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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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halbe Stunde vor Renates Haustür gesessen.
    Doch Renates Mutter hatte gute Ohren,
    und Jochens Motor war noch längst nicht eingefroren …
    Er arbeitete im Auto sehr beflissen,
    nun, Renate wird das ja alles selber wissen!
    Sieh mal einer an. Und das Gedicht ging noch weiter:
    Paar Number Two, Mareike und Norman, they are fallen in love,
    doch jetzt ist Norman wieder in diesem englischen Kaff.
    Er schien ihr doch besser gefallen zu haben, als sie gedacht.
    Nun ja, die Liebe ist eine Himmelsmacht!
    Nach einigen Tänzen brodelte in ihnen schon das Feuer,
    mir war die Sache von Anfang an nicht geheuer.
    Norman schien anfangs etwas scheu,
    doch er war ein ganz ausgefuchster Boy.
    Nun, was soll ich hier noch viel erzählen,
    Mary muß sich nun mit Liebeskummer quälen.
    Ein Tip von mir, von Frau zu Frau,
    es lohnt sich nicht, ich weiß es ganz genau.
    So, das wär’s, meine Damen. Sendeschluß.
    Gruß und Kuß, Eure Sus!
    Das Ringbuch legte ich wieder genau an den Platz, wo ich es weggenommen hatte.
    Was die da alles anstellten, wenn die unter sich waren!
    Papa hatte für teuer Geld einen Preßlufthammer ausgeliehen und traktierte damit den Boden vor der Garage, der gepflastert werden sollte.
    Meiner einer würde sowas lassen, hätte Bugs Bunny gesagt. Ich wollte später lieber ein fertiges Haus kaufen als eins bauen. Es standen ja überall welche rum, und ich fand’s schon mürselig genug, immer die Carrerabahn aufzubauen und wieder ab. Und wenn an dem Haus was zu reparieren wäre, würde ich das Knechte machen lassen und selbst solange Federball spielen. Oder in der Hängematte liegen und Pflaumen essen, eine Sorte, von der man hundert Kilo futtern könnte, ohne Dünnpfiff zu kriegen. Das war bestimmt besser, als als normaler Erwachsener mit dem Preßlufthammer rumzustoppeln und jeden Abend die Tagesschau kukken zu müssen, mit Nachrichten über trilaterale Abkommen zwischen Erzbischof Makarios, Haile Selassie und Abba Eban in Addis Abeba oder Phnom Penh oder Daressalaam. Und die Wettervorhersage, die sowieso nie stimmte. Wolkig mit Aufheiterungen, Tageshöchstwerte, atlantische Tiefausläufer, rechtdrehende Winde und das Piepen nach dem Windpfeil.
    »Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter, oder es bleibt, wie es ist«, sagte Mama.
    Auf dem Klavier übte Renate jetzt den Jägerchor aus dem Freischütz. Telefonisch wurde das auch Oma Schlosser mitgeteilt, damit die nicht dachte, jetzt hab ich denen das Klavier geschenkt, aber spielen tut ja doch keiner drauf.
    Am Freitag dem 13. stieß ich mit dem Schienbein voll vor den obersten Treppenabsatz. Der Schmerz ließ irgendwann nach, aber ich konnte mir endgültig Knochenkrebs weggeholt haben, wie der Junge in Hörzu.
    Michael und Holger Gerlach luden mich zu einem Radrennen ein. Start vor deren Haustür, erste Etappe bis Simmern, zweite Etappe von Simmern aus durch den Wald bis Vallendar.
    Michael drehte auf wie eine Bergziege und kam dreißig Sekunden vor mir in Simmern an und fast eine Minute vor seinem Bruder.
    Auf einem Schild stand, wann in Simmern Gottesdienst war.
    Von einer Obstwiese klauten wir uns Birnen und schoben dann die Räder durch Simmern hoch. Jedesmal, wenn ich da durchkam, dachte ich, daß die Leute da einen an der Waffel haben mußten.
    Kein vernünftiger Mensch würde in ein Kuhkaff mit solchem Gefälle ziehen. Immer rauf und wieder runter, selbst wenn man nur mal eben hundert Gramm Bierwurst vom Kaufmann holen wollte, der in Simmern wahrscheinlich auch nur drei Stunden an drei Tagen in der Woche aufhatte, wenn überhaupt.
    Bei der zweiten Etappe kriegte Michael eine halbe Minute Vorsprung vor mir und eine ganze vor Holger, von dem man nur hoffen konnte, daß er ehrlich war und nicht früher losfuhr als erlaubt.
    Auf den letzten Kilometern vor Vallendar kam ich außer Puste. Michael konnte ich nicht mehr einholen, und als Holger freudestrahlend an mir vorbeizog, rief ich ihm zu, daß ich einen Wadenkrampf hätte und langsamer fahren müsse, was aber gelogen war.
    Klar, bergab war Holger mit seinen sechzig Kilo Speck im Vorteil. Kurz vor Vallendar überholte er sogar ein Auto.
    Abends im Bett schämte ich mich zu Tode wegen meiner Lüge mit dem Wadenkrampf. Ich war kein guter Verlierer.
    Am Sonntag machte Johnny Weissmüller als Tarzan aus Leoparden, Nilpferden und Menschenaffen Kleinholz, und Mama sagte: »Ich möcht ja nur mal wissen, wie der sich rasiert«, womit sie bewies, daß sie keinen Funken davon verstanden hatte, was

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