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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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Nachbargarten kam die kleine Dörte Rautenberg gelaufen, rot mit Himbeersaft beschmiert bis über beide Bakken.
    »Who is that?« fragte Onkel Bob, und als er hörte, daß das Mädchen Dörte hieß, rief er: »Dirty! What a suitable name!«
    Was daran so witzig war, mußte ich mir erst erklären lassen.
    Aus Fix und Foxi kannte ich einen guten Witz mit Lupo auf dem Postamt. »Der Brief ist zu schwer«, sagt der Postbeamte, »da muß noch eine Marke drauf!« Darauf Lupo: »Witzbold, dann wird er ja noch schwerer!«
    Auswendig hatte ich sonst keinen Witz mehr auf Lager, und ich wetzte ins Wohnzimmer, um Willy Millowitschs Witzebuch zu holen, aber Renate war dagegen. Witze vorlesen sei doof.
    Wenigstens einen wollte ich aber loswerden. Eine größere Familie geht an einem schönen Frühlingstag spazieren. Nach geraumer Zeit blickt sich die Mutter um und stellt fest, daß die Tochter samt Bräutigam verschwunden ist. »Was machen denn die Kinder bloß?« fragt die Mutter unruhig. Der Vater erwidert lakonisch: »Nachkommen.« Das war ein Witz, den man nicht ins Englische übersetzen konnte.
    Im Hobbyraum wurde ein Matratzenlager für die Jugend eingerichtet. Renate schleppte den Plattenspieler nach unten und legte für die Engländer die Platte von Ulrich Roski auf den Teller: Laß dir Ringe um die Beine schweißen, daß dich nicht die Schweine beißen, Baby.
    Nach Boppard fuhren wir ohne Renate und Kim. Die wollten lieber in Koblenz Shopping machen, also Gürtel und hochhakkige Schuhe begaffen und die Preise vergleichen.
    In der Sesselbahn machte ich mir, als ein Windstoß kam, vor Schreck einen Strahl Pisse in die Hose, aber das merkte keiner.
    Von oben konnte man auf die Rheinschleife sehen und die Schleppkähne, die da fuhren. Wie das wohl ausgesehen hätte, wenn da zwei zusammengeknallt wären und abgesoffen.
    Ich lief mit Volker im Wald rum, bis Mama nach uns rief.
    »Wollt ihr schon zurück?«
    »Dreimal darfst du raten.«
    Im Schwimmbad quasselte Renate drei Typen an, Jochen und Henry und Dirk, die sie alle zu ihrer Geburtstagsparty einlud. Das hätte ich mal bei Piroschka versuchen sollen. Da hätten sie mich doch gleich nach Andernach gebracht, ins Beklopptenheim.
    Genaugenommen hätte Piroschka ja auch mal zu mir kommen können, um mich zu irgendwas einzuladen, die Transuse.
    Ich sah mich überall nach ihr um, aber sie war nicht da, und auf dem Platz, wo sie sonst gesessen hatte, räkelte sich ein Opa, der Quick las.
    Zum Geburtstag kriegte Renate Ringe, Taschentücher und Parfüm und solchen Kack. Mädchen waren schon arme Schweine.
    Volker erzählte von den Riesenkraken, die ich nicht gesehen hatte, weil ich am Abend vorher bei Geheimnisse des Meeres vorm Fernseher eingeschlafen war. Seeungeheuer seien da noch gezeigt worden und gigantische Tintenfische mit achtzehn Beinen und drei Köpfen, aber es konnte auch sein, daß Volker mich auf die Schippe nahm.
    Renates Partygäste kamen alle mit Platten: The Lion Sleeps Tonight, Guantanamera, Que sera und Popcorn, das Stück aus dem Synthesizer. Renates Freundin Mareike kam zusammen mit Susanne, einer Riesin aus Lahnstein, die eins neunzig lang war und auf der Kellertreppe den Kopf einziehen mußte.
    Volker, Norman, Kim und Collin feierten auch mit. Hopsten da rum wie die Irren. One Way Wind und Old Man Moses. Haschu Haschisch inne Taschen.
    »Frag die mal, ob die noch Salzstangen wollen«, sagte Mama, »und dann komm wieder rauf und sag mir, was die da unten treiben.«
    Ich ging runter. Im Schummerlicht kauerten Pärchen, und zwei Weiber tanzten zu Butterfly, my Butterfly. Eine Welt voll Poesie, die Zeit blieb für uns stehn, doch der Abschied kam, ich mußte gehn.
    »Und was machen die da?«
    »Nichts.«
    Als die Engländer abgereist waren, sagte Papa, daß er die Nase gestrichen voll habe von Logiergästen, insbesondere von Carol. Diesem wandelnden Tuschkasten weine er keine Träne nach. »Schlimmer als die Polizei erlaubt.«
    Am letzten Ferientag ging ich noch einmal die Rudolf-Harbig-Straße lang. Vor Piroschkas Haus saß ein kleiner Junge und malte mit Kreide was aufs Pflaster. Das konnte ihr kleiner Bruder sein, und ich lächelte ihn gutmütig an, aber er streckte mir die Zunge raus und rief: »Du bist doof! Das hat die Piroschka gesagt!«
    Und ich Idiot hatte mich da noch blicken lassen. Ich legte das Gelübde ab, nie wieder einen Fuß in die Rudolf-Harbig-Straße zu setzen. Und wenn Piroschka hier angewinselt käme, um sich zu entschuldigen, würde ich der

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