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Alle Sorgen sind vergessen

Alle Sorgen sind vergessen

Titel: Alle Sorgen sind vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Faye Dyer
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nicht gepackt“, begann sie. „Ich hatte noch keine Zeit dazu, und ehrlich gesagt, ich weiß nicht, ob ich in den nächsten zwei Wochen dazu kommen werde.“
    „In den nächsten zwei Wochen?“ wiederholte er langsam. Seine Miene verhärtete sich, er hörte auf zu essen, lehnte sich zurück und musterte sie. „Und wann, denkst du, wirst du Zeit dafür finden?“
    „Ich weiß nicht. Ich habe mir noch keine Gedanken gemacht.“ Sie hob das Kinn.
    „Nun, dann schlage ich vor, du tust es jetzt.“ Seine Stimme hatte einen scharfen Unterton.
    Allison wusste, dass sie trotzig wirkte, aber sie mochte es nicht, wenn man sie zu einer Entscheidung zwingen wollte. Egal, wie höflich es geschah.
    „Das werde ich“, versicherte sie gelassen, aber mit Nachdruck. Er schien die Botschaft verstanden zu haben, denn er betrachtete sie noch einen Moment, dann nahm er sein Glas und trank.
    „Bist du sicher, dass du deine Eltern nicht dabeihaben willst?“ wechselte er so abrupt das Thema, dass sie überrascht blinzelte.
    „Ja, sehr sicher. Ich werde sie hinterher anrufen. Vielleicht können wir mit ihnen essen gehen, wenn sie das nächste Mal in New York sind.“ Sie wich seinem Blick aus und starrte auf den Bissen Spargel, den sie gerade abgeschnitten hatte.
    „Ich freue mich darauf, sie kennen zu lernen.“
    Seine Stimme war ausdruckslos. Allison sah ihn an, aber er war mit seinem Steak beschäftigt. Plötzlich ging ihr auf, dass sie keine Ahnung hatte, ob er seine Familie einladen wollte.
    „Werden deine Eltern kommen?“
    „Leider nicht. Meine Mutter ist nicht in der Stadt, und mein Vater ist gestorben.“
    „Oh. Das tut mir Leid.“
    „Es ist lange her.“
    „Dann musst du sehr jung gewesen sein, als du ihn verloren hast“, vermutete sie.
    Wie konnte sie einen Mann heiraten, über den sie so wenig wusste? Panik stieg in ihr auf. Sie legte die Gabel ab und griff nach dem Wasserglas, um einen Schluck zu trinken.
    „Ich war acht.“
    „O Jorge“, sagte sie voller Mitgefühl. „Wie ist es passiert?“
    „Ein Raubüberfall auf eine Tankstelle in Brooklyn.“
    „Wie schrecklich.“ Allison schüttelte den Kopf.
    „Ja, das war es“, murmelte er. „Wir wollten nur einen Liter Milch holen, und es hat ihn das Leben gekostet.“
    „Wir?“ wiederholte sie entsetzt. „Warst du etwa dabei?“
    „Ja.“
    Spontan legte sie ihre Hand auf seine. „Das muss schrecklich für dich gewesen sein.“
    Er schob seine Finger zwischen ihre, und mit dem Daumen strich er über ihre Handfläche. „Wie gesagt, es ist lange her.“
    „Aber es muss dich geprägt haben. Nicht nur, dass du deinen Vater so früh verloren hast, sondern auch, dass es auf so gewaltsame Weise geschah.“
    „Das mag sein.“ Er warf einen Blick auf ihre verschränkten Hände. „Damals habe ich mir eines geschworen: Wenn ich erwachsen bin, werde ich alles tun, um zu verhindern, dass einer anderen Familie so etwas passiert.“ Er hob den Kopf, und sein Blick war nachdenklich. „Ich glaube, deshalb bin ich Staatsanwalt geworden.
    Damit ich Verbrecher ins Gefängnis bringen und von Tankstellen fern halten kann.“
    „Das ist ein sehr guter Grund“, meinte sie leise.
    „Und du?“ fragte er. „Warum willst du Anwalt werden?“
    „Ich möchte etwas bewirken. Ich möchte unschuldige Kinder und Tiere vor denen beschützen, die ihnen Böses wollen.“
    „Warst du deshalb auf der RettetdieWaleVeranstaltung?“
    Allison lachte. „Nein, dort war ich, weil Zoe mir gesagt hat, dass ich wie eine Nonne lebe, und mich aus der Wohnung geschleift hat.“
    „Erinnere mich daran, dass ich mich bei Zoe bedanken muss.“
    „Das werde ich“, flüsterte sie, während die Glut in seinen dunklen Augen ihr Herz schneller schlagen ließ.

5. KAPITEL
    Am Samstagmorgen wurde Allison wach, als es an der Tür läutete. Sie öffnete ein Auge, schaute auf die Uhr, stöhnte auf und schloss das Auge wieder. Es läutete zum zweiten Mal, und sie schob den Kopf unters Kissen.
    Dann klopfte jemand, läutete wieder und klopfte erneut.
    „Das muss Zoe sein.“ Allison setzte sich auf und strich sich das Haar aus dem Gesicht. Gähnend schob sie die Füße in die Hausschuhe, zog den blauen Bademantel an und ging nach vorn.
    „Wer ist da?“ fragte sie mit der Hand auf der Klinke.
    „Zoe! Lass mich herein.“
    Allison machte die Tür auf, und ihre Freundin eilte an ihr vorbei.
    „Höchste Zeit, dass du wach wirst. Ich hoffe, du hast eine aufregende Nacht hinter dir.“
    Lachend schloss

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