn eine solche Nacht sich wiederholen ließ?
    Hinter ihr gab der Kessel ein Pfeifen von sich und holte sie in den Alltag ihrer winzigen Küche zurück, in der sich auf dem Tisch die Lehrbücher stapelten.
    Seufzend schaltete sie die Herdplatte aus. Kurz darauf kehrte sie mit einem dampfenden Becher und einem Standardwerk über Vertragsrecht in ihr Schlafzimmer zurück. Sie stopfte das Kissen ans Kopfende und schlüpfte unter die Decke.
    Am Tag darauf saß Allison wieder mit Jorge in einem Restaurant, vor sich einen Teller mit dampfendem Essen.
    „Soll Laurie ein Umzugsunternehmen damit beauftragen, deine Sachen in meine Wohnung zu schaffen?“
    Allison erstarrte. „Nein.“
    „Wie haben noch nicht darüber gesprochen, wo wir leben werden, aber da meine Wohnung größer ist als deine, habe ich angenommen, dass du zu mir ziehst. Ich habe ein Apartment mit zwei Schlafzimmern in der Upper West Side. Das zweite Zimmer nutze ich im Moment als Büro, aber wir können es ausräumen und zum Kinderzimmer machen.“
    Die Vorstellung war verlockend. Natürlich hatte sie sich etwas Derartiges schon ausgemalt. Aber jetzt, da die Heiratslizenz schon so gut wie ausgestellt war, machte es ihr plötzlich Angst.
    „Ich habe noch

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